Sommer, Sonne, Sonnenschein, was kann …. Dachte man. Eh man das Amateur-Stadion hinterm Olympiastadion, den 7(das waren mehr) Trainingsplätzen, dem Hockeystadion, dem Schwimmstadion, dem was weiß ich, gefunden hatte, verging schon einige Zeit. Jeder kennt das Olympiastadion, aber eine Wegbeschreibung zu den Amateuren sucht man überall vergebens. Braucht man bei all dem herthanisch-teutonischem Überfluss auch gar nicht. Dafür gibt’s ja gefühlte 1000 Ordner, die zumindest uns sehr freundlich den Weg wiesen.
Angekommen am Hertha II – Ground, eine große Gruppe Babelsberger, die das Stadion nicht betreten wollte. Komisch eigentlich, macht man sich doch auf den Weg, die eigenen 11 zu unterstützen. Des Rätsels Lösung war schnell ergründet, denn der Hauptstadt-Club, der sich im weiten Brandenburger Land immer so familien- und kinderfreundlich gibt, hatte es vergessen, für die, die es nicht so dicke haben, entsprechende Preise aufzurufen. Schade Hertha, Chance verspielt, mal so etwas wie Support bei den Amateuren zu erleben, denn viele unserer Treuesten blieben daraufhin draußen.
Zum Spiel.
Unger war zurück im Tor und Babelsberg begann mit einer Spitze in 4-2-3-1-Formation.
Die etwas defensiv anmutende Formation sollte sich aber alsbald als gar nicht so defensiv erweisen. Babelsberg begann druckvoll, man spürte, oder vielmehr verspürte keinen Druck mehr bei den unsrigen, war der erste Platz doch vor dem Spiel in weiter Ferne gerückt. Was auf der einen Seite schade ist, ist andererseits auf dem Spielfeld schön anzusehen.2-3 kleine Chancen gab’s für Nulldrei in der Anfangsphase, dann pfiff der eifrige Mann in gelb aus Markranstädt in der zehnten Minute zum zweiten Rätsel des Tages. Er spielte mit den Zuschauern und Spielern das Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ Und siehe da, das Rätsel konnte bis jetzt nicht aufgeklärt werden. Er pfiff nämlich und zeigte auf den wunden Punkt der Babelsberger, den Elfmeterpunkt. Er hatte (Anm. der Redaktion) ein Foulspiel im Strafraum gesehen. Was solls, so ist Fußball. Gerechtigkeit kommt wieder und so. Pustekuchen! Sebastian Hoeneß, Sohn des einen und Neffen des anderen, sie wissen schon, trat an und traf. Zwar war unser Ball-Unger-heuer noch dran, aber nicht genug. 1:0 – Sch***!
Die in rosa, gelb, grünen Schuhen antretenden Hertha-Bubis gingen in Führung. Hertha wie immer kein gutes Pflaster für uns…
Nulldrei machte das Spiel, Hertha das Tor. Natürlich konnten die Berliner U23iger auch guten Fußball spielen, sie waren mit ihren schnellen, ballsicheren Kontergegenstößen immer wieder gefährlich, aber letztendlich war das Spiel in Babelsberger Hand. Ein Tor ist schnell gekippt und so konnte es schließlich nicht bleiben. 14:15 Uhr hätte es soweit sein können als Jule nach außen auf Rudi passt, der den Ball weiter vors Tor flankt. Jimmy ist zur Stelle und schiebt das Ding gegen die Laufrichtung vom Keeper aus spitzem Winkel ein. Fast. Irgend so eine Hertha-Gräte war noch dazwischen. Zwei Minuten später spielen sich Ergirdi und Jimmy den Ball auf rechts zu, Ergirdi flankt und El(Ex)-Capitano Moritz verpasst mit silbernem linken Fuß das zu treffende Gehäuse. So ging’s weiter und als unsere Mannen so langsam richtig in Fahrt kamen, ein weiterer Dolchstoß ins blau-weiße Babelsberger Herz. 41. Minute, Foul(diesmal wirklich – Laars sah gelb), Freistoß aus 20 Metern. Benda tritt an und zirkelt das Ding schön über die Mauer. Unger hatte in dem Moment auf die andere Ecke spekuliert und wurde kalt, sowie auf dem falschen Fuße, erwischt. 2:0! So ging’s in die Kabinen.
Es wurde nicht gewechselt, auch beim Spiel blieb alles wie gehabt. Babelsberg am Drücker. Richtig gefährlich wurde es für die Hertha-Amas in der 54. Minute als Rudi flankt, Frahn durchlässt und Ergirdi, den 2:1 Anschluss auf dem Fuße habend, knapp am Gebälk vorbei zieht. Schade das! So ging’s weiter, leider fruchtlos.
Nach 65 Minuten der erste Wechsel bei den heute in rot-weiß spielenden Blau-Weißen. Ndiaye und Kutschke kommen für die ausgepowerten Frahn und Müller. Ecken gab‘s, fast nen Elfer nach zumindest grenzwertigem Zweikampf an Moritz im Strafraum. Doch der Konzessionselfer blieb aus – wär auch keiner gewesen. Seufz, hoffte man doch auf das Standard-3:2. Aber das war ja eng verbunden mit einem anderen Berliner Club. Ein Tor musste jedenfalls her, wenn das heute noch irgendwas werden sollte. Halle hatte auch bloß einen Punkt geholt, genau wie Kiel… Manno! In der 71. Minute war es dann soweit. Rohdiamant Kutschke weiß eine Ecke von Jimmy richtig zu nehmen und befördert sie mit Köpfchen ins Eckige. Nur noch 2:1. Geht da noch was? Hertha weiterhin nur selten und im Konterspiel gefährlich.
77. Minute. Ergirdi wird auf dem Weg zum Tor nur zaghaft angegriffen, der zieht flach ab, aber etwas zu unplatziert. Jedenfalls um den Keeper zu bezwingen. 13 Minuten noch, das Bild blieb das gleiche. Babelsberg am Ball, doch der ganz große Zug zum Tor fehlte. Anders in der 86. Jimmy(oder Jule) flankt, Babacar zeigt, wofür man ihn an den Park geholt hat – drin das Ding. Schön mit dem Kopf ins lange Eck. 4 Minuten noch. Geht da etwa noch was?
….. Nein, es ging nichts mehr! Schade. Ein Sieg wäre heut verdient gewesen. Aber – hätte, hätte, hätte liegt im Bette.
Was solls, gut gekämpft und das 0:2 aus Babelsberger Sicht noch ausgeglichen. Top-Moral bewiesen! Dafür kann man sich zwar punktetechnisch nicht viel kaufen, das ist aber bei der Tabellenkonstellation eh schon egal…
SV Babelsberg 03: Unger – Müller(65. Ndiaye), Laars, Surma, Rudolph – Moritz(87. Oumari), Civa, Prochnow, Ergirdi, Hartwig – Frahn(65. Kutschke)
Tore: 1:0 Hoeneß(11. Minute), 2:0 Benda(41. Minute), 2:1 Kutschke(71. Minute), 2:2 Ndiaye(86. Minute)
Gelbe Karten(Babelsberg): Laars, Prochnow
Schiedsrichter: Schößling ( Markranstädt)
Zuschauer: ca. 400 (ca. 200 aus Babelsberg)