So, nach langer Zeit gibt's hier auch mal wieder einen kleinen Bericht von mir:
Fußball im Ausland war im Jahre 2008 für mich bislang ein eher unglückliches Unterfangen. Über den verpassten Flug nach Thessaloniki im Januar schrieb ich ja bereits, inzwischen hatte Anfang März auch der Orkan „Emma“ dazu beigetragen, dass eine kleine geplante Tour durch Tschechien von Spielabsagen gekennzeichnet und somit sprichwörtlich ins Wasser fiel. Groß rumheulen ist nun nicht eine meiner Stärken und so wurde kurzerhand noch mal ein Billigflug geordert, diesmal für läppische 20 Euro nach Bukarest, der Rückflug war ein paar Tage später aus - tatarataa – Thessaloniki beabsichtigt. Nun klebt mir aber wie gesagt, die Scheiße am Schuh. Und so kam es, just in einem Moment, in dem ich mich auf das Mittwochabend-Spiel am Schwarzen Meer zwischen Farul Constanta und Rapid Bukarest freute, dass der rumänische Verband mit der Verlegung dieser englischen Woche anrückte! Fluchend und schimpfend cancelte ich schnell auch diesen Flug und suchte mir nun Sofia als Destination aus, die Tour wurde somit um drei Tage abgespeckt.
Soviel zum Vorgeplänkel, den Flieger in Dortmund sollte ich – Gott sei Dank – ohne Probleme erreichen und nach etwas mehr als zwei Stunden setzte der Flieger in Sofia-Vrazhdebna auf. Im Gegensatz zu Deutschland, strahlte mir hier die Sonne entgegen. Nach Geldwechsel (der Lewa wurde nach einer Währungsreform 1999 an die D-Mark angepasst, ein Lewa sind also etwa 50 Cent) kaufte ich mir für 0,70 Lewa an einem Zeitungskiosk eine Fahrkarte für den Bus in die Innenstadt, der durch teilweise richtig sensationelle Plattenghettos fuhr, genau so hatte ich es mir vorgestellt und anders wollte ich in Bulgarien auch gar nicht begrüßt werden. Am Nationalstadion stieg ich dann aus und lief zum Zentralbahnhof. Dieser liegt allerdings dann doch noch einige Kilometer weiter im nördlichen Stadtzentrum liegt, somit sprang ich auf einen dieser kultigen Ikarus-Trolleybusse und lief dann noch mal ein kurzes Stück. Nach dem Weg auf Englisch fragend, konnte mich hier kein Mensch verstehen. Mit Hand und Fuß und der Imitation einer Dampflok, konnte ich aber klar machen, wohin ich wollte, hehe.
Am Centralna Gara wartete bereits Jan auf mich, der in der Nacht aus Bukarest ankam, dort dem parallel statt findendem NATO-Gipfel etwas „Aufmerksamkeit“ schenkte und unter anderem Kontakt zu einem Steaua-Typen herstellte. Für 3 Lewa holten wir uns jeder ein Tagesticket, kutschten einmal quer durch die Stadt, chillten etwas in den Stadien von Akademik sowie der coolen Schüssel von CSKA und suchten alsbald eine Unterkunft auf. Das „Red Star Hostel“ (passend zum Logo des bulgarischen Rekordmeisters) hatte saubere Zimmer, kostenfreies Internet und Frühstück für 9 Euro – perfekt. Dort lernten wir Arnfried (26jähriger Wandervogel, der für die Arbeit von Hessen nach Krakau, von dort nach Bukarest gezogen ist und nun von der Freundin rausgeworfen wurde und Zuflucht in Sofia gesucht hat) und Guiseppe (Sizilianer, der in Sofia ein ERASMUS-Jahr hatte) kennen. Mit ihnen ging es erst in ein Restaurant lecker essen, wobei niemand mehr als 5 Euro berappen musste, später nahmen sie uns ins Studentenviertel mit. Dort in einigen Electroläden noch bis in die Morgenstunden getanzt und getrunken, die 15minütige Taxifahrt zurück kostete insgesamt nicht mal 7 Lewa. Am nächsten Morgen widmeten wir uns noch ein wenig dem Kulturprogramm. So richtig hat mich Sofia nicht vom Hocker gerissen. Viele rumstreunende Köter, kaputte Straßen und Bürgersteige, mehrheitlich Autos, die auch gut ins Stadtbild von Ostberlin vor dem Mauerfall gepasst hätten (Lada, Wartburg, Wolga, Moskwitch, Barkas…), an allen Ecken gibt’s Pizza für 1,50 Lewa, die mit Mayo und Ketchup beschmiert wird, vor der Nevski-Kathedrale werden alte Uhren wahlweise mit Hammer & Sichel oder Hakenkreuz verkauft. Die Öffnung zum Westen hat sich nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems am 11. Mai 1988 noch nicht so wider gespiegelt wie in anderen Osteuropa-Metropolen, Touris habe ich hier (glücklicherweise) zum Beispiel überhaupt nicht gesehen. Lustig, manchmal aber auch problematisch ist die Tatsache, dass ein Kopfnicken hier als „nein“ gedeutet wird, ein Kopfschütteln als „ja“. Ist hin und wieder schon ulkig, kann aber zu großen Missverständnissen führen, hehe. Abends traf ich mich mit Andy, der seinerseits schon seit einer Woche mit dem Interrail-Ticket unterwegs war und von Frankfurt/Main über Budapest, Sarajevo, Zagreb und Montenegro nach Sofia gefunden hatte. Noch schnell ein Kebaptsche (ähnlich wie Lahmacun zubereitet) gegessen, dann ging’s in die Federn, um für den morgigen Tag fit zu sein.
05.04.2008, Stadion Hristo Botev
PFK Botev Plovdiv 1912 - Lokomotiv Plovdiv 1936 1:2
Um endlich auch mal Fußball zu sehen, suchten wir uns das Erstliga-Derby in der zweitgrößten Stadt Bulgariens aus, Botev gegen Lokomotive Plovdiv. Dank Jans Russisch-Kenntnissen hatten wir problemlos für nicht mal 6 Euro eine Fahrkarte für Hin- und Rückfahrt in der Hand, ein ausrangierter DB-Zug sollte für die nächsten drei Stunden unser Transportmittel sein. Die Fahrt verging dabei auch relativ schnell, der Granatomét hatte irgendwoher noch korsischen Schafskäse (vermutlich war es doch einfach nur ein stinknormales Salzlaken-"Gewächs") aufgetrieben und die 2-Liter-Bombe „Zagorka“ tat dann auch ihr übriges... In Plovdiv angekommen, verstauten wir zunächst unsere Rucksäcke, Jan machte sich zum Loko-Ground auf, Andy und ich inspizierten den schönen Teil der 400.000-Einwohnerstadt. Gefiel eindeutig besser als Sofia: Schick hergerichtete Fußgängerpassage, in der irgendwann auch das alte römische Stadion auftauchte, eine Brücke über den Mariza wurde zu einem kleinen Einkaufszentrum umfunktioniert. Richtig begeistert war ich von der Altstadt, die mit ihren hübschen, uralten Häusern (darunter wahre Architekturdenkmäler) und kleinen Gässchen sich um einen der sechs Hügel von Plovdiv wickelt. Von der Spitze wird einem ein phänomenaler Ausblick über die City geboten. In der Nähe des antiken Theaters suchten wir noch mal ein Restaurant auf, bevor es dann zum Stadion Hristo Botev, einer typisch osteuropäischen Allzweck-Anlage mit 21.000 Plätzen und benannt nach einem bulgarischen Freiheitskämpfer, ging.
Die Polizei hatte die Straßen bereits weiträumig abgesperrt, vor dem Gästeblock wartete der Loko-Mob auf den Einlass. Wir kauften uns für je 5 Lewa Haupttribünen-Karten und schon konnte das Spektakel beginnen. Etwa 18.000 Zuschauer, darunter 2.500 Gäste, pöbelten einfach nur pausenlos gegen den Gegner, meist mit einem lauten „Cigani, Cigani!“ (also Zigeuner, Zigeuner!), wohl bemerkt 10 Minuten vor Anpfiff. Mit Einlaufen der Mannschaften beförderten die Loko-Hools zunächst tonnenweise Schnipsel in den Himmel, dazu gab’s etwa 15-20 Bengalen. Kurze Zeit später wurden mehrere blaue und rosafarbene Rauchtöpfe gezündet, ein sehr geniales Bild. Die Heimseite stand dem in nichts nach. Die Hauptkurve ist dabei wohl auf der Gegengerade angesiedelt, zeigte gelbe Pappen mit dem Konterfei von Hristo Botev, dazu ein paar Bengalen und gelben Rauch. In der Kurve links der Gegengerade gibt es aber dennoch ein paar kleinere Gruppen, die ebenfalls mit Rauch in den Farben gelb und rosa hantierten. Ferner gab es eine Blockfahne, auf der ein Schlumpf (so bezeichnen sich die Loko-Fans selbst - warum weiß ich nicht, blau ist jedenfalls keine Vereinsfarbe von Loko) von einem großen Kanarienvogel („kanarcheta“ ist der Spitzname der Botev-Mannschaft) gejagt wurde. Zaunfahnen gab es auch reichlich zu bestaunen: Neun an der Zahl bei den Gästen (u.a. Lauta Hools, East Side, Gott Mit Uns, Lokomotiv Torcida und Napoletani Ultras Plovdiv; es bestehen tatsächlich Kontakte zu den Ultras in Neapel), ein paar mehr bei den Heimfans. Auffällig hierbei war, dass fast alle Fahnen nicht in kyrillisch sondern mit lateinischen Buchstaben versehen sind. Auf der Gegengerade war zudem keine wirkliche Hauptfahne auszumachen, das „Ultras Botev“-Zauni hing jedenfalls im Pufferblock.
Supporttechnisch haben mich beide Seiten vollends überzeugt, trotzdem ein paar Pluspunkte mehr für Botev. Bei Loko ziemlich großer Beteiligungsradius, glaube beim Einklatschen gab’s niemanden, der nicht die Hände oben hatte. Botev legte 90 Minuten eine klasse Vorstellung vom Parkett, teilweise melodische Gesänge à la Panathinaikos, teils Schlachtrufe, die von der Lautstärke sehr an Polen erinnerten, alles jedenfalls ohne Pausen, so muss es sein! Bei Loko hingegen zwar schon manchmal eher ruhiger, nach dem 0:1-Rückstand kam erstmal nichts mehr. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war Big-Blockfahnen-Time angesagt: Bei den Gästen wurde eine große Blockfahne mit Loko-Schriftzug auf kyrillisch präsentiert, die in den nächsten drei Minuten schätzungsweise auch noch sieben Mal auftauchte. Die Gegengerade wurde komplett in ein schwarz-gelbes Schachbrett gehüllt, die 20 Fackeln, die davor gezündet wurden, seien nur beiläufig erwähnt. Das Spiel auf dem Rasen war absolute Graupensuppe, hatte auch nicht wirklich Feinkost erwartet, aber das war denk ich nicht mal Regionalliganiveau. Loko konnte aber nach dem Ausgleich, fünf Minuten vor Schluss das Spiel sogar noch drehen, was den Gästemob noch mal gut zum Ausrasten brachte, der Zaun wurde dabei schön zerrissen. Die Polizei hatte sich aber bereits vor den Gästesektor aufgestellt, so dass keiner in den Stadion-Innenraum stürmte. Im Heimblock gab es derweil ein paar Boxerein gegen Ordner und einige Bullen, nach dem diese wohl provoziert wurden, gab einige Kinnhaken zu sehen. Zu erwähnen sei auch noch, dass nachdem die Gäste-Mannschaft minutenlang mit den eigenen Fans feierte und nun zum Spielertunnel wollte. Dies ereignete sich als äußerst brenzlig, da die Heimfans nun alles, was ihnen in die Hände fiel auf das Loko-Team warf, die Polizei war noch bei anderen Brandherden beschäftigt und so flüchtete die Mannschaft wieder auf’s Feld, bis die Miliz die Fans vom Spielertunnel vertrieb.
Wir bewegten uns dann auch langsam raus, auf den Straßen großes Bullenaufgebot, kennt man ja auch aus der Heimat. Geknallt hat es wohl dennoch, so sah man immer wieder kleinere Grüppchen wild durch die Gegend rennen, Sirenen heulten und wir teilten uns auf, um nicht zur Zielscheibe zu werden. Am Bahnhof trafen wir uns wieder, nahmen noch das ein oder andere Fußball-Souvenir und ne Tüte Sonnenblumenkerne mit und stiegen wieder in die Bahn gen Sofia. Dort hieß es noch die letzten Lewa und Stotinki für Verpflegung zu verprassen. Kurios in dem Zusammenhang übrigens, dass der kleine McDonald’s im Zentralbahnhof von Sofia keine Burger und keine Pommes verkauft, sondern nur Eis, Getränke und McToast. Ein paar Kjufte (Hackfleischbällchen), Schnitzel-Baguettes, Schokotörtchen, Wasser und natürlich eine Fahrkarte nach Thessaloniki (ca. 13 Euro für die 8 Stunden) gekauft und Dovizhdane Sofija! Mit etwas Verspätung rollte dann um 23 Uhr unser Zug nach Hellas ein, der auch recht voll wurde. Glücklicherweise hatten wir aber ein 6er-Abteil für uns, womit die ruhige und relativ entspannte Nachtruhe, sehen wir mal von den grimmigen Grenzern ab, auch gewährleistet war.
06.04.2008, Stadion Kleanthis Vikelidis
Aris Thessaloniki FC - Iraklis Thessaloniki FC 2:2
8 Uhr morgens, unser Zug pendelte mit über drei Stunden Verspätung in Zazikiloniki ein. Uns sollte das doch sehr recht sein, so hatten wir immerhin mehr Zeit, die Augen zu schonen... Ach, was sag ich - ich hab echt gut fünf Stunden am Stück gepennt, hehe.
Endlich war ich in dieser gottverdammten Stadt, die ich doch schon vor drei Monaten besuchen wollte. Auf der Bahnhofstoilette Zähne geputzt, mal kurz in die Bahnhofskirche reingelunzt (ja, im Bahnhof steht tatsächlich eine orthodoxe Kirche, in der natürlich in aller Sonntagsfrühe gepredigt wurde) und dann per pedes die Stadt erkundigt. Die Nacht über hatte es übelst geregnet, glücklicherweise war dem nun nicht mehr so. Am Ufer des Thermaischen Golfes lang, zur großen Basketballhalle, am Iraklis-Stadion vorbei, wenig später erblickten wir auch das Stadio Toumbas, die Schüssel von PAOK. Eine geiles Umfeld, fast nur Gassen drum herum, die komplette Stadionfassade ist voll mit PAOK-Graffs und Anti-Polizei-Malerein, u.a. ein großes "Freedom for all Hooligans" prangert in der Nähe des Gate 4.
Ein kleiner Snack zwischendurch, leider nicht mehr die Schleuderpreise wie in Bulgarien, aber 2,40 Euro für so eine Gyrostasche mit Pommes waren auch noch ok. Da wir noch viel Zeit bis zu unserem Derbybesuch hatten, suchten wir noch ein Café auf und drehten noch ne Hafenrunde, wobei auch hier noch verdächtig viele Köter rum scheuchten. Auf dem Weg in den Stadtteil Charilaou, in dem sich das Stadion von Aris befindet, hörten wir aus der Ferne auf einmal den Iraklis-Mob, der im Polizeikessel zum Stadion geleitet wurde. Jawohl, Gäste also zugelassen. Davor hatten wir bis zuletzt nämlich noch etwas gezittert, aber so war alles in Butter.
Mit Trick 17 betraten wird das Stadion und staunten nicht schlecht, als die gut 2.000 Iraklis-Leute bereits weit vor Spielanpfiff größtenteils mit freiem Oberkörper in ihrem weiträumig abgesperrten Gästesektor einklatschten. Das Stadion gefiel mir durch die Kompaktheit und Enge übrigens ziemlich gut und liegt ähnlich wie das Stadion von PAOK in einem Wohnviertel, weswegen die Tribünen den Straßen angepasst und somit asymmetrisch daher kommen. Für Olympia 2004 wurde es aber etwas modernisiert, zudem gibt es keine richigen Stehplätze.
Ausverkauft war das Lokalderby heute nicht, trotzdem erhoben sich kurz vor dem Einlaufen der Mannschaften alle 17.000 Zuschauer, streckten die Arme und klatschen im Takt ein. Echt Wahnsinn, jedoch war es bei Piräus vor vier Monaten sogar noch ein bisschen heftiger. Anschließend begrüßte die Nordtribüne mit mehreren tausend Kassenrollen die Spieler, mit gelben und rosafarbenem Rauch (scheint in diesen Breitengeraden eine beliebte Farbe, was Pyrotechnik angeht, zu sein) hinterließ die Heimkurve schon mal einen richtig guten, derbywürdigen Eindruck. Des Weiteren wurde ein überlanges Spruchband gezeigt, dessen Sinn sich mir leider nicht ganz entschloss, muss aber auf jeden Fall ein Anti-SB gegen Iraklis gewesen sein. Die Ordnungskräfte hatten allerhand mit dem Wegräumen der Kassenrollen zu tun, schließlich war unter anderem das komplette Tor wie von einer Spinne zugesponnen. Letztendlich pfiff der Schiri nach acht Minuten die Partie an.
Die Gäste beschränkten sich vorerst ganz auf den akustischen Support, waren auch immer wieder gut zu hören, wenn gleich die Gesänge von Aris abwechslungsreicher und kreativer ankamen. Vom Lautstärkepegel war Aris sehr ok, hatte mir von der Heimkurve um "Super 3" allerdings für ein Derby noch ein wenig mehr erwartet, bei Klassikern wie "ARI OLEO ARI OLEO..." erreichten sie aber eine gewaltige Lautstärke.
Im Vergleich zum gestrigen Spiel waren heute weniger Anti-Gesänge und Hasstiraden bestimmend, vielmehr konzentrierten sich beide Lager auf den Support für die Mannschaft. Bei den Gyreos (zu deutsch: die Altertümlichen, Spitzname für Iraklis) waren Schalparaden, Rücken-zum-Spielfeld-Hüpfen und zu Beginn der zweiten Halbzeit etlichen Wunderkerzen zu sehen. Das Abrennen von erbeuteten, gegnerischen Schals war übrigens hüben wie drüben ein belustigendes Schauspiel. Vielleicht weniger bei der Heimkurve, denn einem auf dem Zaun sitzendem Mädchen fiel ein brennender Iraklis-Schal auf die "Super 3"-Fahne, was ein böses Brandloch im Heimbanner erzeugte.
Sportlich wusste das Spiel heute doch schon um einigen besser zu gefallen als das Derby in Plovdiv, nach der Pausenführung von Aris glich Iraklis aus, musste aber eine viertel Stunde vor Schluss durch ein Traumtor den erneuten Rückstand hinnehmen. Auf der anderen Hintertortribüne sind auch einige Gruppen der Kitrini beheimatet, die sich nach dem 2:1 mit gelbem Rauch bemerkbar machten. Iraklis konnte tatsächlich noch den Ausgleich erzielen, was einige Damen und Herren bei uns auf der Haupttribüne ziemlich zum Ausrasten brachte, gab teilweise wüste Beschimpfungen gegen alles und jeden! Schade, dass mein Griechisch nicht so perfekt ist, hehe. Kurz nach Spielende, wir wollten uns schon gerade nach draußen bewegen, sahen wir, wie einige Aris-Fanatiker über den Rasen liefen, mit dem Vorwand ihre Fahnen von der Gegengerade abzunehmen. Dies merkte Iraklis natürlich sofort und so versuchten einige blau-weiße Geisteskranke das Tor zum Innenraum zu zertreten, was ihnen nach gründlicher, rabiater Rüttellei auch gelang. Ein paar Leute schafften es ebenfalls auf den Rasen, inzwischen war aber die Polizei zum Großeinsatz aufmarschiert und trieb Gate 10 wieder zurück in den Käfig. Schade, hätte noch eine nette Zugabe geben können, aber so mussten die Gäste mit einer extralangen Blocksperre ausharren.
Wir stibitzten noch etwa 12 kalte Hot Dogs und ein paar Dosen Bier und bewegten uns allmählich wieder zum Bahnhof. Auch hier ums Stadion ein ähnliches Szenario wie gestern: Schwarz-Gelb wartete auf einzelne Gäste, die aber wohl unter großer Aufsicht zum Stadion von Iraklis mit Bussen gefahren wurden.
Nach einem einstündigen Fußmarsch und der Erkenntnis, dass auch am Sonntagabend in Griechenlands zweitgrößter Stadt jede Menge los ist auf den Straßen, verabschiedeten wir uns von Andy und nahmen den günstigen Bus-Transfer zum Flughafen, wo es nach ein paar Stunden Schlaf Richtung Köln zurück gehen sollte.
Das Fazit dieser kleine Tour fällt durchweg positiv aus: Keine Pannen, jede Menge Spaß und durch sozialistische Preise in Bulgarien auch weniger Geldausgaben als geplant.
Bilder und weitere Berichte gibt's auf www.partidas.de .
Gruß nach Z an Ober-L, der hinter unserem Rücken bei selbigen Begegnungen war.