Kraftsdorfer SV 03 - SV Eintracht Eisenberg 0:0
Glücklicher Punkt dank überragendem Arnold
"So, geschafft!" möchte man ausrufen, nachdem das Pflichtspiel auf dem Acker, dem man andernortens maximal das Prädikat irgendwas zwischen Wäschetrockenplatz und Hundeklo zugestehen möchte, der in Kraftsdorf aber den Spitznamen "Sportplatz" bekommen hat, absolviert ist. Ein vernünftiges Spiel ist auf solch einer üblen Wiese natürlich nicht zu erwarten. Auf dem viel zu kleinen Geläuf ergeben sich kaum Räume, ständig stehen sich die Spieler auf den Füßen rum und permanent ergeben sich Fouls durch ständiges Zusammerempeln mangels Platzes. Den Rest erledigt das Hin- und Hergebolze von Torleuten und Abwehrspielern. Flanken? Wie soll das gehen, wo die Strafraumgrenze bereits einen knappen Meter von der Seitenlinie weg ist. Damit hätten wir das Spiel schon beschrieben, bleiben noch die chronologische Einordnung der wichtigsten Chancen.
Eisenberg mußte ohne die im letzten Spiel des Feldes verwiesenen Lässig und Daume antreten, dafür war aber Schneider wieder mit dabei. In der 9. Minute bereits die erste Riesenchance für die Hausherren, der Ball trudelt vom Innenpfosten über die Torlinie in die Hände von Arnold. Der Rest der ersten Halbzeit verlief wie oben beschrieben und es gab nichts, was noch besondere Erwähnung verdiente.
Man könnte meinen, eine Halbzeit sollte reichen, sich an die Platzverhältnisse zu gewöhnen. Weit gefehlt, den Schortentalern gelang das an diesem Tag einfach nicht. Man paßte sich zwar dem Gebolze der Gastgeber an, ohne jedoch deren Gefährlichkeit zu erreichen. In der zweiten Halbzeit häuften sich nämlich deren Chancen besorgniserregend. Nach eine knappen Stunde flog Marcel Arnold herrlich durch seinen Strafraum und kratzte den Ball aus dem Toreck. Auch der einheimische Torwart wollte nun etwas zur Unterhaltung der Zuschauer beitragen. Er läßt die Herzen der mitgereisten Eisenberger Fans höher hüpfen, als er im Stile einer Volleyballannahme den Ball über den eigenen Kopf, leider dabei auch nur knapp über das eigene Tor schaufelt.
Noch 20 Minuten. Nervös ob des Gebotenem an Bier oder Zigarette nuckelnd bzw. an der Uhr nestelnd verfolgte man wie beim Tennis den hin- und hergeschlagenen Ball. Manchmal landete der auch im friedlich vorbeiplätschernden Bächle. Dann wieder so eine Großchance für Kraftsdorf, Eisenbergs Marcel Arnold flog wieder in's richtige Eck.
Immer noch 10 Minuten. Der Schiri scheint stur auf den 90 Minuten zu beharren. Der hat ja auch seinen Spaß, fädelt hin und wieder körperlich ineinander verknotete oder verbal miteinander vebändelte Spieler auseinander. Die Eisenberger bekommen den Ball einfach nicht weg. Eckballstaffette für Kraftsdorf, einen davon lenkt der bravourös haltende Arnold wieder knapp über die Latte. Kurz vor Schluß dann ein Abschlag des Kraftsdorfer Schlußmannes, der Ball dauzt einmal auf und klatscht dann von oben auf die Querlatte des Eisenberger Tores. Nun hatte auch der Schiedsrichter genug und pfiff überpünktlich ab.
Man saß am Ostermontag in der Sonne, wurde etwas unterhalten und bekommt auch noch einen Punkt. Dafür sollte man dankbar sein. In Kraftsdorf werden sie sogar einen Spitznamen dafür haben: "Fußballspiel".
Eisenberg:
Marcel Arnold - Gloger, Schumacher, Schneider, Ludwar - Siewert, Hora, Hundertmark (86. Schultheiß), Betz - Matthias Arnold (83. Weber), Stäps
Tore:
keine
Zuschauer:
ca. 130