Stadtpokal Leipzig

  • Für das Viertelfinale des Leipziger Stadtpokal-Wettbewerbes wurde eine brisante Ansetzung ausgelost:

    Der Fußballgott war offensichtlich der Meinung, dass es nach 11 Jahren mal wieder Zeit für ein sportliches Duell der beiden inzwischen sehr ungleichen feindlichen Brüder ist, ergab diese Auslosung u.a. die Begegnung LFV Sachsen-BSG Chemie II. Am 10.April wird also eine Mannschaft der neuen BSG Chemie zu ihren Wurzeln zurückkehren: Denn der Austragungsort Willi-Kühn-Sportpark war die temporäre Heimstätte von Chemie in den Jahren 2008 bis 2011, als man nach dem Neubeginn auf Stadtebene spielte.

    Bisher trafen beide in der jetzigen "Form" noch nie aufeinander, was sich aber zur neuen Saison auch auf Meisterschaftsebene ändern könnte:

    Der LFV Sachsen hat nach 13 Spielen 25 Punkte auf dem Konto und liegt damit nach der Hälfte der zu absolvierenden Punktspiele auf Platz 3 - nur knapp hinter den beiden Aufstiegsplätzen. Sollte der Aufstieg gelingen, wäre die Neugründung der Neugründung im 10.Jahr seines Bestehens bzw. der Teilnahme am Spielbetrieb erstmals in der höchsten Spielklasse des Stadtverbandes Leipzig vertreten.

    Ob man dort auf die bereits die elfte Saison in Folge in dieser Spielklasse spielende 2.Mannschaft der BSG Chemie treffen würde, ist noch völlig offen. Mehrmals verpasste Chemie II den Sprung in den Landesfussball nur knapp (4x "Vize") - aktuell führt Chemie II die Tabelle der Stadtliga mit großem Vorsprung an, was ja bekanntlich diesmal erst mal nur zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Landesklasse berechtigt.

  • Gestern abend war es also soweit - Viertelfinale im Stadtpokal: BSG Chemie Leipzig II gg. LFV Sachsen Leipzig. Das Heimrecht wurde gedreht und das Spiel fand auf dem Nebenplatz des AKS statt.

    Die Brisanz oben schon angedeutet und die jüngere Geschichte noch mal komprimiert: Beide Vereine sehen sich als Nachfolger des im Jahr 2011 verblichenen BSG Chemie (alt)/FC Sachsen.

    Das letzte Aufeinandertreffen (Chemie gg. SG Sachsen) gab es im März 2013 in der Landesliga Sachsen, in jener Saison stieg Chemie letztlich ab - nach dem sofortigen Wiederaufstieg gab es auch den "feindlichen Bruder" SG Sachsen nicht mehr, dessen Reste begannen 2014 als Leutzscher FV Sachsen ganz unten in der 3.KK neu.

    Seit dem war der LFV immer ein- oder mehrere Klassen unter der BSG Chemie II - und da für den LFV auch im Pokal meist zeitig Schluss war, traf man in dieser Vereins-Konstellation noch nie aufeinander. Diese Saison schaffte der LFV erstmals den Sprung in das Viertelfinale des Stadtpokals (Chemie II war 2019 und 2023 Finalist, 2022 Pokalsieger), und auch in der Meisterschaft deutet sich ein "Bestwert" an, denn inzwischen ist der LFV Spitzenreiter der Stadtklasse (9.Liga), man traf somit in auch in sportlicher Hinsicht interessanten Konstellation auf den Spitzenreiter der Stadtliga (8.Liga).

    Die Begegnung war in der regulären Spielzeit erstaunlich ausgeglichen. In einem sehr flottem Match (jaja, Kunstrasen) gelang es Chemie II lange Zeit kaum, den LFV mal spielerisch "auseinanderzunehmen" oder über die "2.Bälle" unter Druck zu setzen. Der LFV hielt die Abstände eng, war körperlich robust und zweikampfstark und hatte auch seine offensiven Phasen und Aktionen. Eine Stunde lang chancenarmes Spiel auf beiden Seiten, dann entwischte LVF "Sturmtank" Krecic (bereits 34 Saisontore!) doch einmal der aufgerückten Chemie-Abwehr und überwand den Hüter im "1:1". Chemie II fand jedoch die sofortige Antwort, vollendete eine Kopfballstaffette nach 'ner Ecke . Danach wa's fast wieder wie vorher - 1:1 nach 90 min., Verlängerung also, und in der Mitte deren 1.Hz. ging dem LFV die Luft aus, die Abstände wurden größer, so dass sich Chemie II immer wieder durchkombinieren konnte: Endstand n.V. 6:1.

    Zuschauerzahl war offiziell 289, es dürften aber paar mehr-, so an die 350 gewesen sein, davon, von Seiten des LFV rund 50 Zs., die sich ab- und zu entsprechend bemerkbar machten.

    Im Halbfinale sind neben Chemie II noch die Stadtliga-Konkurrenten SG Taucha II, SG Olympia und SV Schleußig.

  • Ich denke mal wenn Sachsen Leipzig so zusammen bleibt werden die es bestimmt in Sachsenliga schaffen.

    Mh..??? Erstens wäre das 3 Klassen höher, als jetzt - zweitens bräuchte man dafür 'ne ordentliche Infrastruktur - und drittens müsste man 'ne ganze Anzahl an Nachwuchsmannschaften im Spielbetrieb haben. Aktuell hat man immer noch keine Nachwuchsabteilung und erfüllt diesbezüglich nicht mal die Bedingungen für die Stadtliga.

  • Gute Spieler sammeln ist nicht alles (siehe meinen vorigen Beitrag, in der Sachsenliga braucht man 4 Nachwuchsmannschaften - der LFV hat: nix). Und die meisten Spieler von Inter spielen jetzt beim LSC 1901 - die sind derzeit Vierter in der Stadtliga (17 Punkte hinter Chemie II)...soviel zu "bestimmt sachsenligatauglich".

  • Das dritte Jahr in Folge trafen im Halbfinale des Leipziger Stadtpokals der SV Schleußig und die 2.Mannschaft der BSG Chemie aufeinander. In den vergangenen beiden Jahren gelang Chemie II jeweils der Auswärtssieg (2:1 und 3:1) - im Finale traf man dann jeweils auf den Stadtmeister/Aufsteiger zur Landesklasse (2022: Sieg gegen Panitzsch/Borsdorf, 2023: Niederlage gegen SV Lindenau 1848).

    In dieser Saison ist Chemie II selbst auf dem Weg zur Stadtmeisterschaft, führt derzeit mit 8 Punkten Vorsprung vor dem gestrigen Gegner SV Schleußig. Dieser hatte den Leutzschern bereits in den Punktspielen Schwierigkeiten bereitet (4:0 und 1:1). Gestern Nachmittag ging es auf einem Nebenplatz des Alfred-Kunze-Sportparks vor offiziell 297 Zuschauern nach torlosen 120 Minuten bis in die Verlängerung. Dort behielt Chemie II letztlich mit 5:4 die Oberhand und zog wie in den beiden Jahren zuvor in's Finale ein. Finalgegner ist die SG Olympia (im Halbfinale 2:1 bei SG Taucha II), derzeit 6. in der Stadtliga.