VL Berlin: Lichtenberg 47 - BFC Viktoria 89 0:2 (0:0)

  • Die Lichtenberger können es auf die Platzverhältnisse schieben oder auf die Tatsache, dass gleich vier Stammkräfte fehlten, so richtig erklären konnten sie die Niederlage nicht. Denn sie war völlig unverständlich.


    Die erste Halbzeit fand so gut wie nicht statt. Vielleicht mussten beide Mannschaften sich erst einmal mit dem windigen und nassen Geläuf des Platzes an der Bornitzstraße zurechtfinden. Hierhin nämlich war das Spiel verlegt worden. Vielleicht aber wäre auch alles anders gekommen, wenn Marcel Schreck seine Chance in der 13. Minute aus rechter Position verwandelt hätte. Aber er schoss vorbei und für den Rest der 1. Halbzeit fand 47 einfach nicht mehr statt. Da die Gäste ebenso dürftig auftraten (Ausnahme der agile Hassan Berjawi) passierte vor den Toren fast nichts. Fast. Die größte (und einzige)Chance hatten die Gäste, als der 47er Abwehrchef Thoralf Dominok (der diesen Titel nicht verdiente, weil er einen rabenschwarzen Tag hatte) in der 33. Minute über den Ball senste. Berjawi konnte das Geschenk aber nicht verwerten, ballerte den Ball überhastet in die Wolken.



    Nach der Pause schienen es die Gastgeber besser machen zu wollen. Marcel Schrecks Schuss in der 50. Minute ging aber über den Kasten der Viktorianer. Die machten es drei Minuten später besser. Ein weiter Befreiungsschlag tupfte einmal auf dem Boden auf und wurde dann von Berjawi über den herausgeeilten 47-Schlussmann Marcus Stolzenberg ins leere Tor bugsiert. Man konnte das nicht einmal eine Chance nennen. Lichtenberg brauchte trotzdem lange, um endlich aufzuwachen. Selbst die Dezimierung des Gegners durch Gruberts Gelb-Rote Karte (56.) war kein rechtes Wecksignal. Erst nach über einer Stunde Spielzeit wurde der Druck der 47er stärker. Zwischen der 66. und 72. Minute hatte Viktoria kaum Luft zum Atmen, aber Fortuna an ihrer Seite. Zunächst krachte ein Schreck-Freistoß an die Latte. Zwei Minuten später rettete Viktoria-Keeper Florian Mansbart mit einer Faustabwehr gegen einen Kopfball des eingewechselten Cem Efe. Nur eine Minute später traf Efe wieder nur die Latte. Als in der 72. Minute Schreckenbachs Linksschuss das Tor nur knapp verfehlte, hatten die 47er ihr Pulver verschossen. Zwar blieben sie feldüberlegen, Chancen sprangen aber nicht mehr heraus. Zu allem Überfluss fing man sich in der Nachspielzeit sogar noch das 0:2 durch Manuel Marschel ein, eine Kopie des ersten Tores (nur war es diesmal aus einem Abstoß hervorgegangen). Bei allem Pech und Unvermögen der Lichtenberger war das dann doch ein Tor zu hoch, zumal Viktoria in der 2. Halbzeit keine Torchance hatte. Aber das Wenige gut zu verwerten, ist eben auch eine Kunst.



    Tore: 0:1 Berjawi (53.); 0:2 Marschel (90. +3).



    Gelb-Rote Karte: Grubert (56.)



    Lichtenberg 47: Stolzenberg; Habel, Dominok, Kirstein; Wegner (46. Efe), Lehmann, Schreckenbach, Meier; Schreck; Meseci, Kurzhals.



    BFC Viktoria 89: Mansbart; O. Keßel, Köster, M. Keßel; Cubuk (88. Akkaoui), Beister, Frazer, Blazynski (46. Lau); Marschel; Grubert, Berjawi.



    SR: Molzahn (BSC Kickers 1900), sicherer Schiri und dabei witzig



    Zuschauer: 82