Keine Tore, doch Spannung bei der TSG
(Nach Nordkurier vom 07.04.2008 - Von Roland Gutsch)
Neustrelitz. Tag der Gratulationen bei Fußball-Oberligist TSG Neustrelitz: Zunächst für das schmucke neue Funktionsgebäude, das seine Inbetriebnahme glänzend bestand, dann für das spannende 0:0-Kampfspiel des Teams um den starken Kapitän Dirk Rochow gegen den favorisierten FC Hansa Rostock II. Eine tor-, aber wahrlich keine chancenlose Angelegenheit – die 780 Zuschauer bekamen gestern ihren Thrill.
TSG-Trainer Lothar Hamann ordnete den „etwas glücklichen, aber verdienten Zähler“ des Tabellenzehnten ein: „Mit der Punktesammelei holen wir uns das Selbstbewusstsein für das Landespokalfinale am 10. Mai.“ Immerhin: Die „Hamänner“ sind seit nunmehr sechs Partien ohne Niederlage, seit vier Spielen ohne Gegentor.
Auch Hansa-II-Coach Thomas Finck, mit seiner jungen Truppe nach wie vor auf Aufstiegsrang zwei, sah „Fußball, wie ich ihn mir vorstelle“. Allerdings: „Das Tor fehlte. Ich habe irgendwann aufgehört, unsere Möglichkeiten zu zählen.“
Die ersten 20 Spielminuten gehörten freilich den Hausherren. Da hätte es klingeln dürfen. Vor allem der quirlige TSG-Stürmer Velimir Jovanovic, aber auch dessen Kollege Ingo Wunderlich machten vorn das Treiben wild. Özgür Özvatan und Thomas Duggert setzten das Duo fein in Szene. Hamann: „Das lief planmäßig. Dann sind wir aber ein bisschen eingeknickt und haben uns in unsere Hälfte drücken lassen.“
Die Rostocker, angetrieben von Felix Dojahn, drehten auf, brachten es auf ein ausgeglichenes Chancenverhältnis. Felix Freitags ersten Kopfball holte der Neustrelitzer Markus Mätschke per Stirn von der Linie (24.), sein zweiter klatschte an die Latte (44.) – TSG-Dusel.
Ähnlich sah es auch nach dem Seitenwechsel aus. Der Rostocker Guido Kocer tauchte frei vor Kevin Nethe auf, doch der Keeper machte sich breit (54.). Gut, dass Neustrelitz’ Hintermannschaft – noch immer ohne Ersan Parlatan – die Ruhe behielt. Reno Zelm: „Wir mussten verdammt aufpassen, denn jeder Fehler konnte von den gut ausgebildeten Rostockern bestraft werden.“
Mitte der 2. Halbzeit gab es Entlastung: Die Hansa-Zwinge lockerte sich etwas, und der Gastgeber ließ sich auch wieder vor Gegners Tormann sehen. Schade, dass der eingewechselte Norman Richter nicht mit der nötigen Konsequenz zu Werke ging. Der Schuss von Teamkamerad Denis Novacic blieb in den Rostocker Reihen hängen (88.). Auf der Gegenseite hatte es kurz zuvor die größte Torchance dieses Landesderbys gegeben: Hansas Tobias Jänicke, ein Ex-Neubrandenburger, hatte freie Bahn, scheiterte aber zunächst an Nethe, dann an Rochow. Kläglich. Jänicke schüttelte den Kopf – über sich.
Quelle: www.nordkurier.de