• Also ich hab was von HSV Rot Weiss und dem Wartenberger SV gehört.


    Fakt ist wohl das der HSV Rot Weiss wohl ziemlich am Ende ist, man hat so gut wie keine Jugendabteilung mehr und hat ne zeitlang davon profitiert, dass einige Spieler des BFC den Weg gefunden haben. Die werden nun auch nicht alle jünger und es kommt auch nicht wirklich was nach.


    Außerdem weiß ich auch nicht genau wie das Verhältnis zum Platznachbarn Blau Gelb ist.


    Auf jeden Fall finde ich die Gerüchteküche immer sehr spannend, aber der vermittler wird sicher gleich wieder dementieren.

  • Du hörst zuviel, davon ist dann definitiv auch viel Schwachsinn dabei. Andere Vereine wären gerne am Ende wie wir und hätten eine gutklassige Landesligatruppe und dazu eine "Zweite" die in der Kreisliga A zur Zeit sogar auf einem Aufstiegsplatz ist. Der HSV hat auch eine Nachwuchsabteilung, allerdings nur in den kleinen Altergruppen. Ich denke aber das Problem mit den fehlenden Großfeldmannschaften haben viele Vereine gerade aus dem ehemaligen Ostteil. Hat auch was mit dem Geburtenknick nach der Wende zu tun. Ich kann dir auch versichern, dass bei uns im Herrenbereich auch noch eine ganze Menge Spieler sind die aus dem Nachwuchsbereich des HSV gekommen sind, es sind exakt an die 15 Spieler und alle Baujahr 1986 bis 1989. Es gibt natürlich auch etliche Spieler die aus der BFC-Schule kommen, aber die sind nicht Alt oder abgetackelt. Zwei dieser Spieler sind z.B. Baujahr 1990 und unser Torjäger Lars L. und Micha D. sind mit ihren 30 bzw. 32 Jahren auch noch im besten Fußballalter. Richtig ist nur, dass es Fusionsgespräche gibt und am Ende entscheiden dann die jeweiligen Vereinsmitglieder. Ich persönlich glaube, dass bald noch mehr Vereine den Weg einer Fusion gehen werden (müssen). In der heutigen Arbeitswelt ist es für alle Fußballvereine viel schwieriger geworden einen ordentlichen Spiel - und Trainingsbetrieb zu sichern. Wenn du die FuWo verfolgst, dann wirst sicherlich gelesen haben, dass zuletzt etliche Vereine dezimiert antreten mussten, z.B. Hellas Nordwest und Hertha 03 II in der Bezirksliga. Schichtbetrieb, flexible Arbeitszeiten, Wochenendarbeit und dazu kaum noch Sponsoren, damit haben so gut wie alle Berliner Fußballvereine zu kämpfen. Die Vereine denen es in Berlin richtig gut geht, die kann man glaube ich an einer Hand abzählen. :schal4: :schal4: :schal4:
    PS : Was hat das Verhältnis zum Platznachbarn Blau Gelb mit unseren Fusionsgesprächen zu tun ? Kann Dir auch versichern, dass das Verhätnis zwischen HSV R-W und Blau Gelb ganz entspannt ist.

  • Na Red Devil an einigen Dingen die man so hört ist aber dann doch manchmal schon ein Fünkchen Wahrheit dran;-).


    Danke für die ausführlichen Schilderungen, ich wollte mit meinem Post auch niemanden zu nahe treten. Es wird mit Sicherheit nicht die letzte Fusion in Berlin gewesen sein und eigentlich kann man die Vereine nur beglückwünschen die rechtzeitig reagieren und der Realität ins Auge blicken.


    Leider tümpeln mittlerweile viele Vereine vor sich hin aus den von dir angesprochenen Gründen. Aber es ist eben immer schwer ne Fusion durchzusetzten, weil viele persönliche Befindlichkeiten im Spiel sind und man sich ja auf seine Tradition beruft, die aber auch nichts mehr wert ist, wenn man den Laden dicht machen muss.


    Bin mal gespannt wie die Entscheidung in eurem Fall ausgeht, die angedachten Fusionen von Blau Weiß Hohenschönhausen und dem BSV Oranke, sowie von Borussia Friedrichsfelde und Victoria Freidrichshain im letzten Jahr sind ja gescheitert.


    Ich meinte auch nicht wirklich das Verhältnis zwischen Blau-Gelb und dem HSV Rot-Weiß, kann mir schon vorstellen das es gut ist, aber manchmal passiert es ja auch das ein Verein sich z.B. vom Sportamt oder anderen Dingen benachteiligt fühlt, wenn zwei Vereine so nah beieinander spielen. Oder eben auch in der Sponsorenfrage, dass man sich gegenseitig das Wasser abgräbt.

  • Ich kann Dir versichern, dass unsere Fusionsgespräche recht harmonisch und entspannt verlaufen sind. Es gab von beiden Seiten keinerlei Revierdenken und die Eckpunkte sind übereinstimmend gesetzt worden. Nun müssen auf zwei Mitgliederversammlungen die jeweiligen Vereinsmitglieder ihre Zustimmung geben. Eine Fusion mit Blau Gelb stand schon deshalb nie zur Diskussion, weil unser Nachbarverein ein Sportverein mit weiteren Abteilungen ist. Das wäre zu kompliziert geworden, auch schon Namensmäßig. Unsere Sportanlage ist ja glücklicherweise so groß, dass wir uns mit unserem Nachbarn kaum ins Gehege kommen. Auch der HSV R-W ist übrigens schon ein Verein der aus einer Fusion entstanden ist. Die SG Hohenschönhausen, einer der wenigen Privatvereine im Ostteil fusionierte 1991 mit dem Weißensser SV RW (bis 1990 Motor Weißensee). Der jetzige Weissenseer FC hat seit der Wende auch schon einige Namensumbenennungen hinter sich. Vor der Wende war der Verein als Einheit Weissensee bekannt, wenn ich mich recht erinnere gab es danach auch eine Fusion mit der SG Bergmann Borsig. Du siehst beide Vereine haben genug Fusionserfahrung, ich bin jedenfalls ganz optimistisch, dass auch diese Fusion klappen wird. :schal4: :schal4: :schal4:

  • Von Einheit Weißensee ging der Name erst einmal zu Eumako Weißensee über, ich glaube Eumako war auch der Sponsor. Danach kam die Fusion mit Bergmann Borsig zum SV Preußen. Irgendwann gab es dann wieder eine Namensumbenennung zum Weißenseer FC. Genaue Jahreszahlen weiß ich aber auch nicht genau. Falls es mit der Fusion klappt wird im Namen garantiert die Ortsbezeichnung Weißensee vorkommen, alles andere würde keinen Sinn ergeben. Der HSV R-W spielt ja bekanntlich auch in Weißensee und das H in unserem Namen hat einige Gastmannschaften schon immer irritiert. Einige aus dem westlichen Teil Berlins haben sogar geglaubt das H steht für Hellersdorf. Denen musste man ständig erklären, dass das H für Hohenschönhausen steht und früher ein Ortsteil von Weißensee war, wie z.B. Frohnau ein Ortsteil von Reinickendorf ist. Ich hoffe auch das alles klappt den das in der eigenen Soße schwimmen hilft auch keinen weiter. Wichtig für die Zukunft eines Vereins ist, dass es wieder eine starke Nachwuchsabteilung gibt. Da wartet eine Menge Arbeit und es wird auch seine Zeit brauchen bis man wieder alle Altersklassen besetzt hat. :schal4: :schal4: :schal4:

  • Von Einheit Weißensee ging der Name erst einmal zu Eumako Weißensee über, ich glaube Eumako war auch der Sponsor. Danach kam die Fusion mit Bergmann Borsig zum SV Preußen. Irgendwann gab es dann wieder eine Namensumbenennung zum Weißenseer FC.

    Woher der SV Preußen kam, weiß ich auch nicht. Das war zunächst ein Großverein in Berlin-Weißensee OHNE eigene Abteilung Fußball. Als 1993 dem Sponsor Eumako die Puste ausging, krochen die Fußballer der SG Eumako (bis 1990 BSG Einheit) Weißensee beim SV Preußen unter und bildeten ab 1993 dessen Abteilung Fußball. 1994 ging dem Pankower Fußballverein (PFV) Bergmann Borsig (bis 1971 BSG Motor Wilhelmsruh) das Geld aus. Deshalb krochen auch sie unter das Dach des "Riesen" SV Preußen, wodurch dieser quasi über Nacht zu einem Oberligisten wurde, dank einer Mitgift der Bergmänner. Leider erwies sich die Aufgabe in der Oberliga für die Weißenseer als mehr als eine Nummer zu groß. Ich war Augenzeuge des kläglichen Abgesangs im Frühsommer 1995 an der Buschallee. Doch auch danach tat man sich im Berliner Maßstab schwer. 1996 noch einmal davon gekommen, wurde man 1997 ziemlich unsanft sportlich der Verbandsliga verwiesen und fand sich 1997 in der Landesliga wieder, wo sich das Spiel - dann bereits als eigenständiger Fußballverein Weißenseer FC - wiederholte. 1999/00 machte die Bezirksliga wenig Federlesen und anno 2000 war der Verein nur noch A-Kreisligist. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg hielt man sich mit wechselndem Erfolg 8 Jahre in der Bezirksliga, bevor mit Blutauffrischung vom abgestiegenen mehrjährigen Landesligisten TSV Oranke (inkl. Trainer Peter Rohde) 2009 der Aufstieg in die Landesliga gelang, wo sich nach gutem Beginn im Herbst 2009 im Frühjahr 2010 schnell die sang- und klanglose Rückkehr in die Bezirksliga abzeichnete, wo der "Durchmarsch" in die Kreisliga A bereits jetzt besiegelt sein dürfte.


    Der HSV Rot-Weiß entstand 1991 durch Fusion der SG Hohenschönhausen (zeitweilig auch Hohenschönhauser SC) mit dem SV Rot-Weiß (BSG Motor) Weißensee. 1994 bis in die Kreisliga B abgestiegen, hat sich der Verein seither kontinuirlich entwickelt und spielt seit zwei Jahren in der Landesliga. Dieser Verein war durch seinen Vorläufer SG Hohenschönhausen sogar mehrere Jahre im überregionalen Spielbetrieb vertreten und hat als Gründungsmitglied der DDR-Liga einen festen Platz im Geschichtsbuch des Deutschen Fußballs. In der Vorkriegszeit war der Verein als Berliner FV 1910 in der Saison 1921/22 sogar einmal in einer höchsten Deutschen Spielklasse vertreten.


    Vielleicht besinnt man sich ja bei der - m.E. durchaus sinnvollen - Fusion auf die historischen Wurzeln, z.B. Berliner FV Weißensee 1910.


    Grundsätzlich muß man ja Vereinsfusionen in Berlin befürworten, weil es einfach viel zu viele Vereine in Berlin gibt, die sich gegenseitig nicht nur das ohnehin schon dürre Sponsorenaufkommen streitig machen, auch die Zuschauerzahlen sprechen Bände. Selbst in der Oberliga oder Berlin-Liga kommen oft nicht einmal 100(!!!) Zahlende. Auf das Spielerargument wurde ja schon verwiesen. Aber sind hier nicht auch viele Vereine selber schuld, wenn ihnen Spieler (oder Funktionäre) davonlaufen? Aber auch wirklich gute Funktionäre sind rar. Viele Probleme sind in Berlin auch hausgemacht. Statt Probleme gemeinsam konstruktiv anzugehen trifft man oft nur auf starrsinniges und wirklichkeitsfremdes Festhalten an Paragrafen, auf destruktive Sturheit oder Besserwisserei. Ich möchte nicht wissen, wieviele gute Leute dem Berliner Fußball dadurch in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen sind. Das immer häufiger werdende Nichtantreten ist oft auch auf völlig rücksichtsloses Ansetzen von Spielen zurückzuführen, dabei völlig ignorierend, dass wir es zu 90% mit Freizeitsport zu tun haben und nicht erwarten dürfen, das Arbeitgeber, Uni oder Schule auf den Spielbetrieb Rücksicht nehmen.