Derby in Rieder endet vorzeitig
QUEDLINBURG/MZ/LK/DAN/IP/HB/ KN/MM. In der Fußball-Harzoberliga hatten die Teams aus dem Altkreis Quedlinburg einen rabenschwarzen Samstag. Harzgerode, Ballenstedt, Hausneindorf und der QSV verloren. Das Sonntagsspiel in Rieder gegen Badeborn wurde nach einem tätlichen Angriff auf den Linienrichter in der 91. Minute beim Stand von 1:1 abgebrochen.
Rieder - Badeborn abgebrochen
Vor über 100 Zuschauern fand Badeborn besser ins Spiel. Grün-Weiß Rieder wurde erst nach einer Viertelstunde stärker. Daniel Büttner brachte die Gastgeber nach Zuspiel von Thomas Bürger in Führung. Danach vergab Fröhlich die Chance zum 2:0. Rieder musste Daniel Broß früh wegen Verletzung auswechseln und bei Badeborn ging Torhüter Jürgen Schmidt verletzt vom Platz. Stefan Kuschel scheiterte anschließend an Ersatztorhüter Tobias Lindenberg. Ronny Elze verwandelte für Badeborn einen Handelfmeter zum 1:1-Ausgleich (38.). So wurden die Seiten gewechselt.
Badeborn spielte nach der Pause stärker und hatte Chancen zur Führung. Florian Hottelmann parierte mehrfach stark. Sein Gegenüber blieb fast beschäftigunglos, weil Rieder sich keine zwingenden Chancen mehr erarbeitete. Das Spiel wurde nun härter. Badeborns Christoph Eberhardt musste nach einer Tätlichkeit vom Platz (82.). Eine Minute später wurde Rieders Tommy Riese mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Badeborns Nick Dünnhaupt sah ebenfalls noch die gelb-rote Karte (87.). Nach einer nicht geahndeten Situation, die die Gastgeber als "Tätlichkeit" eines Badeborners an Daniel Börner beschrieben, kochten die Emotionen hoch (91). Schiri-Assistent Matthias Hinze wurde von dem zur Halbzeit ausgewechselten Stefan Kuschel, der im Trainingsanzug am Spielfeldrand stand, umgeschubst. "Dem sind die Sicherungen durchgebrannt", schilderte Schiedsrichter Robin Enkelmann auf Nachfrage der MZ die Situation. Bis dahin sei das Spiel fair verlaufen. Enkelmann werde einen Bericht schreiben und das Sportgericht anschließend ein Urteil fällen.
Rieder: F. Hottelmann, D. Hottelmann, Kolar, Broß (30. Riese), Schweinefuß, Bürger, Bauer, Büttner, Fröhlich (88. Börner), Kuschel (46. Braunsdorf), Klimow
Badeborn: Schmidt (28. Lindenberg), Elze, Schröder, Henning, Hulsch, Radacz, Ulbrich (35. Eberhardt), Jäger, Dünnhaupt, Bendzko, Höbbel
QSV - Groß Quenstedt1:3 (0:2)
Auch in der Harzoberliga wird es für den QSV schwer. Es gibt zu wenig gestaltende Kräfte im Team. Die Last liegt auf zu wenigen Schultern. Individuelle Fehler ermöglichten den Gästen nicht nur drei Treffer, sondern eine Reihe weiterer Chancen. Die frühe Verletzung von Florian Schicha und Umstellungen wirkten sich zudem nachteilig aus. Die Groß Quenstedter, die keine Bäume ausrissen, bestimmten in der ersten Halbzeit, in der die Quedlinburger sehr blass blieben, deutlich das Geschehen. Nachdem Nico Neumann eine Riesenchance ausgelassen hatte (12.), wollte Torhüter Steven Hesse (15.) einen 30-Meter-Freistoß von Dominik Habermann abfangen, statt zu fausten: 0:1. Weitere Gelegenheiten ließen die Gäste zum Glück für den QSV aus, dessen Abwehr sich dafür in der 38. Minute "erkenntlich" zeigte. Niemand schlug den Ball nach einer Eingabe weg, so dass ihn Roland Hiersemann aus Nahdistanz über die Linie drücken konnte: 0:2. Gute zehn Minuten des QSV nach der Pause mit zwei verheißungsvollen, aber vergebenen Chancen erwiesen sich als Strohfeuer. Groß Quenstedt erreichte wieder Ausgeglichenheit und machte den Sack zu. Tobias Thomas "zupfte" bei einer Flanke einen Gegenspieler: Elfmeter und 0:3 durch Neumann (76.). Auf Vorlage von Markus Theermann schoss zwar Sven Färber zum 1:3 (77.) ein, aber zu mehr reichte es nicht.
QSV: Hesse - Brake, Thomas, Pohl (46. Theermann), Weidner, Beyer (82. Retzlaff), Könnecke, Färber, Schicha (35. Heiss), Schönian, Wichura.
Harzgerode - Langeln 0:2
Im ersten Heimspiel der Saison sollte sich für die Harzgeröder eine Rechenformel bitter bewahrheiten: Spielüberlegenheit - ungenutzte Chancen = Niederlage. Die Gastgeber begannen energisch. Hendrik Kunert scheiterte am Gästekeeper (3.) oder der Schuss verfehlte das Tor knapp (5.). Auch Christoph Ebeling verfehlte um Zentimeter. Nach einer Viertelstunde gab es den ersten Angriff der Gäste. Der Ball kam in den Strafraum. Ein Foul - Strafstoß - Führung. So einfach ist Fußball. Nun war es Axel Großmann, der sich einschoss, doch auch er scheiterte zweimal am Torhüter. Bei Kunert waren die Füße des Schlussmannes dazwischen. Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Kunert scheiterte am Torwart, Christoph Hohmann traf das Außennetz und ein Schuss von Marek Buchmann ging knapp vorbei. Anders die Gäste: Konter - Eckball 2:0 (60.). Zwei Chancen, zwei Tore. Nun haderten die Gastgeber mit Gott und der Welt, Ergebnis: viermal Gelb, einmal Gelb-Rot. Mit zwei guten Paraden verhinderte Werner eine höhere Niederlage, die auch so bitter genug war.
Harzgerode: Werner, M. Barnebeck, Schmelzer, Ch. Barnebeck (74. Ehlert), Buchmann, Brinkmann, Ebeling, H. Kunert, Hohn (65. F. Kunert), Großmann, Ch. Hohmann.
Ballenstedt - Darlinger. / D. 2:3 (1:0)
Es war ein gutklassiges Spiel. Darlingerode / Drübeck wirkte sicher und beherrschte die Anfangsphase. Die Askanen kamen sporadisch zu Chancen. In der 24. Minute erkämpfte sich Oliver Bachmann den Ball. Nach Eingabe von Sebastian Dorst spielte Mario Grützmann nach innen, wo Felix Sparing den Ball zum 1:0 ins Tor spitzelte. Dann bewahrte Tobias Kepke seine Mannschaft vor dem Ausgleich (33.). Askania bestimmte jetzt das Spiel. Felix Sparing (40.) und Sebastian Dorst per Freistoß (44.) hatten Pech. Nach dem Wechsel gleich wieder eine starke Phase des FSV, doch ins Tor trafen die Gäste nach Freistoß durch Thomas Gelhaar (55.). Dem FSV fehlte oftmals die Übersicht, um Angriffe optimaler auszuspielen. So kam es wieder knüppeldick für die Askanen, weil die Gäste jeden Fehler bestraften und das Ergebnis auf 3:1 (70., 79.) ausbauten. Ralf Vielahn gelang der Anschlusstreffer (85.). Eine Minute später traf Stefan Große den Ball nicht optimal. Der FSV Askania enttäuschte keineswegs, aber sechs Gegentreffer in zwei Spielen sind zu viel und die Chancenausnutzung ist unzureichend.
Ballenstedt:Kepke, Steinemann, Lorenz, Frohburg, Sparing, Grützmann (75. Große) Buschhorn (75. Hildebrandt), Bachmann, Dorst, Henning, Fessser ( 72. Vielahn)
Hausneindorf - Hasselfelde1:2 (0:1)
Beide Mannschaften wollten nach der Niederlage am ersten Spieltag einen kompletten Fehlstart verhindern und Punkte holen. Bereits nach zehn Minuten waren die Gäste nur noch zu zehnt. Wegen Nachtretens sah Sebastian Teege rot. Die in Unterzahl spielenden Hasselfelder waren trotzdem überlegen. So war die 1:0-Führung von Michael Holzberger (22.) keine Überraschung. Knapp zehn Minuten später fiel das 2:0 nach einem Elfmeter von Christian Hoffmann. Die Gastgeber, denen wieder einige Spieler nicht zur Verfügung standen, hatten gar kein Spielsystem und konnten in der ersten Hälfte nicht eine Torchance herausspielen. Im Gegenteil, nur Sascha Witte im Tor verhinderte einen höheren Rückstand. Nach der Halbzeit wurde das Spiel nicht viel besser. Hausneindorf war zwar bemüht, tat sich gegen die zehn Gäste aber schwer. Dustin Fleck hatte die erste Torchance, die er aber vergab (55.). Viel war nicht mehr zu sehen. Hasselfelde verwaltete den Vorsprung und Hausneindorf fehlten die Mittel. In der dritten Minute der Nachspielzeit gelang durch Dustin Fleck noch der Anschlusstreffer.
Hausneindorf: Witte, Wolf, Ruff, Fleck, Weigel, Bendler, Adelberg, Hüttepohl (37. Schnitzlein), Henze, Grosch, Klocke.