Malchower SV - FC Schönberg 95 1:1 (0:1)

  • „Ich kann nicht lachen, ich kann nicht schreien, ich habe starke Schmerzen“ – Schönbergs Trainer Dinalo Adigo, der am Vorabend im Spiel der Alten Herren gegen den Rehnaer SV bei einer grob unsportlichen Aktion einen Rippenbruch erlitt, konnte seine Mannschaft nicht so agil wie sonst von der Seitenlinie dirigieren, sah aber trotzdem eine starke Leistung seiner Elf. Malchow, das mit der Mannschaft zur Vorbereitung auf das wichtige Spiel die Nacht zuvor im Hotel verbrachte, war vielleicht individuell besser besetzt, doch Schönberg glich dies mit mannschaftlicher Geschlossenheit jederzeit aus. Die erste Halbzeit bot bei hohem Tempo wenig aufregende Torraumszenen. Schönberg stand gut und sicher in der Abwehr und ließ den MSV kommen. Dieser fand dabei zunächst keine Mittel gegen die Gästeabwehr und wurde so nur bei Standards gefährlich. Ein Freistoß von Robert Petzold von der rechten Seite, ein Freistoß von Dan Röpcke von der linken Seite – das war’s von Seiten der Malchower im ersten Durchgang. Schönberg nutzte das Anrennen der Gastgeber insbesondere gegen Ende der ersten 45 Minuten zu Tempogegenstößen und stand dabei dichter vor einem Torerfolg als der Malchower SV. Alexander Frank’s Schuss vom 16er Eck strich knapp am langen Pfosten vorbei und ein Nachschuss von Paul Manthey bei einer Ecke senkte sich gefährlich in Richtung Tor. In der Schlussminute des ersten Durchgangs holte Christian Senkpiehl André Kalbau im Strafraum von den Beinen und der gute Schiedsrichter Stefan Beyer zeigte nach kurzem Zögern auf den Punkt. „Der Elfmeter war absolut berechtigt“, hatte selbst MSV-Trainer Sven Lange keine Zweifel an der Entscheidung des Schiedsrichters und Sven Wittfot verwandelte gewohnt souverän.
    Nach der Pause wollten die Grün-Weißen die Entscheidung. Eine Viertelstunde lang spielten sie Malchow an die Wand, konnten dabei jedoch keinen weiteren Treffer erzielen. Beste Gelegenheit dabei war ein Kopfball von Thomas Manthey nach einer Kalbau-Ecke. Danach erinnerten sich die Gastgeber offensichtlich an ihre Aufstiegshoffnungen und machten ihrerseits mächtig Druck. Mit schnellem Direktspiel, das sie trotz des Dauerregens zeitweise aufzogen, rissen sie die Partie wieder an sich. Doch Schönbergs Trainer Dinalo Adigo musste sich vorerst keine größeren Sorgen machen, denn seine Abwehr, die beste der Liga, stand weiter vorzüglich und ließ nur wenig zu. Außer einem sehenswerten Kopfball an den Pfosten passierte zunächst nicht viel. Trotzdem gelang mit Ronny Müller ausgerechnet einem Ex-Schönberger in der 79. Minute der Ausgleich. Schönbergs Abwehr hatte den Torjäger nur ein einziges Mal aus den Augen verloren und Müller ließ Norman Köhlmann im Tor bei seinem Flachschuss ins lange Eck keine Chance. Die Schlussphase der Partie verlief dann dramatisch. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier auf Sieg und sie bekamen beide ihre Chancen. Für Malchow vergab Robert Bullerjahn ein ganz dickes Ding. Ronny Müller lief quer zum 16er und zog ab. Norman Köhlmann im Tor der Schönberger war blitzschnell abgetaucht, konnte das Leder aber nicht festhalten. Und Robert Bullerjahn brachte das Kunststück fertig, den Ball irgendwie am leeren Tor vorbeizuschieben. „Der Ball musste ins Tor“, schüttelte MSV-Trainer Sven Lange in der Pressekonferenz immer noch mit dem Kopf. Aber auch die Gäste hätten siegen können. Alexander Frank zog bei einem Konter ab, doch die Kugel sprang vom langen Innenpfosten zurück ins Feld. Kurz vor Ende der Partie versuchte sich Ronny Müller mit einem schönen Heber, doch Norman Köhlmann konnte mit Mühe zur Ecke klären. „Man muss wohl realistisch sein“, antwortete der Torjäger nach dem Spiel auf die Frage, wie er die Aufstiegschancen seines Vereins nun beurteile. „Für uns ist das zu wenig. In Sachen Aufstieg wird hier nichts mehr passieren. Wir wünschen Euch viel Glück“, klang auch der jetzt in den Diensten des Malchower SV stehende Ex-Schönberger Christian Urgast nach dem Spiel ein wenig resigniert. Die beiden Trainer waren sich hingegen einig: „Das war ein gutes Spiel mit einem gerechten Ergebnis.“ Sven Lange fügte hinzu: „Wir sind hammerenttäuscht. Aber vielleicht passiert doch noch ein Wunder.“ Moralisch aufgebaut wurde er deswegen von seinem Trainerkollegen Adigo: „Malchow hat sehr gut gespielt.“


    FC Schönberg 95: Norman Köhlmann, Alexander Frank, Marko Riegel, Benjamin Brügmann, Paul Manthey, André Kalbau, Thomas Manthey, Sven Wittfot, Serkan Rinal, Alexander Fogel, Dmytro Grybkow (89. Christian Klingenberg)


    Malchower SV: Radoslaw Ludwikowski, Robert Quaschning, Jozef Gawron (55. Mathias Feyerabend), Mathias Hopp, Christian Senkpiehl (67. Marko Steinhäuser), Can Kalkavan, Christian Urgast, Dan Röpcke, Robert Petzold (55. Robert Bullerjahn), Dariusz Kostyk, Ronny Müller


    Tore: 0:1 Sven Wittfot (45., FE), 1:1 Ronny Müller (79.)


    Gelbe Karten: André Kalbau, Sven Wittfot – Dariusz Kostyk, Dan Röpcke


    Zuschauer: 350


    Schiedsrichter: Stefan Beyer (Rostock), assistiert von Ingolf Söllig und Thorsten Krampikowski


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    Sven Wittfot brachte Schönberg per Foulelfmeter in Führung.


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