Türkiyemspor Berlin - FC Schönberg 95 1:2 (0:1)

  • Gastfreundschaft auch auf dem Platz


    Ich hatte es mir gerade auf meinem Hocker bequem gemacht und die Kamera eingeschaltet, da setzte Christian Urgast seinen Gegenspieler, der das Leder gerade vom Torhüter erhalten hatte, so energisch unter Druck, dass dieser den Ball sofort wieder verlor. Sofort machte sich Christian Urgast in Richtung Tor auf und davon, spielte genau im richtigen Moment nach rechts zu Ronny Müller und dieser drehte Sekunden später jubelnd zur Eckfahne ab: Spielstand 0:1 bei einer Chancenverwertungsquote von 100%. Sensationell! Mit der Chancenverwertung der Schönberger ging es nun zwar gewohnt steil bergab, dafür hielt sich die Fehlerquote der Türkiyemspor-Abwehr weiter auf ungewohnt hohem Niveau und dies führte immer wieder zu kreuzgefährlichen Attacken auf das Stillenmunkes-Tor. Mehmet Ören setzte sich gegen 2 Berliner durch, legte quer zu Hendrik Völzke und dieser schoss aus vollem Lauf über die Latte. Wenig später waren 3 Berliner nicht genug, um Ören aufzuhalten, der Ball flog diesmal jedoch am langen Pfosten vorbei. Dann kam Ronny Müller in einer dem 0:1 ähnlichen Situation erneut frei zum Schuss und scheiterte dabei am Türkiyemspor-Keeper. Die Gäste verstanden es gut, das Spiel vom eigenen Tor fernzuhalten und deswegen hatten die Hausherren außer einem harmlosen Can-Kopfball nach einem Zivic-Freistoß in der ersten Hälfte keine zwingenden Offensivaktionen zu bieten. Schönberg hingegen hätte zur Pause durchaus 0:5 führen können. Weil aber Mehmet Ören ein wenig zu eigensinnig nur das Außennetz traf und sich deswegen zu Recht ein paar Takte von den beiden besser postierten Ronny’s (Müller und Ermel) anhören durfte und der von Sven Wittfot eingesetzte Ronny Müller kurz vor der Pause schon wieder an Stillenmunkes nicht vorbei kam, blieb es bei einem für Türkiyemspor schmeichelhaften 0:1 zur Halbzeit.
    Die zweite Halbzeit begann wie die erste mit einem Müller-Tor. Sven Wittfot hatte die Kugel in Höhe der Mittellinie erobert und sofort an Ronny Müller weitergeleitet. Von 2 Spielern verfolgt aber nicht eingeholt, haute Müller den Ball diesmal rein und sorgte so für das hochverdiente 0:2. Türkiyemspor hatte den Schock jedoch schnell verdaut und zeigte in den nächsten 20 Minuten, warum man so weit oben in der Tabelle stand. Schnelles direktes Spiel mit vielen sehenswerten Einzelaktionen führte sofort zu guten Möglichkeiten und insbesondere Fatih Aslan tauchte immer wieder gefährlich vor Nico Hinz auf. Den Anschlusstreffer markierte jedoch Cihan Firat, der zentral vor dem Tor angespielt wurde und unhaltbar einnetzte. Aber auch in dieser Phase kamen die Gäste zu erstklassigen Chancen. So rettete Stillenmunkes vor Mehmet Ören und Sven Wittfot kam bei seinem Nachschuss in der 64. Minute leider in Rückenlage. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich vergab Cihan Firat in der 71. Minute, als er eine Flanke von der linken Seite nicht richtig erwischte und so hoffnungslos verzog. In der Schlussphase hatten die Schönberger die Partie wieder besser unter Kontrolle und spielten das Spiel routiniert zu Ende. Daniel Köhn bekam sogar noch 2 richtig gute Tormöglichkeiten, es wurde ein wenig verzögert, der Ball clever abgeschirmt und mit dem Schlusspfiff flogen die grün-weißen Arme in die Höhe.
    Beide Trainer waren sich darin einig, dass Schönberg verdient gewonnen habe. Thomas Gerstner fügte hinzu, dass sich seine Mannschaft einen deutlicheren Sieg verdient hätte. Sein Gegenüber sah die Abwehrfehler der Berliner als Ursache für die Niederlage an. Schönberg habe diese bestraft und damit insbesondere sein Konzept für die zweite Halbzeit durcheinander gebracht.


    FC Schönberg 95: Nico Hinz, Markus Rabenhorst, Stefan Malchow, Serkan Rinal, Ronny Ermel, Nick Gritzan (67. Yuzuru Okuyama), Sven Wittfot, Hendrik Völzke (67. Daniel Köhn), Christian Urgast, Ronny Müller, Mehmet Ören (73. Dinalo Adigo)


    Türkiyemspor Berlin: Marc Stillenmunkes, Erol Arslan, Cihan Dogan, Alexander Popovac (70. Ergün Pinarbas), Tomislav Zivic, Tamer Keskin, Fatih Aslan, Cihan Firat, Kwasi Boachi, Maurice Jacobsen (86. Orhan Sonar), Cemal Can


    Tore: 0:1 Ronny Müller (2.), 0:2 Ronny Müller (47.), 1:2 Cihan Firat (61.)


    gelbe Karten: Tamer Keskin, Cihan Dogan - Nick Gritzan


    Zuschauer: 58


    Schiedsrichter: Gerber (Chemnitz)


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    weitere Fotos

  • Zuschauer 58?


    Und Gästefans?


    Früher gab es mal sowas ähnliches wie ein Fanblock bis zu 30 Mann. Wo sind die alle? Ich meine wir haben auch nicht mehr aber Türkiyemspors Vergangenheit kann man nicht mit BAK vergleichen. Ist schade das da keiner mehr hingeht.

    „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“


    Albert Einstein

  • >>Und Gästefans?


    4.


    >>Da wusste wohl jemand, wo die richtige Kamera ist


    Es gibt bei uns regelmäßig spezielle Trainingseinheiten, bei denen die Laufwege, Blickrichtungen und Gesichtsausdrücke auf mich und meine Kamera abgestimmt werden. :wink:

  • 1. Ich wusste gar nicht das Han in der Osloerstr. war,hab ihn nicht gesehen.
    2. Ich war in der Lüderitzstraße, oder weißt du wie man in 45 Minuten nach Neuruppin ins Stadion kommt?
    3. Ich wollte, da ich es zeitlich nicht mehr geschafft habe, das Spiel in der Osloerstraße mir angucken


    Noch fragen?

    „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“


    Albert Einstein

  • Guter Bericht und wie immer schöne Fotos.
    Dass die Diskussion hier sich schon wieder um die niedrige Zuschauerzahl und "warum war 07 nicht in Neuruppin?" dreht ist leider typisch.
    Mich ärgern nicht so sehr die Zuschauerzahlen sondern mehr die Niederlage, oder besser gesagt: Wie sie entstanden ist. Unser Kapitän und Abwehrspieler Cihan Dogan stand völlig neben sich, verschuldete das 0:1 schon nach 2 Minuten und war auch den Rest der Spielzeit für jeden Fehler gut. Und warum sich Co-Trainer Ergün Pinarbasi für den gar nicht so schlecht spielenden Aleksandar Pupovac einwechselte und dann in die Abwehr marschiert, obwohl eine verstärkte Offensive (ohne Cihan Dogan) nötig gewesen wäre, um die Niederlage abzuwenden, weiß der gute Ergün wahrscheinlich nur selbst. Akzente setzen konnte er als Verteidiger jedenfalls nicht.
    Das Spiel in Babelsberg kann man verlieren, gestern aber hätte die Niederlage nicht sein müssen.