Sieg in letzter Minute
"Keine Angst vor großen Namen" lautete die Überschrift der Stadionzeitung des Oberliga-Aufsteigers aus Frankfurt an der Oder und die Hausherren zeigten dementsprechend keinerlei Respekt vor den Schönbergern. Zwar dominierten die Gäste in der Anfangsphase, aber bereits nach 10 Minuten setzten die Frankfurter ein erstes Achtungszeichen, als Sven Schmidtke bei einem schnellen Konter über Christian Werner und Daniel Kaiser blitzschnell reagieren musste. Schönberg versuchte Druck aufzubauen und hatte durch Oleg Golovan (14.) und Söhren Grudzinski (15.) zwei gute Möglichkeiten. In der 27. Minute wurde Neuzugang Marcel Salomo von Olaf Schnürer mit einem kräftigen Tritt in die Beine und einem Schubser im Strafraum zu Fall gebracht - ein glasklarer Elfmeter, aber Herr Böhm sah's anders und ließ weiterspielen. Hinter dem Rücken von Böhm trat Schnürer noch mal nach, aber der Linienrichter, der auch bei der Abseitsregel nicht sattelfest wirkte, hielt diese Attacke für regelgerecht. Söhren Grudzinski wurde wenig später von Sven Theis zu Boden gerissen und auch hier blieb der Pfiff aus. Herr Böhm ging am Ende sogar so weit, dass er Grudzinski ermahnte, weil er in Erwartung eines Einwurfes ständig von hinten attackiert wurde und als dieser seiner Verwunderung Ausdruck verlieh, gab's gelb - seltsam. Kurz vor der Pause sorgte Söhren Grudzinski mit einer Ecke für heillose Verwirrung im Frankfurter Strafraum und als Sven Wittfot das Leder dabei nach außen zu Christian Kollmorgen legte, traf dieser aus der Drehung nur den sehr guten Torhüter Stefan Ammer.
Die zweite Hälfte begann mit einem Völzke-Freistoß auf das kurze Eck, den Ammer jedoch parieren konnte. Auch der wenig beschäftigte Sven Schmidtke war da, wenn er gebraucht wurde und holte in der 58. Minute dem freistehenden Stefan Reich das Leder vom Fuß. Dann zögerte Christian Kollmorgen zu lange und war gegen Stefan Ammer nur zweiter Sieger. Insbesondere bei Ecken wurden die Gäste gefährlich und die Frankfurter hatten mehrfach Mühe, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen. Und ein Lupfer von Christian Kollmorgen in der 70. Minute war sehr schön anzusehen, segelte aber leider knapp über die Latte. Kräftig durchatmen war in der 74. Minute angesagt, als Stefan Malchow Sven Theis nicht halten konnte und Sven Schmidtke mit einem großartigen Reflex zur Ecke rettete. Schönberg wurde so langsam nervös und Christian Schreier's Anweisungen vom Spielfeldrand lauter. Als man sich schon auf eine Punkteteilung eingestellt hatte, unterlief dem ansonsten fehlerfreien Torhüter Ammer der spielentscheidende Patzer. Er wollte einen hohen Ball erlaufen und verschätzte sich dabei. Mit den Fingerspitzen drückte er das Leder vor die Füße von Michael Koch und dieser traf mit einem Heber zum umjubelten 0:1.
Von den Spielanteilen und den Chancen her war es sicher ein verdienter Sieg. Es hätte aber auch anders ausgehen können. Im Glutofen Stadion der Freundschaft war es ein schweres Stück Arbeit mit dem glücklicheren Ende für den FC Schönberg 95.
Statistik
FC Schönberg 95: Sven Schmidtke, Sven Wittfot, Stefan Malchow, Marko Riegel, Dinalo Adigo, Hendrik Völzke (83. Christian Radom), Michael Koch, Christian Kollmorgen (77. Daniel Sebor), Söhren Grudzinski, Oleg Golovan, Marcel Salomo (72. Christian Lutz)
Frankfurter FC Viktoria: Stefan Ammer, Thomas Bleck, Christian Werner, Stefan Reich (67. Ronald Richter), Sascha Geister, Olaf Schnürer, Sven Theis (89. Alexander König), André Biemüller, Daniel Kaiser, Björn Keller, Lars Philipp (65. Joe Jurchen)
Tore: 0:1 Michael Koch (90.)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Böhm (Berlin)