Schönberg in der Defensive verbessert, aber immer noch nicht gut
Gut eine Woche nach der deftigen Niederlage gegen den FC Hansa Rostock gab heute mit dem VfB Lübeck der nächste Hochkaräter seine Visitenkarte im Schönberger Jahn-Stadion ab. Die Gäste ließen die Hausherren zunächst gewähren und spielten aus einer leichten Konterstellung heraus. Dies führte dazu, dass Schönberg optisch überlegen wirkte – allerdings nur bis zur 9. Spielminute. Torhüter Stefan Junge spielte den Ball ohne Not direkt in den Lauf von Daniel Bärwolf und alle Versuche, das Unvermeidliche noch zu vermeiden, schlugen fehl: Lübecks Routinier sagte artig danke und schob die Kugel zum 0:1 ins leere Tor. Sofort war der VfB besser im Spiel, blieb aber in fast allen Fällen in der im Vergleich zur Vorwoche verbesserten Schönberger Abwehr hängen. Auch die Abseitsfalle der Grün-Weißen funktionierte prächtig und so blieben Torraumszenen in der Folgezeit Mangelware. Erst als Marcus Rabenhorst einen Ollhoff-Freistoß von der rechten Seite unhaltbar ins eigene Tor abfälschte, war Stefan Junge im Tor der Schönberger zum zweiten Mal geschlagen. Schönberg konnte trotz der beiden unglücklichen Gegentore mit der Leistung der ersten 45 Minuten zufrieden sein, denn der Klassenunterschied war keinesfalls erkennbar.
Beide Mannschaften nutzen die Pause, um zu wechseln und traten in stark veränderter Besetzung wieder an. Am Spielverlauf änderte dies jedoch nur wenig. Lübeck konnte die reifere Spielanlage nicht entscheidend nutzen und Schönberg fehlten weiterhin die Mittel, um das VfB-Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen. Genaugenommen musste Michael Frech wegen der harmlosen Offensivabteilung des FC 95 nicht ein einziges Mal eingreifen. Außerdem war es wegen des starken und böigen Windes oft dem Zufall überlassen, wo genau die Bälle landeten und es konnte sich so kein Spielfluss entwickeln. So war das 0:3, das Claudius Weber nach einem Schönberger Ballverlust im Mittelfeld und einem Solo über den halben Platz im Alleingang erzielte, auch eher ein Zufallsprodukt. Marcus Rabenhorst versuchte zwar, mit einem energischen Spurt noch an den Ball zu kommen, aber Webers Aufsetzer schlug für Nico Hinz unerreichbar im langen Eck ein. In den letzten Minuten der Partie kamen die Gäste durch den Ex-Schönberger Enrico Neitzel und durch Kevin Wölk zu guten Gelegenheiten, scheiterten jedoch an Nico Hinz.
VfB-Trainer Bernd Hollerbach hatte einen verdienten Sieg seiner Mannschaft gesehen. Man habe die Partie kontrolliert und sehr ökonomisch gespielt. Mit ein wenig Glück wären sogar 1-2 Tore mehr drin gewesen.
FC Schönberg 95: Stefan Junge (46. Nico Hinz), Dinalo Adigo, Daniel Köhn, Yuzuru Okuyama (46. Michael Kullat), Marcus Rabenhorst, Ronny Ermel (46. Nick Gritzan), Stefan Malchow, Sven Wittfot, Serkan Rinal (46. Marko Riegel), Mehmet Ören (46. Ronny Müller), Thomas Haese
VfB Lübeck: Michael Frech, Dietmar Hirsch, Timo Baltes, Rouven Schröder, Daniel Bärwolf, Thomas Ollhoff, Jan Hoffmann, Ibrahim Türkmen, Kevin Wölk, Dennis Wehrendt
2. Halbzeit: Michael Frech – Jan-Moritz Bruhn, Carsten Rump, Timo Neumann, Ibrahim Türkmen, Kevin Wölk, Markus Kullig, Arthur Schefer, Enrico Neitzel, Claudius Weber, Arthur Zimmermann
Tore: 0:1 Daniel Bärwolf (9.), 0:2 Marcus Rabenhorst (36., ET), 0:3 Claudius Weber (67.)
gelbe Karten: Stefan Malchow, Marko Riegel – Claudius Weber
Zuschauer: 425
Schiedsrichter: René Rode (Rostock)
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