Starke Leistung beim Tabellenführer
Als Trainer Dinalo Adigo mir letzte Woche nach der Niederlage gegen Waren sagte, dass die Mannschaft sich die Punkte dann eben in Bentwisch holen werde, hatte ich das bestenfalls unter der Kategorie „Trainer-Sprüche vor dem Spiel“ verbucht und mir so meinen Teil dazu gedacht. Dass Schönberg dies auch in die Tat umsetzen könne, haben hier an der Maurine die Wenigsten geglaubt. Doch bereits nach wenigen gespielten Minuten wurde klar, wie die Grün-Weißen das Unterfangen Sieg beim Favoriten angehen wollten: der Spielaufbau der Heimmannschaft wurde rigoros gestört.
Dem ballführenden Spieler blieb kaum die Luft zum Atmen. Wo man knapp vor einem Bentwischer an den Ball kam, wurde er einfach weggeschlagen und wenn das alles nicht half, griff man auch mal auf taktische Fouls zurück. Und alle machten fleißig mit und hängten sich dabei so richtig rein. Torchancen der Platzbesitzer wurden so zur Mangelware, während der FC Schönberg 95 seinerseits durchaus für Torgefahr sorgen konnte. Nach einem Radom-Freistoss köpfte Sven Wittfot am Tor vorbei, bei einem Okuyama-Pass auf André Kalbau war Torhüter André Roth kurz vorher am Leder, aber in der 19. Minute stand es plötzlich 0:1 für den Gast. André Kalbau hatte eine Ecke auf den langen Pfosten geschlagen und dort lauerte Sven Wittfot, der seine Kopfballstärke endlich mal wieder unter Beweis stellen konnte. „André schlägt gute Ecken, mit ihm haben wir an Qualität gewonnen.“ bedankte sich der Torschütze anschließend bei seinem Vorlagengeber. Der FSV Bentwisch reagierte mit wütenden Attacken. „Meine jungen Spieler haben zu überhastet agiert.“ analysierte FSV-Trainer Willy Lootz am Ende, warum die redlichen Bemühungen der Hausherren in dieser Phase nicht von Erfolg gekrönt waren. Kurz vor Ende der ersten Hälfte schob Yuzuru Okuyama die Kugel aus spitzem Winkel dicht am langen Pfosten vorbei und bei einer Okuyama-Flanke auf André Kalbau musste Keeper Roth Kopf und Kragen riskieren.
Nach der Pause suchte der FSV Bentwisch weiter nach Lücken in der Schönberger Abwehr – er fand sie jedoch nicht, weil die Gäste weiter mit aller Konsequenz zu Werke gingen. Insbesondere zwischen der 60. und der 75. Minute gaben die Bentwischer wirklich alles – ohne Erfolg. Ganz im Gegenteil: Schönberg bekam weiter die besseren Gelegenheiten. Mit einem Drehschuss von Christian Klingenberg hatte André Roth seine Mühe und nach einem feinen Doppelpass zwischen Yuzuru Okuyama und Phillip Brügmann musste er sein ganzes Können zeigen. Die beide Schönberger hatten dann in der 6. (!) Minute der Nachspielzeit bei einem Konter noch eine ganz dicke Torchance, bevor Schiedsrichter Schulze dann endlich die Partie beendete.
Trainer Adigo freute sich, dass seine Mannschaft bei dem kräftigen Wind die Bälle flach gehalten hat und bissig und aggressiv spielte. Auch wegen der optimalen Vorbereitung in der vergangenen Woche sei er so ruhig wie lange nicht mehr gewesen. Sein Gegenüber Willy Lootz sah die clevere und robustere Mannschaft als Sieger vom Platz gehen. Er mache seiner Elf trotzdem keinen Vorwurf, sie habe geackert und alles gegeben. Man habe sich sehr wohl an der Tabellenspitze gefühlt, aber nun werden eben andere gejagt.
Und mir bleibt dann nur noch, Abbitte bei Trainer Dinalo Adigo zu leisten - mit dieser Mannschaft sind eben doch scheinbar unmögliche Dinge möglich. Danke für einen tollen Nachmittag!
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Thomas Manthey, Alexander Frank, Yuzuru Okuyama, Andre Kalbau, Christian Radom, Sebastian Hack, Sven Wittfot, Serkan Rinal, Christian Klingenberg (80. Phillip Brügmann), Dmytro Grybkow
FSV Bentwisch: Andre Roth, Stefan Geers, Helge Tews, Christopher Kaminski, Daniel Knaack, Jeff Salpeter, Pierre Malorny (80. Ron Tarra), Daniel Becker, Kevin Thürwächter (43. Martin Becker), Lars Rother, Markus Thomas
Tor: 0:1 Wittfot (19.)
Gelbe Karten: Sebastian Hack, Christian Radom – Stefan Geers
Zuschauer: 150 (100 vor dem Zaun und 50 dahinter)
Schiedsrichter: Norman Schulze (Malchin)
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Phillip Brügmann setzt sich im Zweikampf durch