MSV Pampow - FC Schönberg 95 2:3 (1:0)

  • „Ein Freund von mir arbeitet für den Verein und hier sieht man doch auch guten und schnellen Fußball“, erklärte der Schweriner Weltklasseboxer Jürgen Brähmer die Tatsache, dass er nicht nur Sponsor, sondern ebenso Dauergast bei den Heimspielen des ambitionierten Verbandsligisten MSV Pampow ist. Den besten Beweis dafür lieferte die Flutlichtpartie am Freitagabend und das lag neben dem inzwischen gewohnt starken Gastgeber auch daran, dass der FC Schönberg 95 seinen Biss wiedergefunden hat.
    Nach der zeitweise beschämenden Leistung in den beiden verlorenen Auftaktspielen war die Ostermann-Elf endlich wieder über 90 Minuten voll dabei und sicherte sich in einem temporeichen Spiel 3 wichtige Punkte. Dabei stand zunächst Schönbergs Torhüter Gabor Ruhr im Brennpunkt des Geschehens. Er parierte in der Anfangsphase gegen Tino Witkowski (5.), Christoph Hasselmann (8.) und Heiko Hecht (12.). Aber auch die Grün-Weißen mischten munter mit und kamen durch Niwar Jasim, der mit dem Hinterkopf das Tor nur knapp verfehlte, zu einer ersten guten Torchance (14.). In der 23. Minute musste die Schönberger Abwehr mit vereinten Kräften für ihren bereits geschlagenen Torwart klären, aber gleich im Gegenzug konnte der ansonsten starke Frank Jahnke einen Haese-Schuss nur prallen lassen und Thomas Haese kam erneut zum Zug. Er bediente Niwar Jasim jedoch ein wenig zu hoch, so dass dieser den Ball nicht richtig erwischte und nach 37 gespielten Minuten segelte ein abgefälschter Haese-Schuss knapp am linken Pfosten vorbei. 5 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit versuchte Schönbergs Keeper Gabor Ruhr, Alexander Köhn den Ball vom Fuß zu pflücken und weil dieser Versuch ein wenig missglückte, war Christoph Hasselmann vom Elfmeterpunkt zum 1:0 erfolgreich. Und Schönberg rettete sich dann über die restlichen Minuten in die Pause.
    Nach dem Wiederanpfiff suchten die Pampower die Vorentscheidung. Das Spiel verlagerte sich zunehmend in die Schönberger Hälfte und außer einer guten Ignbineweka-Flanke, die Sahid Wahab mit seinem artistischen Einsprung am langen Pfosten nur knapp verpasste (55.), stand ausschließlich das Tor von Gabor Ruhr unter Druck. Aber dann! Bei einem der seltenen Entlastungsangriffe über die linke Seite wurde Sahid Wahab in Strafraumnähe gefoult. Wahab schaute zunächst interessiert dem Herrn Hübner beim Notieren des Sachverhalts über die Schulter, um dann den Freistoß selbst auszuführen. Wunderbar flog das Leder in den Lauf von Thomas Haese, der es mustergültig mit dem Kopf erwischte und zum 1:1 versenkte (62.). Die Maurine-Kicker, die in diesem Spiel kämpferisch ohnehin absolut überzeugen konnten, fanden nun auch mit neuem Elan ihre Spielstärke wieder. Denn nur 4 Minuten später kamen die Gäste im Umkehrspiel über die linke Seite. Thomas Haese war einfach nicht zu bremsen und er schlug eine präzise Flanke in den Lauf von Lukas Ignbineweka Egbon. Dieser hatte dann wenig Mühe zur 1:2 Führung zu vollenden. Und es kam noch besser für die Grün-Weißen, denn aller MSV-Bemühungen zum Trotz gelang Niwar Jasim dann auch noch das 1:3. In der 81. Minute verzögerte er kurz, um nach schneller Drehung einen herrlichen Schlenzer ins Dreiangel zu setzen. So kurz vor Ende der Partie war dies jedoch keineswegs die Vorentscheidung. Pampow setzte alles auf eine Karte, während die Schönberger sich hinten einigelten und das Spiel bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu verzögern suchten. Doch trotz des 2:3 durch Alexander Köhn in der 88. Minute, bei dem die FC-Abwehr ausnahmsweise nicht wirklich gut aussah, und zweier Platzverweise für Schönberg brachten die Gäste den Torevorsprung erfolgreich über die Zeit.
    Die Sicht der Trainer auf das Spiel könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Elard Ostermann von einen tollen Spiel für die Zuschauer und einem verdienten Sieg für seine Mannschaft sprach, auch wenn der Ausgleich praktisch aus dem Nichts gefallen sei, war sich Uwe Brauer sicher, wenigstens ein Unentschieden verdient zu haben. Man habe mit dem Ausgleich die Ordnung verloren und es tue ihm leid für seine Mannschaft. Außerdem beklagte er sich über die vermeintlich zu harte Gangart der Schönberger.
    Sicherlich wäre nach dem Spielverlauf auch ein anderes Ergebnis möglich gewesen. Fakt ist aber, dass sich die Mannschaft ganz anders präsentiert hat, als in den beiden Spielen zuvor. Kapitän Serkan Rinal antwortete auf die Frage, wie er den Leistungssprung innerhalb einer Woche begründe nach kurzer Bedenkzeit: „Das kann man einfach nicht erklären. Man kann sicher mit den üblichen Floskeln wie z.B. „wir sind in wieder in die Zweikämpfe gekommen“ reagieren, aber letztlich kann man das einfach nicht erklären.“ Wollen wir auch gar nicht, denn wir freuen uns über einen schönen Erfolg über einen starken Gegner und wir sehen auf jeden Fall wieder ein wenig optimistischer in die Zukunft!


    FC Schönberg 95: Gabor Ruhr, Nils Lindemann, Sahid Wahab, Niwar Jasim (84. Florian Zysk), Eric Dobberitz, Thomas Manthey, Lukas Ignbineweka Egbon, Serkan Rinal, Christian Klingenberg, Thomas Haese (78. Hannes Köhn), Marcel Bernier (57. Sascha Woelki)


    MSV Pampow: Frank Jahnke, Axel Fieber (46. Philipp Pönisch), Mathias Reis, Christoph Hasselmann, Paul Groth, Alexander Köhn, Heiko Hecht (67. Danny Thomas), Ronny Rieling (58. Fabian Brickwedde), Enrico Grewe, Sebastian Drews, Tino Witkowski


    Tore: 1:0 Christoph Hasselmann (40., Foulelfmeter), 1:1 Thomas Haese (62.), 1:2 Lukas Ignbineweka Egbon (66.), 1:3 Niwar Jasim (81.), 2:3 Alexander Köhn (88.)


    Gelbe Karten: Marcel Bernier (25., Foulspiel), Thomas Manthey (36., Foulspiel), Christian Klingenberg (42., Foulspiel), Nils Lindemann (55., Foulspiel), Eric Dobberitz (82., Foulspiel), Lukas Ignbineweka Egbon (90., Unsportlichkeit) – Sebastian Drews (62., Unsportlichkeit), Mathias Reis (64., Foulspiel)


    Gelb-rote Karte: Eric Dobberitz (88., Foulspiel)


    Rote Karte: Hannes Köhn (90.+4, Foulspiel)


    Zuschauer: 358


    Schiedsrichter: Frank Hübner (Güstrow)


    Schiedsrichterassistenten: Matthias Bastian, Pierre Rußow


    Fotos

  • Während Elard Ostermann von einen tollen Spiel für die Zuschauer und einem verdienten Sieg für seine Mannschaft sprach

    Ein tolles Spiel war es auf jeden Fall , das stets von der Spannung lebte . Ich denke aber auch das ein Punkt für Pampow mehr als verdient gewesen wäre . Ich würde eher sagen das der 3er für Schönberg ein glücklicher war . Pampow hat meines Erachtens den besseren Fussball gespielt und wurde am Ende leider nicht dafür belohnt . Aber hätte wenn und aber hilft alles nichts . Glückwunsch zum Erfolg ...

  • Ja, ihr scheint uns irgendwie zu liegen. Egal wie gut Ihr spielt - am Ende gewinnen immer wir. ;-)
    Es ist aber so, dass aus unserer Sicht unsere Jungs im Vergleich zu den letzten Wochen eine sensationelle Leistung abgeliefert haben und sich deswegen die Punkte irgendwie erarbeitet haben. Ich fang jetzt nicht mit der Nummer an "Wir haben aus den Chancen die Tore gemacht und Ihr eben nicht". Ein wenig Glück ist immer im Spiel und das war am Freitag warum auch immer ganz klar auf unserer Seite. Wir sind natürlich trotzdem total happy. ;-)
    Und was ich wie jedes Jahr loswerden muss: wenn ich den FC Schönberg 95 aus irgendwelchen Gründen irgendwann mal nicht mehr leiden kann, werde ich Pampow-Fan. ;-) Ich mag die entspannte, freundliche und hilfsbereite Atmosphäre bei Euch vom Grill bis zum Vorstand. Erinnert mich irgendwie an die alten guten Schönberger Zeiten...