Hertha BSC - M´gladbach (DFB-Pokal)

  • Mittwoch, 08.02.2012 um 19:00
    DFB-Pokal-Viertelfinale
    Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach 0:2
    Berliner Olympiastadion
    47.465 Zuschauer (etwa 5.000 Borussen)


    „DFB-Pokal-Viertelfinale“ hieß es am Mittwoch im Berliner Olympiastadion. Hertha BSC hatte es endlich mal in der Hand ... das Finale im eigenen Stadion. 2 Siege fehlten zur Erfüllung dieses Traumes allerdings noch. 2 Siege - klingt ja nicht so viel, allerdings hatte ich wenig Vertrauen in diese Mission. Zu negativ waren die Auftritte der Herthaner zuletzt. Kaum vorstellbar das man sich da gegen die Gladbacher Borussia durchsetzen könnte. Aber ich wollte mich eines besseren belehren lassen...


    Um 14:00 war Schichtende auf der Arbeit und ich vertrödelte beim bummeln etwas die Zeit bevor ich meine Liebste von Arbeit abholte. Als sie Schluss hatte ging es zügig zum Olympiastadion, da wir uns noch mit befreundeten Gladbachern treffen wollten. Karten hatten wir im Vorfeld gekauft. 20 € kostete ein Ticket für den „Unterring Marathontor“. Wir verbrachten das Spiel aber im Oberring Gegentribüne. Nichts ist unmöglich...


    Vor dem Stadion sah man die ca. 15 Gästebusse, die auf eine recht hohe Zahl an Gästefans deutete. Ich ging von etwa 3.000 aus, am Ende waren es dann um die 5.000 Gladbacher.


    Das Spiel war zu Beginn recht lahm. Kaum Torraumszenen, viel Mittelfeldgeplänkel. Beide Teams starteten zögernd ins Spiel, wobei Hertha etwas mutiger nach vorn spielte. Borussia Mönchengladbach machte fast garnichts, außer abzuwarten. Nach 18 Minuten gab es die erste ernsthafte Strafraumszene des Spiels, doch Herthas Lasogga vergab. Hertha erspielte sich die ein oder andere Chance, ließ aber allesamt ungenutzt. Die Abwehr der Berliner stand gut und hatte die Gladbacher bei ihren wenigen Vorstößen im Griff. Nach dem Seitenwechsel startete die Fohlen-Elf etwas mutiger. Große Torchancen blieben aber aus. Auf der anderen Seite wurde Hertha erneut das ein oder andere Mal gefährlich. Nach 15 gespielten Minuten in Halbzeit 2 hatte Hertha durch Niemeyer (Pfosten) und Morales sehr gute Chancen, jedoch blieb es beim 0:0. Zum Ende hin hatten beide Teams die ein oder andere chance noch das Tor zu machen, doch es ging mit einem 0:0 in die Verlängerung.
    In eben jener war es dann eine äußerst strittige Situation, die die Gäste auf die Siegerstraße brachte. Nach einem harten Zweikampf zwischen Hertha-Verteidiger Roman Hubnik und dem Gladbacher De Camargo ging Hubnik auf den Gladbacher zu, der die „Einladung“ dankend annahm, und einen Kopfstoß von Hubnik vortäuschte, und wie vom Blitz getroffen zu Boden sank und sich das vermeintlich getroffene Gesicht hielt. Sollte so eine Schauspielereinlage zur Entscheidung in einem Pokalviertelfinale werden? Ja! Der Schiri, der zugegebener Maßen nicht ganz nah dran stand, zeigte auf den Elfmeterpunkt und gab Hubnik dazu die rote Karte. Für mich eine völlig falsche Entscheidung. Gelb für De Camargo und Freistoß für die Berliner wäre die richtige Wahl gewesen. Aber nun gut ... so ist das Leben! Extrem bitter das der Traum vom Finale im Wohnzimmer so beendet wurde, zumal Hertha das bessere Team war.


    Die Ostkurve hatte an diesem Abend in meinen Augen einen sehr ordentlichen Auftritt. Viele gut laute Schlachtrufe und Gesänge konnte man bestaunen. Der Wechselgesang mit dem Oberring war schon echt brachial. Ein Highlight waren wieder die Hüpfaktionen. Sieht schon ganz geil aus. Zu Beginn gab es ein Intro aus Papierschnipseln, Klo-Rollen, Kassenrollen und sonst was. Sah gut aus! Bis zum Tor für Gladbach wars sehr ordentlich. Danach wurde es dann ruhiger. Es gab ein paar kleine Pausen, aber viele Gesänge wurden sehr lange gesungen.


    Die Gäste beckleckerten sich mit allem - nur nicht mit Ruhm. Schätzungsweise 5.000 Gladbacher im Stadion, gute 4.000 davon im Gästebereich, waren gekommen, aber laut wurde es sehr selten. Nur bei den bekannten Schlachtrufen und Gesängen stiegen mal alle mit ein. Ansonsten ein eher schwacher Auftritt. Der aktive Kern der Szene war zwar dauerhaft am machen, jedoch fehlte da ganz deutlich die Mitmachquote. Nach dem Tor wurde es dann lauter. Was ich gelungen finde ist die „Nordkurve“-Fahne. Schön groß. Ansonsten hatte man eher kleine Fahnen aufgehangen.


    Nach dem Spiel ging es schnellstens nach Haus, denn 03:45 Uhr klingelte wieder der Wecker.



    Bilder dazu findet ihr (wie auch den bericht) auf meinem Blog (Addi siehe unten)