In einem Spiel der schwächsten Sorte standen sich Tabellenführer Brodowin und Gastgeber Groß Schönebeck auf dem Waldsportplatz in Groß Schönebeck gegenüber. Der Reiz des Spiel lag weniger im Sportlichen, als viel mehr der gemütlichen Lage diese "Grounds". Wirklich mitten im Wald (2 km von der Ortschaft) gelegen, dient ein kleines Holzhäuschen als Umkleidekabine. Eine kleine Kneipe ist so nahe ans Spielfeld gebaut, das man im überdachten kleinen Biergarten praktisch direkt an der Außenlinie sitzt.
Das Spiel zunächst ein Festival an Befreiungsschlägen der unkontrollierten Sorte Fehlpässen die postwendend mit noch unpräziseren Fehlpässen zurückgegeben wurden, vor allem aber praktisch keinerlei Torgefahr auf beiden Seiten. Da selbst Standards weit neben oder übers Tor gejagt wurden. Vor allem die bei beiden Teams (5. gegen 1.) überhaupt nicht vorhandene Balltechnik lies das Spiel zu einem Kick without Rush werden in dem bis zur Pause kaum was zu stande gebracht wurde. Das die Jungs aus dem Ökodorf (die ca. 20 Leute von den 50 Zuschauern mitgebracht hatten) überhaupt in einer Liga die Tabelle anführen, war nicht im Ansatz zu sehen.
In der zweiten Hälfte rissen sich die Teams etwas zusammen und wegen einiger Abwehrschnitzer ergaben sich die ersten echten Torchancen, die gleichmäßig verteilt waren, aber im Abschluss dann doch wieder billig vergeben wurden. Als man in der Schlussphase schon von einem enttäuschenden 0:0 ausgehen musste, legte plötzlich ein Brodowiner seinen Gegenspieler an der Strafraumgrenze, der ohnehin sehr unsichere Schiri (der allerdings auch pausenlos von den Trainern und Zuschauern beschimpft wurde) zeigte zunächst Freistoß an, ging dann näher zum Geschehen und korregierte sich auf Strafstoss. Diesen verwandelte der Groß Schönebecker Schütze und glaubte so, in der vorletzten Minute die Partei entschieden zu haben. Auf den provozierenden Torjubel inklusive Ball -weit in Wald- wegschiessen, reagierten die Brodowiner angefressen und es entwickelte sich eine Schupserei am Mittelkreis die der Schiri mit gelben Karten schlichtete. Danach warf Brodowin alles nach vorne, was sie mal lieber schon die gesammte Spielzeit davor getan hätten. Denn plötzlich kamen sie innerhalb von zwei Minuten zu zwei guten Torchancen, die sogar ordentlich herausgespielt waren. Als alles mit dem Abpfiff (Nachspielzeit gerechtfertigt) rechnete, machte ein Groß Schönebecker Verteidiger bei einem aufspringenden Ball einen Abwehrfehler zu viel und der Brodowiner Stürmer war frei durch. Der Verteidiger senste ihn im letzten Moment am Elfmeterpunkt von hinten um. Strafstoss fraglos und konsequenterweise auch Rot. Aber der Schiri verzichte auf den Feldverweis, auch Gelb hätte für den schon verwarnten Spieler die Pole Position in der Umkleide bedeutet. Denn nachdem der gefoulte Brodowiner Stürmer den Elfmeter mit einem frechen Kullerball in die Tormitte (Torwart sprang ins Eck) verwandelt hatte, gab es sofort nach dem Wiederanstoss den Abpfiff der Partie. Das größte Problem der Zuschauer bestand in der zweiten Hälfte dieses Kicks der 2.Kreisklasse Barnim sowieso nicht darin das schwache Spiel zu verfolgen, sondern in den immer aufdringelicher werdenden Mückenschwärmen die einen regelrecht pisakten und flohen nun schleunigst in die Kneipe oder ihre Autos um diesen aufdringlichen Quälgeistern zu entkommen.
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FSV Schorfheide Groß Schönebeck - SG Brodowin 63
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Zitat
Original von Iwan
[Blockierte Grafik: http://www.mpirch.de/motor/fotos/hopping/090506-02.jpg]Wie oft wurden Euch denn die Becher vom Tisch jeschossen? :cool:
Dein Spielbericht hat bei mir soeben die Wissenslücke geschlossen, daß im Ort des weltbesten Schwedeneisbechers und des nahen Wildparks (Groß Schönebeck) und selbst im Ökodorf Brodowin Fußball gespielt wird. Wieder wat dazujelernt!