Optik verliert 1:1
Die erste Überraschung in Ludwigsfelde gab es am Einlass. Obwohl nur knapp eine Stunde vor Anpfiff am Waldstadion war dieses noch nicht geöffnet. Dafür waren wenigstens schon der angeworfen Grill und Getränke gab es auch schon. Für die nächste Überraschung sorgte der „Kapellmeister“. Vor dem Spiel war ein Lied zu hören, welches ich in meiner Münchner Zeit oft gehört hatte: „Strong like a lion“ von Michael Benker, ein Lied des TSV 1860 aus dem Jahre 1993.
Das Spiel begann, wie aus Optik-Sicht nicht besser hätte sein können. Nach nur fünf Minuten hatte Tim Berger die Gäste im Führung gebracht. Ausgangspunkt war eine Ablage von Dejan Kljaic, bei der die LFC-Abwehr etwas indisponiert wirkte. Ludwigsfelde schien keine richtige Lust am Fußball spielen zu haben. Wenn es gefährlich wurde, dann vor ihrem Tor. So lief Tim Berger in der 21. Minute nach Stellungsfehler von Gordon Entrich diesem weg. Unmittelbar an der Strafraumgrenze wurde Berger von Entrich zu Boden gerissen. Klare Sache, dachten die Rathenower Zuschauer: das gibt Rot. Doch nicht einmal Gelb zückte der Schieri. Den fälligen Freistoß parierte im Übrigen Mario Hansche großartig. Völlig überraschend stand es nach 26 Minuten 1:1. Ein harmloser Schuss von Admir Cehic wurde von Guido Block so unglücklich abgefälscht, dass Gökhan Aydin das Leder nicht mehr erreichte. Kurzzeitig errang der LFC danach ein Übergewicht. Aber richtig gefährlich wurde es bei den Schüssen von Maik Eidtner, Andreas Fricke und Jens Neumann nicht. Kurz vor der Pause ein rüdes Foul von Jens Neumann an Dirk Szabo, der in der zweiten Hälfte angeschlagen ausgewechselt werden musste. Den Freistoß aus fast 30 Metern jagte Guido Block direkt auf den Kasten. Nur Zentimeter fehlten am Erfolg.
In der Kabine hatte LFC-Trainer Volker Löbenberg seine Mannschaft auf mehr Kampf eingeschworen. Eine Viertelstunde lang zeigten die Gastgeber, warum sie derzeit einen einstelligen Tabellenplatz belegen. Gökhan Aydin rückte in dieser Anfangsphase der zweiten Hälfte in den Mittelpunkt. Mehrfach parierte er großartig. Mitten in die Offensivbemühungen setzte Rathenow einen schnellen Konter über Dejan Kljaic und Tim Berger. Dessen Schuss aus spitzem Winkel konnte Mario Hansche nur abklatschen. In den Nachschuss von Rick Leppek warf sich Jens-Uwe Zöphel, der den Ball kurz vor der Linie erwischte. Am Ende der Partie merkte man, dass beide Mannschaften gewinnen wollten. Es ergab sich ein offener Schlagabtausch. Dejan Kljaic mit Direktschuss, Jörg Heinrich mit einem Volleykracher nach einer Ecke, Mario Hansche einen Schritt vor Moussa Doumbia und Mike Jesse hatten die Entscheidung auf dem Fuß. Noch in der Schlussminute hielt Gökhan Aydin super gegen Jens Neumann. Und im Gegenzug war es Mario Hansche, der seinen Farben gegen Rick Leppek den Punkt rettete.
„Wir haben alles gegeben und wollten gewinnen.“ meinte Ingo Kahlisch. „So lange es rechnerisch möglich ist, werden wir kämpfen.“ Volker Löbenberg sprach von einem insgesamt verdienten Unentschieden. Allerdings könnte das für Optik zu wenig sein.
Ludwigsfelder FC: Hansche – Entrich, Zöphel, Heinrich, Fricke (87. Haß), Neumann, Patzler (26. Cami), Eidtner, Ruprich (46. Jesse), Cehic, Zenk
Optik Rathenow: Aydin – Block – L. Leppek, Senf, Gassel (74. Doumbia) – Babetzki, Kellner (86. Kumovic), R. Leppek, Szabo (60. Kienle) – Berger, Kljaic
Schiedsrichter: Olaf Blumenstein (Berlin), Der pfeift 2. Liga?
Zuschauer: 133, etwa 20 bis 25 Rathenower