6. Spieltag VL Berlin: Reinickendorf. Füchse vs. VfB Hermsdorf

  • Man hatte es sich noch garnicht richtig gemütlich gemacht, die Aufstellung war gerade erst verlesen worden und manche standen noch für ihr Kaltgetränk an der "Fuchstränke" an - da schlug es schon in der 3. Spielminute zum 1:0 beim VfB Hermsdorf ein, Engin Okatan hatte einen Foulelfmeter problemlos und sicher verwandelt.


    Den Offiziellen des VfB und auch dessen Fans entglitten erstmal die Gesichtszüge, denn sofort stellte sich die Erinnerung an das fatale 7:0 aus der Rückrunde der Saison 2006/07 ein.


    Doch irgendwie war das frühe Tor für die grün-weißen Hausherren am Freiheitsweg Gift. Man hörte fast schon den Schlußpfiff und spielte ohne den letztlich weiterhin erforderlichen Druck. Dabei waren die Reinickendorfer Füchse weiterhin überlegen und ließen den Hermsdorfern im Nordderby kaum eine Chance - doch zählbare Erfolge wollten sich einfach nicht einstellen.
    So hatte man sich auch schon auf die Pausensnacks eingestellt, die Ehrengäste im Publikum scharrten mit den Füßen, um den neu eröffneten, komfortableren VIP-Bereich zu stürmen. Hassan Oumari aber, der sich gewohnt quirlig präsentierte, setzte einen plazierten Kopfball (nach Okatan-Freistoß) ins Eck und Hermsdorfs Torwart Alexander Bergant mußte in Minute 45 hinter sich greifen - die Füchse gingen mit 2:0 in die Pause.


    Halbzeit Zwei zeigte ein unverändertes Bild, doch Schiedsrichter Alexander Molzahn (BSC Kickers 1900) hatte vornehmlich gegen Ende der Partie so etwas ab Spielminute 75 nicht immer das Wohlwollen der Beteiligten in Grün-Weiß auf seiner Seite. Irgendwie erwischte er mit seinen Entscheidungen zu oft die vermeintlich falsche Seite und das Spiel schaukelte sich ein wenig hoch. Im Ergebnis gab es eine eigentlich übersehbare Rangelei, bei der Hassan Oumari den Kürzeren zog und mit Rot den Platz verlassen mußte. Sein Gegenspieler war bestimmt nicht weniger involviert, rutschte aber nicht in den Focus des Schiri - er kam also ungestraft davon.


    237 Zuschauer in Reinickendorf sahen danach einen neu motivierten Gegener aus Hermsdorf auf das Tor der Reinickendorfer anrennen und zehn Minuten vor Ende schaffte Christoph Röttgen auch den Anschlußtreffer zum 2:1. Doch dabei blieb es und genauso blieben drei weitere Punkte auf dem Konto des ungeschlagenen Tabellenführers der Verbandsliga Berlin. Hermsdorfs Impressario Klaus Blödorn konnte diesem Ergebnis erkennbar keinerlei Gefallen abgewinnen und auch Trainer Jörg Schmitz zeigte sich beim anschließenden Pressegespräch nicht unbedingt gut gelaut. Erst wollte er nicht einmal teilnehmen und dann verließ er am Ende die fröhlich gestimmte Runde sehr abrupt. Vorher hatte er sich zum Erstaunen der Anwesenden noch zufrieden mit der 2:1-Niederlage gezeigt: Immerhin war es kein neues Debakel geworden, an das er auch eigentlich nicht mehr erinnert werden wollte ...


    Im Rahmen des heutigen Spieles lüftete Christian Backs das bisher kaum bekannte Geheimnis um seinen kompletten Namen, den eigentlich niemand kennt: Getauft wurde der Erfolgstrainer und 63-fache Fußball-Nationalspieler (mit den verschiedenen DDR-Auswahlmannschaften) als Christian Matthias Lutz Backs. Als solcher tritt er nun am kommenden Sonntag mit seinem Team beim Köpenicker SC an - sicherlich ein Prüfstein für den weiteren Weg der Füchse in der diesjährigen Verbandsliga-Saison.

    Es gibt keinen besseren Grund, höflich zu sein, als die Überlegenheit.
    (M. von Ebner-Eschenbach)
    Höflichkeit ist der Versuch, Menschenkenntnis durch gute Manieren zu mildern.
    (Jean Gabin)

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