15. Spieltag: 1.FC Magdeburg - SV Babelsberg 03 1:1 (0:0)

  • Henner´s Bericht



    Ein Anfang ist gemacht


    Auf gings zu Spiel 2 unter Dietmar Demuth. Die vergangene Woche wurde genutzt, um einerseits die Fehler aus dem Verl-orenen Match zu analysieren und um andererseits, die sich etablierende Stabilität weiter zu festigen. Ca. 350 Babelsberger waren interessiert, zu erfahren, inwiefern dies Erfolg hatte. Mit Magdeburg wartete, wie es schon der Vorbericht gut darstellte, keine Übermannschaft, aber auch hier war Nulldrei der Außenseiter.


    Vom Bus direkt vor den Eingang dieses ... hmmmm ... nunja ... Funktionsbaus gebracht, wurde der uns überlassene Eckbereich in Besitz genommen. Auf dem Rasen machten sich unsere Helden bereits warm und wer es an den angezogenen Trikotagen noch nicht erkannt hatte, dem verriet der Stadionsprecher, dass Double D den zuletzt gesperrten Biran von Anfang an brachte. Er würde knapp hinter Frahn spielen. Zudem stand auch Mauersberger in der Startformation. Besonders letzteres unterstrich die defensiv angelegte Grundausrichtung.


    Ab geht die Post. Dachten sich zumindest die Magdeburger, als Schiri Seemann das Spiel frei gab. Denn schon in der dritten Minute flog ein ewig langer Freistoß, Gerster trat ihn nach Foul Mauersberger, von rechts außen an den langen linken Pfosten. Dorthin war Grundmann enteilt, Zenk kam zu spät, doch der Schuß des Magdeburgers strich knapp am Tor vorbei.
    Wie so oft, war es aber wohl genau das Hallo-Wach-Erlebnis, was die Roten brauchten. Nachfolgend wirkte man präsent und defensiv gut geordnet. Mauersberger und Zenk störten früh, selbst Frahn und Biran hinderten den Spielaufbau der Heimmannschaft. Und bei Bedarf klärte hinten die Viererkette. Erst in der 15. Minute kam der FC erneut vors Tor. Wieder war es ein Freistoß, der in Agyemang einen Abnehmer fand. Sein Kopfball ging über die Latte.


    Wie gesagt, defensiv stand der SVB gut, die Mannschaft setzte die vorgegebene Taktik um. Optisch wirkte das ganze natürlich weniger spannend und unterhaltsam, da offensiv bisher nur Ansätze gezeigt wurden. Der Ball wurde noch schlecht behauptet und fand sich meist nach wenigen Pässen beim Gegner wieder.
    Biran und insbesondere Frahn mühten sich redlich, sahen sich aber zu oft einer Überzahl an Magdeburgern unterlegen.
    So plätscherte das Spiel dahin, MD mit mehr Ballbesitz, aber bis zur 45. Minute reichlich ungefährlich. Kurz vorm Tee hatte dann der schon erwähnte Agyemang seine 100%ige. In die Nahtstelle zwischen der Innenverteidigung steil geschickt, hatte er die nötigen anderthalb Meter Vorsprung vor Jonelat, visierte von halblinks die untere rechte Ecke an und zog ab. Kein Problem für Busch, der den Ball sicher unter sich begrub.


    Um das Offensivspiel anzukurbeln brachte DD fortan Hartwig auf links. Neumann ging raus; Lukac wechselte die Seite und rückte etwas zurück. Wie sich zeigen sollte, eine sehr effektive Änderung. Hartwig schaffte es zum ersten mal in dieser Saison, die Außenbahn deutlich zu beleben, hielt dabei seine Position auch ein und konnte so im Zusammenspiel mit Moritz und Mauersberger spielerische Akzente setzen.


    Magdeburg hatte zu Beginn der zweiten Hälfte erneut zwei gute Möglichkeiten, doch gingen beide Schüsse neben das Tor. Wie erwähnt sollte Nulldrei aber nun besser aufkommen. Zunächst ging Hartwig, geschickt von Moritz, eben über Links, setzte sich stark gegen seinen Gegner durch und konnte erst im Strafraum an der Rückgabe auf die bereit stehenden Stürmer gehindert werden.
    Magdeburg schaffte es im Gegenzug aber nicht, den Ball lange zu behaupten. Mauersberger ermöglichte mit seiner Finte den nächsten Angriff. Er schickte Frahn auf links außen. Der geht bis knapp in den Strafraum und bedient zentimetergenau den mitgelaufenen Sturmpartner. Biran hält den Schlappen hin und Beer ist geschlagen.
    Schön spielen kann manchmal so einfach sein. In unserem kleinen Gästeblock kannte man natürlich kein Halten mehr. Bier ergoß sich über den Autor. Wo wir schon bei der kulinarischen Einschätzung sind, nutzen wir die vierminütige Behandlungsphase von Rudolph und Gerster, welche die Knochendichte ihrer Schädel maßen, um auch diesen Punkt abzuhandeln. Das Pils war einigermaßen süffig, mit 2,50 Euro zu teuer aber üblich für die Liga. Was aber gar nicht geht, liebe Gastgeber, ist, keine Bratwurst anzubieten. Entschuldigung, dass ich mich so echauffiere, aber wer sich so ein Stadion aus der Schublade hinbaut, mit Videokameras vor dem Toiletteneingang, der kann doch bitte auch an die Bratwurstbratgeräte denken.
    Als ob dieser Ärger nicht schon genug wäre, steigerte sich dies in der 76. Minute noch etwas. Jonelat war etwas weit aufgerückt, ein Magdeburger lief sich in seinem Rücken frei und wurde direkt angespielt. Biran, in der Defensive aushelfend, kam hier zu spät, legte Hand an das Trikot des Gegners und der tat, was jeder tun würde – er plumpste im Strafraum zu Boden. Jarakovic nahm die Einladung dankend an und verwandelte den fälligen Elfer.


    Die verbleibende Viertelstunde nutzten beide Mannschaften noch, um den ball mehr oder minder gepflegt hin und her zu spielen, bis auf einen Schuß Magdeburgs aus einem Strafraumgetümmel heraus, war nichts sonderlich gefährliches zu verzeichnen. Schiri Seemann, der souverän pfiff, beendete die Partie pünktlich.


    Babelsberg holt aufgrund der guten Defensivleistung und dem Nutzen der wenigen Chancen verdient einen Punkt. Magdeburg zwar mit mehr Spielanteilen und auch im Spielaufbau etwas besser, dafür aber ineffizient.


    Wenn man das Gezeigte so nachträglich analysiert, muß man einfach optimistisch nach vorn schauen. In diversen Szenen hat die Mannschaft gezeigt, dass sie sowohl gegen halten, als auch selbst gestalten kann. Was es noch zu minimieren gilt, ist die individuelle Fehlerquote. Das Verständnis für die Bewegungen des anderen ist verbessert aber noch lange nicht perfekt. Jeder Spieler zeigte heute aber schon durch seine Präsenz, dass die „Operation Platz 10“ angenommen wurde. Hartwig als Joker mit einer überzeugenden Leistung. Sollte hier jemand seine Rolle gefunden haben?


    Über die Heimfahrt möchte ich gar nicht so viele Worte verlieren, die betreffenden Personen wissen ganz genau, dass diese laszive Freizügigkeit, dieses ausufernde Fröhnen und Hingeben ... ach egal. War wieder mal eine richtig spaßige Tour mit einem kleinen Happy End.


    1. FC Magdeburg: Beer - Grundmann, Prest, Wejsfelt (65. von der Weht) - F. Müller, A. Müller, Gerster, S. Neumann, B. Lindemann - Jarakovic, Agyemang (65. Kullmann)


    SV Babelsberg 03: Busch – Neumann (46. Hartwig), Jonelat, Laars, Rudolph - Mauersberger, Zenk - P. Moritz, Lukac – Biran (76. Stiefel), Frahn (88. Ben-Hatira)


    Tore: 0:1 Biran, 62. min.; 1:1 Jarakovic, 76. min Elfmeter


    Zuschauer: 7.621 (350 Babelsberger)


    Quelle: www.babelsberg03.de

  • Dieser Henner schreibt fast so gute Berichte wie dieser Oese.


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    Bilder unter http://www.rp03.de/files/main.php?id=19##

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabei haben,für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben." W.C. Fields
    RP03

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