Das groß angekündigte Westmecklenburg-Derby wurde eine Partie ohne viel Emotionen. Mit 3:1 gewann der Aufstiegsaspirant FC Anker Wismar gegen den FC Eintracht Schwerin, vor 520 Zuschauern. Gleich zu Beginn der Partie, in der 5. Minute, traf Anker die Unterlatte. Die erste Schweriner Chance in der 9. Minute, als Frank “Schmiddi” Schmidt überhastet über der Kasten schoss. Das 1:0 fiel in der 11, Minute, Torschütze war ein Schweriner in Diensten des FC Anker. Stephan Müller schloss eine Einzelaktion durch Freund und Feind, konsequent in das kurze Eck zur Führung ab. Wismar blieb weiterhin am Drücker, konnte aber erst einmal die Führung nicht ausbauen. Schon in der 20. Minute musste der verletzte Siewert vom Platz und für ihn kam Steve Svenßon in die Partie. In der 35. Minute musste Paul im Schweriner Tor beherzt eingreifen, um einen Kopfball von Mama Diallo, zu parieren. Kurz vor der Pause noch eine größere Schweriner Chance, als Marek Leppin per Flugkopfball aus 16 Metern das Gehäuse knapp verfehlte. Fast mit dem Pfiff traf Anker mal wieder die Unterlatte .... Glück gehabt. Nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte wurde es erst einmal ruhig auf dem Spielfeld und es passierte herzlich wenig. In der 52. Minute dann das “Hallo Wach” Erlebnis für die Eintracht, nach einem Fehler in der Linksverteidigung. Maaßen profitierte von diesem Fehler und schoss das 2:0 für Anker und damit seinen 5 Saisontreffer. Wismar kontrollierte das Spiel und auf Schweriner Seite passierte nach vorne erst einmal gar nichts mehr. Das änderte sich mit der Einwechslung von Edel-Joker Matthias “Emmes” Wiesner in der 62. Minute. Er kam für den verletzt ausscheidenden Marek Leppin in das Spiel. In der 64. Minute ein Pfiff des gut leitenden Schiris und es gab einen Elfer für die Eintracht. Mamamado Dialla foulte Steve Svenßon im Strafraum und Christian Donner verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 2:1 Anschlusstreffer. Nun begann Eintrachts starke Phase und es gab die Möglichkeiten zum Ausgleich durch Kirsche und durch Schmiddi, doch beide Chancen wurden nicht genutzt. Wenn sie genutzt worden wären, ja dann ....... So kam es wie es kommen musste. In der 71. Minute konnte Paul auf der Linie noch großartig parieren, machte aber beim anschließenden Eckball eine unglückliche Figur, als Haese den Ball über die Linie drücken konnte. Der FC Anker ging diese ganze Sache nun etwas ruhiger an und auf Schweriner Seite kamen Emmes, Schmiddi und Kirsche noch zu Torchancen.
Das Derby hatte den erwarteten Ausgang gefunden und zu keiner Zeit herrschte irgendeine Missstimmung auf dem Platz oder auf den äußerst baufälligen Traversen. Die Verantwortlichen in Wismar hatten sich auf die Schweriner Fans eingestellt und ließen diese gar nicht erst in das Stadion. Im Wismeraner Käfig sah man dann ca. 5 von den gefährlichen Schweriner, welche von einem Sicherheitsdienst mit schätzungsweise 10 Mann und ca. 50 Bereitschaftspolizisten bewacht wurden. Wenn ich dann etwas kritisieren soll, so war das nicht die gut schmeckende Wismeraner Bratwurst und den in zwei Bechern ausgeschenkten Glühwein, sondern die übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen auf Seiten des FC Anker Wismar.
Eine Begebenheit am Rande. Auch ich wurde am Eingang gefragt ob ich aus Schwerin komme, welches ich auch -logischer Weise- bejahte. Der Jüngling vom Sicherheitsdienst meinte dann doch glatt ich soll den Eingang zum Käfig benutzen, welches ich ablehnte. Hier musste ich dann zu einer Notlüge greifen, zückte schnell meinen Mitgliedsausweis und sagte ich gehöre zu den “Schweriner Verantwortlichen”. Ich hoffe der liebe Fussballgott, Mutter Theresa, der Wismeraner Stadionsprecher und die Verantwortlichen werden mir verzeihen!
Das nächste Spiel findet am kommenden Freitag, beim starken Aufsteiger aus Pasewalk statt. Oh wie liebe ich diese Touren nach Randpolen
Und noch was, was ich mir nicht verkneifen kann, auch wenn ich mal wieder mit dieser Meinung alleine stehe. Das Fehlen der Offensivabteilung um Schwarz und Klatt gab heute wohl den Ausschlag für diese Niederlage. Die Abwehr von Anker hätte man knacken können und ein 3:3 wäre dann drin gewesen .... meiner Meinung nach.
FC Eintracht Schwerin I spielte mit: Kornfeld - Siewert (Svenßon), Pingel (Beckerwerth), Stempin, Grönke - Krischkowski, Borchert, Mende, Donner, Schmidt - Leppin (Wiesner)