Chancen ohne Ende
„Es war eine ordentliche Leistung, wir haben alles gegeben. Gescheitert sind wir an unserer Unfähigkeit vor dem gegnerischen Tor. Nach so vielen Chancen zu verlieren, ist bitter.“ So kommentierte Ingo Kahlisch die 1:2-Niederlage seiner Jungs beim SV Yesilyurt.
Der hohe Favorit zeigte 20 Minuten Spitzenfußball. Steffen Senf rettete gegen Gökhan Ahmetcik. Und bei Möglichkeiten von Özgür Ozvatan, Almedin Civa und Metin Oguz parierte Gökhan Aydin glänzend. Doch schon in dieser Anfangsphase setzte Optik Nadelstiche, zunächst noch nicht zwingend. Ein Kopfball von Tim Berger senkte sich aufs Netz. Und nach einer Kombination der Leppek-Zwillinge flog Lars' Direktabnahme vorbei. In der 21. Minute gab es die erste von vielen hundertprozentigen Chancen des FSV. Nachdem die Abseitsfalle der Gastgeber nicht zuschnappte, lief Tim Berger alleine aufs Tor zu und schob Alexander Schostock den Ball in die Arme. Im Gegenzug verhinderte Gökhan Aydin mit toller Faustabwehr gegen Metin Oguz einen Rückstand. Doch in der 25. Minute war er machtlos. Nach Vorarbeit von Özgür Ozvatan war es Daniel Stingl, der aus Nahdistanz zum 1:0 traf. Für den starken Charakter, der an diesem Tag die Rathenower Mannschaft beseelte, sprach der schnelle Ausgleich in der 34. Minute. Lars Leppek bereitete vor und Steffen Senf staubte per Kopf ab. Nachdem Gökhan Ahmetcik freistehend übers Tor geschossen hatte, zog zum zweiten mal ein Rathenower allein auf Schostock los. Doch auch Daniel Keck brachte den Ball nicht im Netz unter. Kurz vor der Pause parierte noch einmal Gökhan Aydin gegen den freigespielten Almedin Civa.
Die zweite Hälfte brachte zunächst Berliner Gelegenheiten. Einmal schoss Cem Karahan drüber und kurz darauf retteten Dirk Szabo und Daniel Babetzki mit vereinten Kräften. Als sich in der 65. Minute eine Flanke von Gökhan Ahmetcik aufs lange Eck senkte, hatte Gökhan Aydin rechtzeitig die Fäuste oben. Im direkten Gegenzug kam Lars Leppek am Torhüter vorbei. Doch Karahan schlug das Leder von der Linie. Gleich darauf wieder ein Konter durch Tim Berger. Der Abschluss war zu lasch und den Nachschuss setzte Dejan Kljaic vorbei. Eine Viertelstunde vor Schluss das 2:1. Gökhan Ahmetcik setzte sich auf der linken Seite durch, flankte nach innen, wo Daniel Stingl nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Auch jetzt kämpfte Optik weiter. Noch einmal hatte es Tim Berger auf dem Fuß. In der 78. Minute hatte er Alexander Schostock schon ausgespielt, um dann doch nur das Außennetz zu treffen. Die letzte Gelegenheit gab es dann für Moussa Doumbia. Beim langen Pass von Matthias Kellner war Schostock einen Schritt schneller.
„Die Jungs sind um ihr Leben gerannt. Nun muss man weitersehen.“ sagte Ingo Kahlisch, um hinzuzufügen: „Aber wir haben eine Perspektive. Es bricht ja nicht alles auseinander.“
SV Yesilyurt: Schostock – Görgen, Karahan, Ahmetcik, Efe, Özvatan, Oguz, Gündogdu (65. Yakut), Stingl, Civa, Bozkurt (83. Turan)
Optik Rathenow: Aydin – L. Leppek, Senf, Szabo, R. Leppek – Babetzki, Kumovic, Keck (G/ 79. Puhlmann), Kellner – Kljaic (71. Doumbia), Berger (90. Holtkamp)
Schiedsrichter: Peter Brügmann (Schwerin), war OK
zahlende Zuschauer: 52, etwa 20 Rathenower sowie Angehörige von Spielern