Schönberg musste im letzten Heimspiel der Saison eine bittere 1:2 Niederlage gegen den FC Anker Wismar einstecken. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Kapitän Sven Wittfot und Marko Riegel saßen ihre Gelb-Sperren ab und vor allem deswegen kam den Schönbergern die Tugend abhanden, die sie letztendlich auf den 2. Tabellenplatz brachte – die Cleverness. Außerdem blieb es im Jahn-Stadion kein Geheimnis, wie der Tabellenführer FSV Bentwisch zeitgleich die Pastower abfertigte und dies war für die Motivation der Mannschaft natürlich nicht direkt förderlich. Und wenn Trainer Dinalo Adigo sich nicht für eine neue Bewährungschance für Torhüter Stefan Junge entschieden hätte – wer weiß…
Aber der Reihe nach: Es dauerte eine geschlagene Viertelstunde, bis endlich mal echte Torgefahr zu bewundern war. Christian Radom spielte André Kalbau frei, doch dieser scheiterte an Perry Rodewald. Wenig später nahm Christian Radom den Ball nach einem Kalbau-Freistoß direkt, verfehlte dabei aber das Ziel. Auf der Gegenseite hatte Schönbergs Keeper Stefan Junge arge Probleme mit einem Distanzschuss von Dirk Taflo und konnte das Leder erst im Nachfassen unter Kontrolle bringen. Nach einer kurzen Fogel-Ecke flankte André Kalbau, doch Christian Radom verfehlte das Tor am langen Pfosten per Kopf. Die beste Chance für die Grün-Weißen bot sich erneut Christian Radom, als Serkan Rinal einen Torschuss antäuschte, dann aber zurück zu Radom legte. Dieser zog sofort ab – wieder daneben. Schönberg zeigte den gefälligeren Spielaufbau und spielte wirklich schön über die Flügel. Doch Abseitsstellungen und die gute Abwehr der Hansestädter verhinderten zunächst einen Torerfolg.
Dieser stellte sich jederzeit verdient kurz nach der Pause ein. Yuzuru Okuyama spielte mit dem chancenlos am Trikot zupfenden David Rosinski Katz und Maus und traf zum 1:0. Doch Anker gelang postwendend der Ausgleich. Ein eher harmloser Freistoss von Marcel Heine, der eine gefühlte Ewigkeit in der Luft war, wurde für Stefan Junge in der Torwartecke zu einem unlösbaren Problem – er senkte sich nämlich zum 1:1 ins Tor. Schönberg wurde sofort aktiver, rannte dabei aber weitgehend planlos in Richtung Anker-Tor. Allerdings protestierten die Maurinestädter in der 77. Minute völlig zu Recht, weil Schiedsrichter Gerhard Bengsch in seinem altersbedingt letzten Verbandsligaspiel ein Foul von Tom Hannemann gegen Thomas Manthey nicht ahndete. „Das hat doch jeder gesehen“, konnte Thomas Manthey nach dem Spiel immer noch nicht verstehen, warum es in dieser Situation keinen Elfmeter gab. Und es kam noch schlimmer – Wismar machte im direkten Gegenzug das 1:2 durch Tony Levetzow. „Es wäre gut für die Zuschauer gewesen, wenn wir uns mit einem Erfolg verabschiedet hätten. Ich bin traurig, dass wir im Gegenstoß dass 1:2 bekommen haben und deswegen schon ein bisschen enttäuscht“, war nicht nur Thomas Manthey am Ende restlos bedient.
Doch es gibt trotzdem Erfreuliches zu vermelden. Der Zweite in der Landesliga Sachsen ist nun endgültig der FC Lokomotive Leipzig und damit spielen die Schönberger die Aufstiegsrelegation gegen den ersten Deutschen Meister der Fußballgeschichte. Zentralstadion – wir kommen…
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Christian Radom, Alexander Frank, Benjamin Brügmann (38. Dmytro Grybkow), Paul Manthey, Yuzuru Okuyama, André Kalbau (64. Kamil Krol), Mamadou Sabaly (80. Christian Klingenberg), Thomas Manthey, Serkan Rinal, Alexander Fogel
FC Anker Wismar: Perry Rodewald, Patrick Oldendorf, Dennis Martens (79. Göran Skripskausky), Tom Hannemann, Dirk Taflo, Tony Levetzow, Marcel Heine, Maik Kerinn (85. Tom Martin), Mathias Schnöckel, David Rosinski, Philipp Brügmann (87. Thomas Kählert)
Tore: 1:0 Yuzuru Okuyama (50.), 1:1 Marcel Heine (59.), 1:2 Tony Levetzow (77.)
gelbe Karten: André Kalbau, Thomas Manthey
Zuschauer: 163
Schiedsrichter: Gerhard Bengsch (Groß Roge) in seinem letzten Verbandsligaspiel, assistiert von René Rohde und Norbert Heyn
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Yuzuru Okuyama bringt Schönberg in dieser Szene in Führung, kann die Niederlage aber trotzdem nicht verhindern.