Nach deutlichen Worten des Trainers in der Halbzeitpause kippte das Spiel.
968 zahlende Zuschauer sahen am Sonntag ein Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten, 3 Toren für jedes Team und dennoch nur einen Sieger. Mitgereist waren ca. 250 Babelsberger, die teils mit kleineren, teils mit größeren Hindernissen das Neuruppiner Volksparkstadion fanden und es gute 90 Minuten später glücksselig wieder verließen. Verletzt ausscheiden, noch bevor der erste Pfiff ertönte, musste auf Neuruppiner Seite Osama Monsur. Er zog sich beim Aufwärmen vermutlich einen Muskelbündelriss zu, für ihn durfte Kevin Specht von Anfang an ran.
Das Spiel begann, wie schon so oft in dieser Saison, mit sehr hohem Tempo und fehlender Zuordnung. Es sollte allerdings nicht lange dauern, genau genommen bis in die 3. Minute, als der Neuruppiner Keeper das erste Mal hinter sich greifen musste. Eine ungenügend abgewehrte Ecke sorgte für heilloses Durcheinander im Strafraum der Gastgeber, Seeger kam an den Ball und erzielte den ersten Treffer der Partie – doch nicht für sein Team, denn es hieß Babelsberg 1, Neuruppin 0. Nur 5 Minuten später fiel der Ausgleich, erzielt durch Kramer im Nachschuss, nachdem Rauch den ersten Torschuss noch parieren konnte. Die Babelsberger Hintermannschaft sah bei diesem Treffer alles andere als gut aus. Weitere 4 Minuten danach gingen die Neuruppiner Mannen dann sogar in Führung und zwar nur deshalb, weil dem Schiri und dem zugehörigen Assistenten für kurze Zeit die Abseitsregel entfallen sein muss. Sei’s drum, Woitella ließ sich die Chance nicht entgehen und lochte zum 2:1 ein. Was darauf bis zur Halbzeitpause geschah, lässt sich in etwa so zusammenfassen. Einer der schwersten Babelsberger Fans, auch als Capo bezeichnet, erklimmt in der 16. Minute die Werbebande – das Volk tobt. Nicht so auf dem Rasen. Der SVB ist zwar weiterhin spielbestimmend, Neuruppin sucht sein Glück verständlicherweise nur noch in Kontern, aber zählbares oder ansehnliches bekamen die Fans nicht mehr vorgeführt. Stattdessen planloser Fußball durch die Mitte, ein Zweikampfverhalten wie beim Synchronschwimmen und immer wieder gefährliche Konter der Hausherren. Unsere Außenverteidiger sahen einigen Male nur die Hacken der Gegenspieler. 6 Ecken gab’s zudem für Babelsberg bis zur Pause, Röfte hatte noch 2 Torchancenn, die Neuruppiner eine sehr gute zum möglichen 3:1(gehalten und abgeblockt). Der Schiri zeigte den Zuschauern zu allem Überfluss, dass irgendein Bösewicht, womöglich ein Neuruppiner, den Abschnitt über das Thema Tätlichkeiten aus seinem Regelbüchlein herausgerissen haben muss. Heiko wurde jedenfalls umgestossen und man mag sich nicht ausmalen, was Heiko vor 10 Jahren mit diesem Gegenspieler gemacht hätte… Pause.
Zu gern hätte ich die Gardinenpredigt der Halbzeitpause gehört ...fortsetzung