Nach der herben Niederlage in Wuppertal hatte Dynamo gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund wieder ein Heimspiel. Das war die Chance, wieder an die Tabellenspitze zu kommen. Trainer Norbert Meier konnte alle Spieler aufbieten. Nur Rene Beuchel stand nicht im Aufgebot. Er hatte am Freitag vor dem Spiel nach einer Zahn-OP eine Spritze erhalten, wobei er sich nicht über die Inhaltsstoffe informierte. Meier wollte keine Doping-Schlagzeilen riskieren und strich ihn aus dem Aufgebot. So spielten Vorbeck und Ludwig im Sturm. Die Innenverteidigung bildeten Ernemann und Oppitz. Dworrak und David sollten auf den Außenseiten für Druck sorgen.
Dynamo übernahm von Beginn an die Kontrolle über das Spiel und machte Druck. Alexander Ludwig setzte nach 3 Minuten ein erstes Achtungszeichen. Sein Schuss aus 20m ging an die Latte. Und Dynamo machte weiter Dampf und kam nach 12 Minuten zur verdienten Führung. Eine Ecke von Alexander Ludwig köpfte Volker Oppitz am langen Pfosten zurück in den 5m-Raum. Dort stand Pavel David, der den Ball per Kopf versenkte. Die Gäste antworteten: Sahr Senesie ging mit Ernemann in den Strafraum und kam zum Schuss aus spitzem Winkel. Berbig klärte zur Ecke. Danach musste Daniel Ernemann vom Platz. Er klagte nach einem Kopfball-Duell über Schwindelgefühl. Tomas Votava ersetzte ihn adäquat. Dann war Dynamo wieder drann. Dworrak setzte sich nach 20 Minuten gut an der Grundlinie durch und ging in den Strafraum. Ein Abwehrspieler ließ das Bein stehen, und Dworrak fiel drüber. Aber der Schiri gab den fälligen Elfer nicht. Brauchte er auch nicht, denn Dynamo erhöhte kurz danach selbst. Nach einem Ballverlust der Gäste spielte Alexander Ludwig den Ball steil in die Spitze zu Marco Vorbeck. Von links schoss er trocken ins lange Eck - das 2:0! Danach ließ Dynamo den Gegner spielen. Dortmund hatte wenig Mittel, durch die dichte Abwehr zu kommen. Gelang dies, waren sie aber brandgefährlich. So hätte Eggert den Anschlusstreffer erzielen müssen, als er den Ball in der 42. Minute aus 5m an Berbig vorbei legte. Aber dahinter stand noch Oppitz, welcher den Gegentreffer verhindern konnte.
In der zweiten Hälfte spielte dann nur noch Dortmund. Dynamo zog sich völlig zurück, kam nicht mal mehr zu Konterchancen. So köpfte der eingewechselte Njambe in der 53. Minute eine Flanke aus 5m über das leere Tor. Berbig war schon geschlagen, als er die Hereingabe verfehlte. Und Dortmund wurde stärker. Senesie zog volley von der Strafraumgrenze ab. Der Ball ging knapp links vorbei. Dynamo verteidigte konzentiert, aber vereinzelt kamen die Gäste immer wieder durch. So hätte der Anschluss 4 Minuten vor dem Ende fallen können, als Solga aus 20m Berbig zu einer Glanzparade zwang. Dann ließen die Kräfte auch bei den Gästen nach. Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Gordon köpfte in der Schlussminute eine Flanke zum 2:1 ins Tor. Aber kurz danach pfiff der Schiedsrichter ab.
Dynamo gewann nicht unverdient gegen eine agile Dortmunder Mannschaft, die sich mit Abwehrfehlern selbst um den Punkterfolg gebracht hat. So sah es zumindest Trainer Schneider nach dem Spiel in der Pressekonferenz. Aber auch auf Dynamo-Seite war man nicht zufrieden. Meier wollte nach dem Spiel nicht auf die Ursachen für die Kraftlosigkeit der Mannschaft in der zweiten Hälfte eingehen. Der Trainer sah noch viele Reserven. Nun hat er bis zum Spiel in Lübeck 14 Tage, daran zu arbeiten.