SV Babelsberg 03 - SV Yesilyurt 73 1:1

  • Tja, auch dieser Spielbericht will geschrieben werden. Hatte ich am Samstag eigentlich ein gutes Gefühl, da es nach der Trainerentlassung für die Mannschaft keine Ausrede mehr geben würde. Nur 1421 Zuschauer pilgerten ins Stadion, sehr ärmlich, wenn man bedenkt, dass es hier um die Qualifikation zur Relegation geht/ging.
    Das Spiel begann überpünktlich und in Hälfte eins konnte man schnell den Eindruck gewinnen, dass es für beide Mannschaften um nichts mehr ginge. Eine Änderung gab’s in der Startformation – Matthias Lettow spielte von Beginn an. Keine Änderung hingegen auf der Trainerbank - Babelsberg ist immer wieder für drehbuchreife Trainergeschichten gut.
    Viel spielte sich in der Anfangsphase im Mittelfeld ab, Nulldrei fand nicht ins Spiel und die Abwehr offenbarte, wenn’s brenzlig wurde, immer wieder Unsicherheiten. Für eine Mannschaft, die immer noch die Relegation aus eigener Hand packen kann, war das eindeutig zu wenig. So kamen die Hausherren im ersten Durchgang nur anderthalb Mal gefährlich vors Gästetor. Die „Hälfte“ versemmelte Röfte und die volle Chance war dann auch gleich ein Tor. Effektiv. In der 25 Minute bereitete uns Benyamina ein Abschiedsgeschenk und ließ dem Keeper der Gäste keine Abwehrmöglichkeit. Die Entstehung des Tors konnte auch nach vielem Rumfragen nicht geklärt werden, war doch ein Großteil der Nordkurve mit den Geschehnissen, die sich gegenüber auf Tribünenseite ereigneten, beschäftigt. Ein Novum in der Neuzeit des SV Babelsberg 03 – hatte sich doch glatt ein Nazimob ins Babelsberger Karli verirrt und ein Transparent mit einem furchtbar „intelligenten Spruch“ hatten sie ebenso dabei. Dieses Transparent hing dann und das viel zu lange. Einige Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder waren zwar sofort vor Ort, auf die Idee, diesen, auf weißem Tuch gemalten Aussetzer, umgehend zu entfernen, kam von den Herren niemand. Sorry, aber in Babelsberg sollte so etwas wesentlich schneller gehen. Zurück zum „Spiel“.
    Yesilyurt zeigte zwar des Öfteren Schwächen in unserer Hintermannschaft auf, richtig gefährlich wurden sie aber nur ein Mal. Kurz vorm Pausenpfiff ging nämlich ein Kopfball eines Spielers aus der grünen Heimat verdammt knapp am Tor vorbei. Rauch hätte bei diesem schön heraus gespielten Angriff keine Chance gehabt – nun gut, er brauchte sie ja auch nicht. Pause.
    Hälfte zwei eröffnete Schiri Herzbergt aus Rostock, der wie immer championsleague(oder war es doch Kreisklassen?)reif pfiff, dann noch einmal 2 Minuten früher, als Durchgang eins.
    Ging der Kopfball kurz vorm Pausentee noch knapp am Gehäuse vorbei, so war Schütze Özvatan in der 52. Minute mit seinem Kopfball deutlich genauer. Vorausgegangen waren zwei verlorene Zweikämpfe im und am Strafraum, die so nicht passieren dürfen. Sei’s drum, schließlich waren ja noch etliche Minuten zu spielen. Aber zunächst sahen wir einen schönen Freistoß durch Ex-Babelsberger Efe, der ca. 30 cm über die Latte ging. Herausgeholt hatte diesen Freistoß Schiri Herzbergt, der für so mansches Kopfschütteln im Karli sorgte. Babelsberg erhöhte jetzt den Druck und fing an so zu spielen, wie man sich das ab Beginn der Partie gewünscht hätte. In Folge dessen kam Patrick zu einer guten Möglichkeit. Wenige Minuten nach dem Gegentreffer, lässt er durch eine Körpertäuschung einen Gegenspieler arg alt aussehen, zieht mit links ab, jedoch findet der Ball seinen Weg in die Maschen nicht und überquert die Torlinie auf der falschen Seite des Pfostens. Nächste Möglichkeit – 5 Minuten später. 3 „Gute“ rennen auf drei von den anderen zu, Schwanke passt dann vorm Tor wunderbar auf Röfte, der sich die Ecke eigentlich bloß auszusuchen braucht. Von der Vielfalt der Möglichkeiten überrascht, entscheidet sich Fußballgott Röfte für eine denkbar falsche, nämlich eine aus dem Football-Bereich. Dort sollen die Bälle ja bekanntlich über der Latte einschlagen, im Karli jedoch, sah das verdammt blöd aus. Der schönen Chancen nicht genug, folgte kurze Zeit darauf eine, die man fast als gleichzeitig mehrere verbuchen müsste. Es kam einem Scheibenschießen gleich und so hatten nach klasse Vorarbeit Röfte, Moritz und Benyamina Einschussmöglichkeiten. Wenn man jedoch kein Glück hat kommt meistens noch Pech dazu…Babelsberg machte jetzt immer mehr auf und so war man natürlich mit der Zeit anfälliger für Konter. Bei einem dieser Konter war uns das Glück mal wieder hold, hatte doch Stingl in unserem Strafraum ein fast leeres Tor vor Augen. Sah schon putzig aus, wie besagter Stingl über den Ball trat – Aufatmen. Die nächste Chance für die Babelsberger hatte Tretschok, der nun immer häufiger vorne anzutreffen war. Eine Kopfballablage bekam er leider nicht 100-prozentig unter Kontrolle und so rollte sein Schuß links am Tor vorbei. Die Hausherren drängten in dieser Phase mächtig und in der 82. Minute schaltete sich sogar einmal Warnick sehr viel versprechend in die Offensivbemühungen mit ein. Er ging in bester Stürmermanier an einem Yesilyurter vorbei und bediente Karim B. millimetergenau. Benyaminas Torschuss verfehlte leider hauchdünn und ein Lirie hatte unverständlicher Weise seine Fahne auch noch mit im Spiel. Die Weddinger konnten sich in der Zeit kaum aus der eigenen Hälfte lösen, schade, dass Babelsberg seit Wochen nicht mehr in der Lage war einen derartigen Druck als Minimum konstant über 90 Minuten auszuüben. Die nächste Hundertprozentige hatte dann Henne, der in der zweiten Hälfte für Röfte kam. Lücke, er rannte in dem Spiel so viel wie kein zweiter, passte rechts raus auf Benyamina, der flankt genau in die Beine von Henne, der selbige in dem Moment leider nicht unter Kontrolle kriegt und den Ball passieren lassen muss. Man, das hätt’s sein müssen. Dann passierte nichts mehr, außer ein Tor für Yesilyurt, was nicht gegeben wurde – zurecht.
    Das war er also, der Traum der Relegation – die Mannschaft wurde im Verlauf der Rückrunde immer nervöser und vom oft traumhaften Kombinationsspiel der ersten Halbserie bekamen wir in den vergangenen Spielen nur noch Magerkost zu sehen. – 2 Jahre hintereinander dieser deutliche Leistungsabfall, diese zunehmenden Unsicherheiten. Ich hoffe, unter dem neuen Trainergespann wird sich dieser Leistungsverlauf nicht wiederholen. Vielen Dank an dieser Stelle für die Arbeit von Peter Ränke. Gerade was er in der Anfangsphase nach der Insolvenz mit der Mannschaft auf die Beine stellte, war schon großartig.





    SV Babelsberg 03: Rauch – Bengs, Kindt, Grossert, Lücke, Tretschok, Moritz, Schwanke, Lettow(46. Warnick) – Röver(67. Lau), Benyamina



    SV Yesilyurt 73: Schostock – Özvatan, Harahan, Pocrnic, Yakut(79. Bellomo), Civa(74. Oguz), Efe, Bozkurt, Stingl, Görgen, Ahmetcik


    Tor(e): (1:0) 25. Benyamina, (1:1) 52. Özvatan


    gelbe Karten: Tretschok, Warnick, Lau, Grossert – Efe, ?


    gelb/rote, rote Karten: keine


    Zuschauer: 1421(?)


    Schiedsrichter: Herzbergt(Rostock)

  • Was soll man weiter dazu sagen: Du schreibst mit Abstand die schönsten Berichte hier. Immer wieder eine Freude.



    greetz T.
    :bandit:

  • @ Tony


    Vielen Dank für die BLumen und viel Glück in der Relegation.





    Zitat

    Original von BFCér
    Ja, ja, keine Plattform bieten, klar......aber was stand denn nun böses drauf ??( sonst kann ja jeder kommen )


    8)


    Auf dem Plakat stand in großen Lettern: " Hey ihr Zecken, eure Eltern sind Geschwister" und klein daneben " Potsdam gegen links" oder so. Man war das billig...

  • Ich bin dafür,dass Ruppi die Spielberichte für die Relispiele schreibt. :biggrin:
    Gehe mal davon aus,dass er uns im Volkspark besucht.
    Na hoffentlich geht der jetzt nicht nach hinten los. :oops: :biggrin: :cool:



    Und nochmal Danke an Yesilyurt.Sehr Fair!

  • Ist ja sehr nett von euch, aber ich denke, hier schreiben einige Leute genauso gute und bessere Berichte. Für ne Zeitung wär' ich viel zu langsam und außerdem sehe ich mir Fußballspiele viel lieber an, wenn ich im Anschluß nicht darüber schreiben muss. Mit Bierchen und so... 8) =)

  • Zitat

    Original von BFCér
    Danke , naja nicht sehr einfallsreich....aber für den SVY war´n sie nicht :oops:


    Jena ist schlagbar ! Für wen auch immer.


    Aber nicht für Vereine aus der Oberliga NO/Nord ausser vielleicht Hansa(A) :biggrin:

  • Zitat

    Original von Ruppi
    In der 25 Minute bereitete uns Benyamina ein Abschiedsgeschenk und ließ dem Keeper der Gäste keine Abwehrmöglichkeit.


    was heißt Abschiedsgeschenk - der bleibt doch, oder ? (HRO-Keule-Thread)