Verbandsliga 07/08: Lichtenberg 47 - Hertha 03 Zehlendorf 2:1 (2:1)

  • Als der Schiedsrichter zur Pause pfiff, fragten sich die Zuschauer im Stadion, die Spieler von Hertha 03 und vermutlich auch ein Großteil der 47er, wie der Pausenstand von 2:1 eigentlich zustande gekommen war. Gerechtfertigt war er jedenfalls nicht.


    Nach anfänglichem Abtasten versuchten die Lichtenberger zu zeigen, wer Herr im Hans-Zoschke-Stadion ist. Dabei liefen sie in der 8. Minute in einen brandgefährlichen Konter, der das 0:1 hätte bringen müssen. 47-Tormann Henning Schroedter vereitelte das aber mit Glück und Können. Danach waren die Hausherren gewarnt und gingen deutlich vorsichtiger zu Werke. Das Spiel war durchaus munter, aber die Teams nahmen sich gegenseitig aus dem Spiel. So war es kein Wunder, dass Torchancen fast nur aus Standardsituationen entstanden. Vor allem die Zehlendorfer waren bei Freistößen sehr gefährlich. So führte dann auch ein Freistoß von Patrick Pöthke zum Führungstreffer für Hertha 03. Den scharfen Ball nickte allerdings der unglückliche Tim Schreckenbach ins eigene Gehäuse und kam damit zwei hinter ihm lauernden Herthanern zuvor (23.). Angesichts der Konterstärke der Gäste rutschte manchem 47-Fan das Herz in die Hose, zumal nur zwei Minuten später Ümit Meseci mit einem Foulelfmeter an Hertha-Keeper Sven Lange scheiterte. Wenn nicht per Elfer, wie dann? Irgendwie schafften die Gastgeber es aber doch. Zunächst machte Meseci seinen Lapsus wieder gut, als er einen groben Patzer der 03-Abwehr ausnutzte und zum 1:1 ausglich (36.). Vier Minuten später zeigte sich Torsten Schutt nervenstark, als er den Ball im Strafraum bekam und nicht, wie alle ihm zuriefen, sofort abschloss, sondern noch einen Verfolger abschüttelte und den aus seinem Tor herausgeeilten Lange düpierte: 2:1. Norbert Gronwald hätte in der 45. Minute mit einem seiner gefürchteten Hammer-Freistöße beinahe sogar das 3:1 gemacht, aber Lange parierte im Nachgreifen. Es wäre auch des Guten für 47 zuviel gewesen.


    Die Geschichte der 2. Halbzeit ist schnell erzählt: über eine halbe Stunde passierte garnichts. 47 zeigte nach Meinung von Kennern seine schwächste Saisonleistung: nach vorne lief nichts. Wenigstens ließ man aber keine gegnerische Chance zu. Die Gäste kamen auch nicht recht voran, obwohl da eine Menge drin gewesen wäre. Erst in den letzten zehn Minuten warfen sie alles nach vorn, zumal der 47er Paul Kirstein wegen Meckerns vom Platz geflogen war (79.). Vittorio Mattera-Iacono hatte zweimal die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber genauso wie der eingewechselte Azem Brahaj. 47 hatte das Glück des Untüchtigen, hätte in der Schlussminute sogar ein drittes Tor erzielen können: Valjon Strana und Moritz Heidenreich vergaben aber ihre Chancen.


    Lichtenberg 47: Schroedter; Kirstein, Ackermann, Gronwald; Lehmann, Meier; Wegner (81. Strana), Schreck, Schreckenbach; Schutt (87. Heidenreich), Meseci.


    Hertha 03 Zehlendorf: Lange; Müller, Frank (58. Abendroth), Pöthke; Blazynski, Mattera-Iacono, Links (70. Gouhari), Leeshue, Krause; Kara, Wend (74. Brahaj).


    Tore: 0:1 Schreckenbach (Eigentor, 23.); 1:1 Meseci (36.); 2:1 Schutt (40.).


    Schiedsrichter: Marschner (Hertha BSC Berlin)