Heute gab es zwischen dem VfB-Nachfolger Lok und Bayer Leverkusen ein "Freundschaftsspiel". Die Favoritenrollen war klar. Nach dem sich der Anstoß auf Grund des Zuschauerandrangs um gut 15 Minuten verzögerte, sah man von Beginn an, wer der Herr im Haus war. Wie sich Lok auch bemühte, man konnte zwar durch Konter immer wieder mal versuchen Nadelstiche zu setzen, aber spätestens bei der Hintermannschaft der Werkself war Feierabend. Bayer tat sich zu Beginn der 1. Halbzeit selbst aber auch schwer - zumindest beim Tore schießen. So war es Toni Kroos, der in der 13. Minute die Lok-Hintermannschaft schwindelig spielte und einnetzen konnte - 0:1. Drei Minuten später ein sehr sehenswerter Doppelpass zwischen Toni Kroos und Tranquillo Barnetta, der auf den sträflich alleingelassenen Eren Derdiyok passen konnte und jener welcher mit einem sehenswerten Schuss ebenfalls einnetzen konnte - 0:2. Nachdem nach gut einer halben gespielten Stunde Lok-Oldie Holger Krauß verabschiedet wurde, kehrte erst einmal Ruhe ins große weite Rund ein. Bis auf ein paar mal "Scheiß Red Bull" kam nichts von den Rängen und auch das Spiel plätscherte nun so bis zur Halbzeit vor sich hin. Lok mühte sich und für Bayer wars 'ne lockere Trainingseinheit.
In der Halbzeitpause wurden alle ehemaligen Lok-Spieler wie z.B. Holger Krauß und Neu-Meuselwitzer Tommy Kind verabschiedet und dann ging es auch schon weiter mit Halbzeit zwei.
Leverkusen wechselte bis auf den ehemaligen VfB-Zögling René Adler und Tranquillo Barnetta alle Mann aus und legte auch sofort los wie die Feuerwehr. Den Anfang machte Tranquillo Barnetta, der in der 47. Minute nach einem Doppelpass einnetzen konnte - 0:3. Es dauerte genau 60 Sekunden, als die Lok-Hintermannschaft den griechische Nationalspieler Theofanis Gekas völlig allein gelassen hat, der nach schöner Ballannahme ebenfalls das Runde im Eckigen versenken konnte - 0:4. Bayer nahm nun wieder etwas das Tempo raus, was der Lokschen ganz gut tat! Lok wollte, aber konnte nicht und Leverkusen lief locker aus. Auch bei Sprints merkte man den Klassenunterschied deutlich. Während die Blau-gelben nach einem kurzem Sprint schon pumpten, hatten die Leverkusener noch nicht einmal eine Schweißperle auf der Stirn. Leverkusen kam dann doch noch mal völlig unmotiviert vor das Tor von Lok-Keeper Jan Evers: Tranquillo Barnetta passte auf den wieder mal alleingelassenen Richard Sukuta Pasu, der es mit einer Galerieeinlage probiert hatte. Den Abpraller bekam wiederrum Theofanis Gekas vor die Füße, der aus der Drehung heraus das Leder im Netz versenkt hatte (63.) - 0:5. Eine Minute später war es wieder Gekas, der von drei (!) Lok-Spielern nicht vom Ball getrennt werden konnte und aus Nahdistanz verzog. In der 70. Minute nahm es Arturo Vidal mit einem Freistoß aus gut 20m dann auch nicht mehr so genau und drosch den Ball in den Leverkusen-Fanblock. Aber ich will dann auch Loks einzige richtig echte Chance nicht vergessen: Manuel Starke setzte aus gut 25 Metern das Leder nur haarscharf neben das von René Adler behütete Tor (74.). Nach weiteren hier mal vernachlässigten Chancen von Tranquillo Barnetta und Sascha Dum beendete Richard Sukuta Pasu das Chancefestival der Werkself. In der 88. Minute durfte dann noch mal für drei Minuten der aus der A-Jugend in die 1. Männermannschaft nachgerückte Lok-Keeper Alexander Czempik für Jan Evers ran. Nach einer Minute Nachspielzeit pfiff Lars Albert (Tannenbergsthal) die recht einseitige Partie ab. Sei es drum, eine BuLi-Mannschaft sieht man (noch) nicht alle Tage in Leipzig.
René Adler lies sich dann noch von den 9.165 Zuschauern feiern und genoss sichtlich seinen Auftritt in Leipzig!
Die Statistik:
1. FC Lokomotive Leipzig: Evers (88. Czempik) - Krug, Starke, Jülich, Werner, Linkert (59. Adam), Krauß (28. Stöbe, 79. Roscher), Aßmann (64. Sommer), Brodkorb (57. Knoof), Gugna (46. Heusel), Schreiber
Bayer 04 1. Halbzeit: Adler - Castro, Friedrich, Hyypiä, Kaldec, Reinartz, Renato Augusto, Kroos, Barnetta, Kießling, Derdiyok
Bayer 04 2. Halbzeit: Adler - Schwaab, Sarpei, Touré, Schwegler, Kaplan, Vidal, Dum, Barnetta, Gekas, Sukuta-Pasu
Tore: 0:1 Kroos (13.), 0:2 Derdiyok (16.), 0:3 Barnetta (47.), 0:4 Gekas (48.), 0:5 Gekas (63.)
Zuschauer: 9.165 (ca. 500 im Leverkusen-Block)