[Blockierte Grafik: http://www.wienerliga.at/vereine/gersthof/logo.gif]04.September 2005: Gersthofer SV – SV Wienerberger 3:0 (1:0)[Blockierte Grafik: http://www.wienerliga.at/verei…erg/wienerberger_logo.GIF]
Punktspiel der 3.Runde der Wiener Liga (4.Liga), Postsportanlage Gersthof, Platz 3 – 273 Zuschauer
Zu einem für deutsche Verhältnisse ungewöhnlichen Termin begann das Spiel der Wiener Liga, eine der österreichischen 4.Ligen. Anstoßtermin war 10:15 Uhr, als Vorspiel war um 08:30 Uhr das Spiel der Reserveteams angesetzt.
Das Spiel der Reservisten wollten wir nicht ansehen, so führte uns unser Weg gegen 10 Uhr in die Postsportanlage Gersthof. Die Anlage bestand aus mehreren Plätzen, Platz 3 war Wiens größter Kunstrasenplatz, der so dick mit Sand bestreut war, dass man die weißen Linien kaum noch sah.
Der Gersthofer SV ging als Favorit in das Spiel, der SV Wienerberger sollte der Gegner sein, gegen den der nächste Dreier eingefahren wird.
Für satte 7 Euro Eintritt pro Person erhielten wir Einlass auf den Sportplatz. Auf meine Anfrage nach einem Programmheft bekam ich eine Karteikarte im Format DIN A6 in die Hand gedrückt, die auf der einen Seite nur Werbung enthielt und auf der Rückseite die Ansetzungen der Herbstrunde abgedruckt waren.
Vor dem Spiel gab es durch die nur schwer verständlichen Lautsprecher Werbung, die allesamt in Reime gepackt waren. „Macht ihr Drucker keinen Rucker, braucht ihr System eine neue Frisur – kommen sie zum Computer-Kuhr“, „Woll’n sie etwas Gutes tun – gehen sie zu Möller-Blum’“ oder „Ist ihr Wagen krank, brauchen sie ein neues Bickel (österr. für die Autobahn-Vignette) – erledigen sie das beim KFZ-Schrickel“ tönte es in schrecklicher Art und Weise.
Punkt 10:15 Uhr führte der sicher leitende Schiedsrichter Meier beide Teams auf das Spielfeld. Die in grün spielenden Gersthofer gewannen die Seitenwahl und die in blau-schwarz angetretenen Wienerberger hatten Anstoß. Sofort machte Gersthofen Druck und erspielte sich bereits nach 18 Sekunden die erste Chance, die zu einer Ecke führte. In den ersten 20 Minuten stand der Wienerberger SV fast nur in der Defensive, konnte sich nur wenige Male durch Konter befreien. Dennoch besaßen sie in der 18.Minute die größte Chance als ein 20-Meter-Knaller die Querlatte nur um wenige Zentimeter überquerte.
Die folgende Viertelstunde verlief ruhiger, viel Mittelfeldgeplänkel auf beiden Seiten wurde gezeigt. Einige der 273 zahlenden Zuschauer versammelten sich bereits um eine kleine Hütte, um aus dem Fußball-Morgen einen Frühschoppen-Morgen zu machen. Wir bleiben artig auf unseren harten Holzbänken sitzen und hofften, in der ersten Halbzeit doch noch einen Treffer zu sehen. Und unsere Hoffnung wurde belohnt: Nach 42.Spielminuten setzte sich Gersthofs Nummer 4 namens Jusic halbrechts im Strafraum durch und schoß straff ins lange Eck. Keine Chance für den Keeper und 1:0 für den Favorit Gersthof, der auch mit dieser Führung in die Pause gehen sollte.
Die Halbzeit wurde wieder genutzt, um sich reimende Werbebotschaften zu vermitteln. Auch eine Tombola-Verlosung stand an, in der solche Hammerpreise wie ein Rostspray oder Bürste, Seife und Waschmittel von einem Sponsor aus dem KFZ-Bereich verlost wurden. Zum ersten Mal war ich glücklich, dass ich nichts gewann, denn im Urlaub brauche ich so was garantiert nicht und mit nach Hause schleppen wollte ich es auch nicht. Kaum hatte ich mein Glück über den „Nichtgewinns“ bei der Tombola realisiert, folgte der nächste Rückschlag: Eine Horde Zehnjähriger stürmte auf die Zuschauer zu und baten um Spenden für den Nachwuchs. Um meine Ruhe schnell wieder zu erlangen, gab ich ihnen fix 2 Euro und sie zogen wieder von dannen.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste: Gersthof machte Druck, erspielte sich einige Chancen und nach 54 Minuten nutzte Kaya mit einem Freistoß aus 20 Metern Entfernung eine dieser Möglichkeiten zum 2:0. Das Spiel war gelaufen, der SV Wienerberger kämpfte nur noch um die Schadensbegrenzung und hatte lediglich in der 71.Minute noch eine Chance. Der GSV konnte nach einer guten Stunde noch einen Pfostenschuss verbuchen und hatte weitere hundertprozentige Torchancen, die man allerdings mehr als leichtfertig vergab. In Minute 74 liefen 4 Gersthofer Spieler allein auf den gegnerischen Keeper zu, doch auch solch klare Möglichkeiten konnten nicht in Tore verwandelt werden. Als sich alle mit einem 2:0-Sieg abfanden, gelang Jusic doch noch das 3.0 für Gersthof. Eine Ecke von links köpfte er unhaltbar in die Maschen. Dieser Treffer stellte den Endstand dar, mehr sollte in den letzten Minuten nicht passieren. Gersthof siegt mit 3:0 und setzte sich im oberen Tabellendrittel fest. Für den Wienerberger SV stellte diese Niederlage das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz dar.
Auch das Eckenverhältnis ging mit 10:2 klar an den GSV. Die Kartenstatistik konnte Wienerberger für sich entscheiden: nach Gelben Karten stand es am Ende 2:0 für das Gästeteam.
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