2. Spieltag Regionalliga Nord: SV Wilhelmshaven - SV Babelsberg 03 1:1 (1:0)

  • Ein Punkt für die Moral


    Mittwoch, 12 Uhr in Babelsberg: Knapp 40 Anhänger des geliebten SVB trafen sich bereits zu solch früher Stunde, um auch beim ersten Auswärtsspiel unserer Equipe mächtig Stimmung zu machen und womöglich auch die erste Tabellenführung zu besingen. Grund dafür lieferte der DFB, welcher diesen wunderbaren Mittwoch zum nachholen auserkoren hatte. Mitten in der Woche und das bei der längsten Auswärtsfahrt der Saison. Wenigstens konnte man sich auf eins der wenigen Flutlichtspiele in dieser Saison freuen. Trainer Demuth veränderte nach dem Sieg gegen Magdeburg lediglich zwei Positionen, für Hartwig spielte zunächst Rainer Müller und für den Neu-Papa Björn Laars (Alles Gute an dieser Stelle für deine Familie und das neue Lebensglück) durfte Joan Oumari in die Startelf nachrücken.


    Die Partie begann recht munter, die Hausherren zeigten ab der ersten Minute gleich, warum auch die ersten beiden Spiele mit satten vier Punkten Ausbeute erfolgreich gestaltet wurden. Der SVW spielte frech und frei gegen anfangs sehr verhaltene Nulldreier auf und konnte damit auch die ersten kleineren Gefahren für unser Team entfachen. Die erste nennenswerte Gefahr ging dann von unserer Nummer 16, Frahn aus. In gemeinsamer Sache schafften es der Schiedsrichter und der Torhüter des SVW den heraneilenden Stürmer vom Ball zu trennen: Erst Halilovic mit einer rüden Attacke an der Strafraumgrenze, der Schiri mit der konsequenten Geste „Weiter, war doch nichts!“. Einige Nulldreier sahen es anders, aber es half alles nichts, kein Elfer, kein Freistoß, aber Ballbesitz Wilhelmshaven. Und es wurde im Anschluss danach nicht gerade besser: Nachdem der Ball das Babelsberger Mittelfeld schnell durch zwei Pässe durchlief, erreichte die Kugel nach Ableger Kowalczyk, der mit einem strammen Schuss (18. Minute aus 18 Metern) die Führung für den Gastgeber sicherstellen konnte und somit das erste Saisongegentor für Nulldrei besiegelte. Hatten sich die Jadestädter in den ersten Minuten mit mehr Aggressivität und Einsatz präsentiert, so war die Führung keineswegs unverdient. Nach dem Treffer wurde das Spiel deutlich zerfahrener, es entwickelte sich ein Mix aus Fehlpassfest im Mittelfeld, die gelbe Karten-Kollektion für Nulldrei (Kolm, Frahn, Prochnow, Civa) und wenig echte Torchancen. In der 33. Spielminute dann mal eine kleine Chance für die Gäste: Nach langem und hohen Ball von Danso-Weidlich konnte Clemens Lange einen Kopfball vortragen, allerdings stand die Nummer 1 des SVW absolut richtig und hatte keine größeren Schwierigkeiten, den Angriff zu entschärfen. Nur zwei Minuten später wiederum Danso-Weidlich, der es diesmal selbst aus 35 Metern probierte. Dann ging auch pünktlich zur 36. Minute das Flutlicht im Jadestadion an. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit lieferte wieder Schiri Thielert, der mal wieder der Meinung war, dass kein Foul im Strafraum begangen worden sei. Nach Freistoß von Nulldrei wurde Jule Prochnow unsanft von den Beinen geholt, allerdings blieb der Pfiff abermals aus.


    Der zweite Durchgang entwickelte sich zusehends positiver für unsere Mannen. Es wurde wieder wie in den beiden ersten siegreichen Spielen konsequent und zielstrebig nach vorn gearbeitet, was den gemeinen Zuschauer nun wieder hoffen lassen durfte, allerdings sollten vorerst auch weitere echte Torchancen Mangelware sein. Mit dem einsetzenden Regen ab der 55 Spielminute wurden auch die Witterungsbedingungen für attraktiven Offensivfussball schlechter. Trainer Demuth wechselte in den Folgeminuten zweimal, erst durfte Jimmy Hartwig auf den Platz, ein paar Minuten später dann unsere Nummer 8, Patrick Moritz. Die Ausrichtung war eindeutig, es musste zumindestens ein Treffer her, um nicht mit leeren Händen wieder nach Babelsberg reisen zu müssen. Doch dann erst noch einmal die Wilhelmshavener mit einer gefährlichen Aktion bei der Keeper Unger wieder seine ganze Klasse auffahren musste, um Schlimmeres zu verhindern. Dann aber endlich die Erlösung in der 77. Minute: Nachdem Daniel Frahn den Ball auf den links lauernden Jimmy Hartwig ablegen konnte bedankte dieser sich mit dem Ausgleichstreffer. Und Nulldrei drückte weiter, der sichtlich taumelnde Gastgeber wehrte sich nun mit allen Kräften gegen eine mögliche Niederlage in den letzten Minuten. Begünstigt durch Schiedsrichter Thielert konnte aber das Remis dann doch über die Zeit gebracht werden. Hatte dieser nämlich schon zwei sehr umstrittene Pfiffe ausgelassen, so stellte er kurz vor Abpfiff Denis Danso-Weidlich mit Knallrot vom Feld? Was war passiert? Denis foulte nachdem er den Ball nicht erreichen konnte ganz klassisch und taktisch geprägt seinen Gegenspieler an der Mittelllinie, was der Schiedsrichter sofort mit dem roten Karton ahndete. Frechheit, aber was will man machen, Tatsachenentscheidung...


    Am Ende waren allerdings alle Beteiligten zumindestens mit dem Punktgewinn zufrieden. Hatte der SVB die ersten 35 Minuten des Spiels etwas verschlafen, konnten am Ende des zweiten Durchgangs eher die Gastgeber mit dem Punktgewinn zufrieden sein, da Nulldrei das Spiel ab Halbzeit Zwo doch deutlich an sich riss. Abschließend bleibt zu resümieren, dass nur drei Tage nach dem schweren Sieg gegen Magdeburg dennoch eine Leistungssteigerung nach Rückstand möglich ist, besonders im zweiten Durchgang beweisen die Kicker von Trainer Demuth immer wieder aufs Neue mehr Spritzigkeit und Kampfstärke als das gegnerische Team. Man darf nun beruhigt das Landespokalwochenende in Angriff nehmen um dann in der nächsten Woche weitere Punkte aus Cottbus zu entführen.


    Stimmen zum Spiel:
    Dietmar Demuth (Trainer SV Babelsberg 03):
    „Man hat gesehen, dass wir am letzten Sonntag gegen Magdeburg viel Kraft gelassen haben und daß wir heute bereits seit 7.00 Uhr unterwegs waren. In der zweiten Halbzeit zeigten wir unser wahres Gesicht, und Wilhelmshaven wackelte. Aus meiner Sicht hat der Schiedsrichter sehr einseitig gepfiffen. In der ersten Halbzeit wäre ein Strafstoß durchaus angebracht gewesen. Mit dem Unentschieden muss ich am Ende zufrieden sein“.


    Christopher Kolm (Babelsberger Abwehrspieler):
    „In der ersten halben Stunde waren wir in Schwierigkeiten. Nach dem Führungstreffer für Wilhelmshaven ging einige Zeit nichts mehr bei uns. Aufgrund der zweiten Halbzeit war am Ende sogar noch mehr als ein Unentschieden für uns möglich.



    SV Wilhelmshaven:
    Halilovic, Gaebler, Suchy, Zinke, Conrad, Nimptsch, Beyer (78. Azizi), Bourgault (75. Madureira), Pollok (84. Peters), Kowalczyk, Storey


    SV Babelsberg 03:
    Unger, Surma, Danso-Weidlich, Kolm, J. Oumari, Civa, Prochnow (61. Moritz), Müller (55.) Hartwig), Ergirdi, Frahn, Lange (84. Kutschke)


    Tore:
    1:0 Kowalczyk (18.)
    1:1 Hartwig (77.)


    Gelb: Kolm, Frahn, Civa, Prochnow, Danso.Weidlich, J. Oumari – Madureira


    Rot: Danso-Weidlich (88.)


    Schiedsrichter: Thielert


    Besucher: 591 (ca. 76 handgezählte Gäste)

  • 591 Zuschauer - ganz schön erbärmlich, oder? Erstes Heimspiel, Flutlichtspiel, Chance auf Tabellenführung, attraktiver Gegner ( ;) ),... Hätt ich mehr erwartet.


    In Wilhelmshaven sind derzeit etliche über den Verein und den Hauptsponsor sauer und kommen nicht mehr zur ersten Mannschaft. Es wird sogar schon gewettet, wann die zweite Mannschaft mehr Zuschauer hat als die Erste!
    Zudem gab es auch schon vor der Saison und jetzt auch mal wieder Gerüchte um den Rückzug von Sprehe als Sponsor / Vorsitzenden. Dass würde wohl den Rückzug der ersten Mannschaft bedeuten müssen!

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  • Falls du Wilhelmshaven meinst, versuche ich es mal.


    Der Aufsichtsratsvorsitzende und Hauptsponsor Albert Sprehe hatte vor seinem Engagement in Wilhelmshaven schon ähnliche Engements in Cloppenburg und wohl auch beim VFB Oldenburg gemacht.
    In den letzten Jahren wurden viele "Söldner" gekauft und nach einer Saison wieder weggeschickt. Vor dieser Saison war Sprehe wohl lange im Urlaub und es gab Gerüchte um seinen Rückzug. Daher wurden erst sehr spät neue Spieler verpflichtet. Derzeit umfasst der Kader 18 (!) Spieler. Relativ wenig für einen Regionalligisten.
    Auch jetzt kursieren wieder Gerüchte das Sprehe sich zum Saisonende zurückzieht.
    Auch ob die zweite Mannschaft diese Saison in der "Oberliga" Niedersachsen West antritt war lange nicht klar. Ein Rückzug stand lange im Raum.


    Dies alles, sowie die Tatsache, dass Verein und Fans häufiger mal aneinanderrasselten, mögen Gründe dafür sein, dass sich einige Fans vom SVW abwenden.

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