25/26.08.12 Unterwegs in Norddeutschland (Motor Neptun Rostock II, Hansa II vs L47, Kiel U19 vs Hertha U19 & Neumünster vs Kiel

  • 25.08 11:00 SG Motor Neptun Rostock II - FC Rostock United 4:2
    25.08 14:00 FC Hansa Rostock II - SV Lichtenberg 47 1:2
    26.08 11:00 KSV Holstein Kiel U19 - Hertha BSC U19 2:2
    26.08 15:00 VfR Neumünster - KSV Holstein Kiel 1:4


    Am vergangenen Wochenende sollte es mal wieder an die Ostseeküste gehen. Die 47er gaben ihren Auswärts-Einstand in der Oberliga 2012/2013, und das ausgerechnet beim letztjährigen Oberligameister, der Zweiten Garde vom FC Hansa, die mit deutlichem Abstand den Meistertitel holten, jedoch nicht das Aufstiegsrecht wahr nehmen konnten, weil dies die Regularien nicht zugelassen hatten. Durch den Abstieg der „Ersten“ Mannschaft wären keine 2 Ligen mehr dazwischen gewesen. Ich wollte mir vor diesem Spiel noch ein anderes ansehen, und ein befreundeter Rostocker empfahl mir einen Besuch auf der „Roten Erde“. Wunderbar! Auch weil die Sportanlage vom Volksstadion nicht weit weg ist.


    Samstag, 25.08.2012 um 11:00 Uhr
    Kreisliga Warnow, Staffel 1 (9. Liga)
    SG Motor Neptun Rostock II - FC Rostock United 4:2
    Sportanlage „Rote Erde“ (Rostock)
    23 Zuschauer


    Neben mir fanden sich noch einige andere befreundete und bekannte Fußballbegeisterte aus Berlin, Rostock und Erfurt zu dieser morgendlichen Stund´ ein. Der Name „Rote Erde“ kommt nicht von ungefähr. Einer der beiden vorhandenen Hartplätze ist mit feuerrotem Untergrund versehen. Ich habe das letzte mal vor ca. 15 Jahren ein Spiel auf „Asche“ gesehen, daher war das schon etwas besonderes für mich. Die SG Motor Neptun ist ein Rostocker Verein mit großer Tradition. 1948 wurde der Verein gegründet als BSG der Neptunwerft. Der größte Erfolg ist der Aufstieg in die 2. DDR-Liga 1958. Noch größere Erfolge konnte die Handballabteilung erringen, die mehrfach DDR-Meister wurde.


    Die Anlage selbst ist recht unscheinbar. 2 Ascheplätze sind dort zu finden, die durch einen Stehstufen-Wall getrennt sind. So hat man auf beiden Seiten einige Stufen für Zuschauer. Das Vereinsheim ist das absolute Highlight der Anlage. Dort steckt unheimlich viel Liebe drin. Die Geschichte des Vereins ist in Bildern dargestellt, viele Schals, Wimpel und alte Fahnen aus BSG-Zeiten hängen dort an der Wand. Wunderschön eingerichtet. Die sehr freundliche Wirtin machte uns ein sehr gutes Bauernfrühstück (6 €). Und so konnten wir uns noch etwas umsehen. Sehr sympathisch dieser Verein.


    Das Spiel der 9. Liga war erwartungsgemäß natürlich kein Kracher aber unterhaltsam. Herrlich - dieser Fußball wie früher. Dadurch das einige bekannte Gesichter da waren, verging die Zeit leider wie im Fluge. Die „Zweite“ von Motor Neptun gewann am Ende verdient 4:2 gegen die Jungs von Rostock United, welche in den Farben von West Ham United aufliefen. Alles in allem ein wunderbarer Beginn des Tages...


    Samstag, 25.08.2012 um 14:00 Uhr
    Oberliga Nordost, Staffel Nord (5. Liga)
    FC Hansa Rostock II - SV Lichtenberg 47 1:2
    Volksstadion (Rostock)
    Ca. 180 Zuschauer (25 Gäste)


    Am Volksstadion angekommen durften wir erstmal warten bis man 45 Minuten vor Anpfiff die Tore öffnete. Nicht sonderlich förderlich für den Umsatz am Getränkewagen und Grillstand. Das Volksstadion ist an einer Seite bebaut. Dort gibt es die komplette Gerade entlang 6-7 Stufen. Der Rest des Stadions ist mit einem Graswall versehen. Dieser ist allerdings sehr weit vom Spielfeld weg.


    Das Spiel war sehr intensiv und spannend. In Halbzeit 1 hatte 47 in einem ausgeglichenen Spiel mehr Ballbesitz und auch Feldvorteile. Die Berliner standen gut und ließen den Ball gut laufen. In Die Spitze wurden allerdings sehr oft hohe Bälle gespielt, was der Solo-Spitze O.Götze passen sollte, jedoch scheiterte er mit seinen Möglichkeiten. Insgesamt gab es sehr wenig Torchancen zu bestaunen, was sich auch in Halbzeit 2 nicht ändern sollte. In der 35. Minute ging die U23 vom FCH per Elfmeter in Front. L47 steckte nicht auf und hatte auch in Halbzeit 2 etwas mehr vom Spiel. Hansa versuchte zu Kontern, doch blieb immer wieder hängen oder vergab. L47 machte Dampf, doch richtige Torchancen waren Mangelware. In der 86. Minute war es dann C. Wagener, der aus einem Gewühl heraus einen Drehschuß anbrachte und das Leder im Netz versenken konnte. Die Freude war groß bei den Lichtenbergern und dessen Anhang. Jeder Berliner im Stadion hätte mit dem Ergebnis gut leben können, da wurde J. Ebert im Strafraum zu Fall gebracht und der Unparteiische entschied auf Elfmeter für 47 in der 90. Minute. Kapitän S. Reiniger legte sich den Ball auf den Punkt und verwandelte den Strafstoß.


    Somit war das schon verloren geglaubte Spiel gedreht worden. Wahnsinn, was für Moral in dieser Mannschaft steckt. Es blieb dann am Ende beim überraschenden, aber nicht unverdienten 1:2 Auswärtssieg für Lichtenberg. Als Aufsteiger beim Meister gewinnen hat was, und so wurde der Sieg ausgelassen gefeiert! Auch ein befreundeter Rostocker zollte L47 Respekt und meinte „Ihr habt da eine gute Truppe“. Das geht runter wie Öl! Voller Stolz auf die Mannschaft setzte ich mich im Anschluß ins Auto es es ging weiter nach Kiel, wo ich den Abend am sehr netten Hafen ausklingen ließ.


    Sonntag, 26.08.2012 um 11:00 Uhr
    U19 - Bundesliga
    KSV Holstein Kiel - Hertha BSC 2:2
    Jugendleistungszentrum Projensdorf (Kiel)
    Ca. 170 Zuschauer


    Einmal mehr wurde ich bestätigt das sich U19-Bundesligaspiele echt lohnen. Sportlich bekommt man schon gute Kost geboten. Der Ball läuft echt gut und schnell durch die Reihen, gute Angriffe und Torchancen gab es zu bestaunen. Technisch etwas bessere Herthaner, einer der Top-Favoriten der Liga, konnten beim noch ungeschlagenen Aufsteiger aus Kiel einen Punkt entführen, worüber man allerdings etwas glücklich sein sollte. Die Kieler agierten sehr robust und waren für mich das bissigere Team. Den Sieg hätten die Norddeutschen jedenfalls verdient gehabt. So blieb es beim 2:2 Unentschieden. Nach dem Spiel ging es nach Neumünster, wo das kleine Holstein-Derby in der Regionalliga Nord auf dem Plan stand.


    Sonntag, 26.08.2012 um 15:00 Uhr
    Regionalliga Nord (4. Liga)
    VfR Neumünster - KSV Holstein Kiel 1:4
    VfR-Stadion (Neumünster)
    4.437 Zuschauer (ca. 1000 Gäste)


    Am Stadion kam ich relativ früh an. Berechtigungen machten es möglich das ich das Auto direkt am Stadion abstellen konnte. Man merkte den Leuten an, das man mit einer viel höhren Zuschauerzahl als zu „normalen“ Heimspiel rechnete. Alle waren aufgeregt. Selbst der Ordnungsdienst teilweise. Krass!


    Das „VfR-Stadion“ gefällt mir ganz gut. Rundherum gibt es Stehstufen, hinter einem der Tore wurde ein Stahl-Konstrukt mit Sitzplätzen errichtet, was das Flair allerdings schmälert. Die Gerade, wo der Sprecherturm steht, ist die einzigste Seite im Stadion welche keinen Zaun zum Innenraum hat. Ich schaute das Spiel in der Nähe des Gästeblocks, wo vor Spielbeginn noch bekannte Gesichter aus Kiel begrüßt wurden. Flo aus Hamburg gesellte sich auch noch zu mir und so konnte es los gehen.


    Beide Kurven zeigten zu Beginn eine Choreo. Die Heimseite präsentierte Stoffbahnen in Lila-Weiß, dazu ein Spruchband was nicht sonderlich gut gemalt aussah. Zudem wurde die Choreo nur wenige Sekunden hochgehalten. Idee gut, Umsetzung schlecht. Die Gäste, wo ein Teil der Fans die Fahrt nach Neumünster mit dem Fahrrad zurücklegte, überzeugten mit ihrem Intro. Fahnen in Vereinsfarben wurden im ganzen Block verteilt, dazu ein paar Papp-Fahrräder und am Zaun hing die Botschaft „Mit jeder Etappe dem Aufstieg entgegen“. Gute Idee, gut umgesetzt!


    Das Spiel war recht ansehnlich. Kiel war das bessere Team, tat sich aber lange Zeit schwer und konnte sich nur wenige Chancen erspielen. Am Ende stand ein 1:4 für die Kieler an der Anzeigetafel, was verdient war, aber vielelicht 1-2 Tore zu hoch. Neumünster hielt gut dagegen, aber nach dem 1:3 war dann Pumpe, und so machten die Gäste auch noch das 1:4.


    Stimmungstechnisch bekommt, wie auch bei der Choreo, der Gästeblock von mir den Punkt. Es wurde zwar nur von einigen wenigen was geträllert, aber die machten 90 Minuten ihr Ding. Fand ich gut. Einige Male machten auch ein paar andere im Nachbarblock mit. Bei bekannten Schlachtrufen konnte man auch mal mehr Leute mit einbeziehen. Stimmung in der Heimkurve gab es lediglich selten von einem 20-25 Mann „starken“ Haufen. Jedoch sehr selten und wenn dann wurde beinahe mehr gegen Kieler gepöbelt als das eigene Team anzufeuern. Die Gegengerade war richtig voll, aber nur 25 Leute die mal was von sich gaben. Schlecht!


    Hier gibts die dazugehörigen Bilder >>>>