Hunde und Katzen regnete es seit Tagen und auch am DFB-Pokalspieltag gegen die Zebras sollte es nicht anders sein. Ich lief im Nieselregen mit meinem Freund Neffi die Karl Liebknecht Straße Richtung Stadion und natürlich ging es bei um nur um ein Thema: Du Oese, die Schuhe passen nicht zu meiner Hose, wa?“. „Nö“ meinte ich. Er reagierte so, wie ich es von einem Fussballexperten erwarten kann: „Na, ist ja auch egal, ich will ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, ich will heut drei Punkte für Nulldrei.“ Ja, ihr seht, in Babelsberg hat der Pokal seine eigensten Gesetze.
Nachdem Thomas Bastian sich nochmals bei allen Helfern und Unterstützern für das Möglichmachen der Rettung bedankt hatte, der letzte Maulwurf im Anstoßkreis eingefangen war und der Dreifachtorschütze gegen Wolfsburg und Ex-Nulldreier Daniel Frahn unserer Truppe viel Glück auf den Weg gegeben hatte, konnte es auch schon losgehen.
Trainer Demuth wechselte im Vergleich zum Regensburgspiel auf einer Position. Der Amerikaner Amaechi Igwe, kurz vor Ultimo doch noch die Arbeitserlaubnis erhalten, kam zu seinem Pflichtspieldebüt für die Babelsberger, die in den wunderschönen „I love Nulldrei“-Trikots aufliefen, Hebisch blieb dafür auf der Bank.
Duisburg, als Aufstiegsaspirant mit zwei Niederlagen in die Zweitligasaison gestartet, begann forsch und setze die Nulldreier sofort unter Druck. Bereits nach drei Minuten musste Grossert in höchster Not gegen Brosinski retten. Bei dieser Aktion verletzte sich unser Rückkehrer und wurde nach zehn Minuten durch Kühne ersetzt. Vorher schlugen aber die Ruhpottler eiskalt zu: eine Flanke von Pliatsikas verpasst Soares knapp und Dominik Stroh-Engel kann seinen Kopf nicht mehr aus der Flugbahn des Leder nehmen und lässt Marian Unger keine Abwehrchance (6.). Babelsberg war geschockt und gab das Heft weiter aus der Hand, Duisburg hatte durch einen schönen Kopfball nach zwanzig Minuten die Möglichkeit zu erhöhen. Kurz darauf die nächste Schrecksekunde für unsere Equipe: Christian Groß verdrehte sich das Knie, für ihn kam Alme. Dieser war noch gar nicht so richtig auf dem Platz, als es erneut im Kasten von Unger klingelte. Sukalo spielt steil auf Wolze, der steckt herrlich auf Domovchiyski durch und der Ex-Herthaner schnibbelt das Leder an Unger vorbei, Surma und Nelson können den trudelnden Ball nicht mehr wegschlagen (30.). Duisburg spielte weiter aggressiv, manchmal an der Grenze des guten Geschmacks, allein Rudi wurde mehrmals rüde von den Beinen geholt - Domovchiyski bekam völlig zu recht die gelbe Karte von Schiri Gräfe. Mit dem Pausenpfiff die erste erwähnenswerte Möglichkeit für die Hausherren, Makarenkos Schuss streift rechts am Kasten von Fromlowitz vorbei.
Demuth reagierte auf die schwache erste Hälfte der Nulldreier und suchte sein Heil in der Offensive, Nelson blieb in der Kabine, für ihn kam Hebisch. Babelsberg nun stärker, man hatte nix mehr zu verlieren, Civas Schuss stellt aber den Duisburger Keeper vor keine Probleme (47.). Auf der Gegenseite war es Brosinski, der Unger zu einer Glanzparade mit einem Fernschuss zwang (53.). Hebisch hatte kurz darauf mit einem Kopfball die Chance zum Anschlusstreffer, aber er kann das Leder nicht richtig drücken und Fromlowitz ist zur Stelle. Babelsberg weiterhin engagiert, spielte aber zu einfach. Die Zebras hatten in der 76. Minute die Gelegenheit, den Sack zuzumachen, aber Domovchiyski rutscht an Kastratis Pass vorbei. Kurz vor Ende der Partie hätte es Rudi nochmal spannend machen können, allein vor Fromlowitz schafft er es nicht, den gegnerischen Torhüter zu überwinden, er ist halt kein Stürmer. Nach einem Kopfball von Hebisch, wieder zentral wie so viele Bälle heut, war Schluss und Duisburg zog verdient in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.
Duisburgs Trainer Sasic zeigte sich als faier Sportsmann und wünschte den verletzten Nulldreiern gute Besserung, Dietmar Demuth haderte mit der Leistung unserer Truppe in der ersten Halbzeit, man hätte Duisburgs Verunsicherung nicht ausgenutzt; er hätte sich einen echten Pokalfight gewünscht.
Nach dem Spiel kam es noch zu unschönen Szenen, als aus dem Gästeblock vereinzelte rechtsradikale Sprüche skandiert wurden. Unnötig und einfach nur völlig daneben.
Bleibt zu hoffen, dass Jiayi Shao und sein Kollege noch heil nach Duisburg zurückfanden, lange nach Spielschluss irrten sie verloren durchs Karli und suchten ihren Mannschaftsbus.
Babelsberg: Unger - Nelson (46. Hebisch), Surma, Grossert (10. Kühne), Rudolph, Prochnow, Groß (27. Civa), Kauffmann, Stroh-Engel, Igwe, Makarenko
Duisburg: Fromlowitz - Berberovic, Bajic, Soares, Karimow (89. Bollmann), Pliatsikas, Sukalo, Wolze, Brosinski (85. Beichler), Shao (71. Kastrati), Domovchiyski
Tore: 0:1 Stroh-Engel (5., Eigentor), 0:2 Domovchiyski (30.)
Gelb: Surma, Kühne – Domovchiyski, Soares, Sukalo
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