FC Zukunft - VfB Ottersleben II 2 - 2 (1 - 1)
Am vergangenen Wochenende erwartete die Ottersleber Reserve mit dem Tabellendritten von der Bodestraße die dritte Spitzenmannschaft innerhalb der letzten vier Wochen zum sportlichen Kräftemessen. Auch hier blieb das Sonnenberg - Team unbesiegt und konnte die Mindestzielsetzung erreichen. Rechte Freude über den Punkt wollte nach dem Schlusspfiff ob des Spielverlaufs und einiger ausgelassener Chancen jedoch nicht aufkommen - zu nah war man dran am Auswärtsdreier.
Sowohl der FCZ als auch der Gast vom Schwarzen Weg hatten mit einigen Ausfällen zu kämpfen. So musste der VfB unter anderem auf Neumann, Rößler und den gelbgesperrten Meyer verzichten. Von Beginn an entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, die jedoch trotz insgesamt 8 gelber Karten nie wirklich unfair verlief, da einige Karten u.a. aufgrund taktischer Fouls gezeigt wurden. Nach ausgeglichener Anfangsphase mit ersten Ansätzen von Torchancen für die Gäste, zeigte der FCZ, warum er zu den Topmannschaften der Liga gezählt werden muss. Fünf schwächere Minuten der Gäste ermöglichten den in ungewohntem Gelb angetretenen Hausherren zunächst eine Torchance, die noch vergeben wurde. Unmittelbar im Anschluss daran wurde FCZ - Flügelflitzer Dammering auf der rechten Außenbahn in Szene gesetzt, dieser schaffte es nach feiner Einzelleistung tatsächlich, den Ball scharf in den Ottersleber Strafraum zu bringen, wo zum Leidwesen der Gästebank mit Lausberger ein eigener Spieler den Ball über die Torlinie bugsierte (14.). Dennoch reagierte das abstiegsgefährdete Team aus dem Südwesten der Landeshauptstadt keineswegs geschockt. Vor allem der als nominell einzige Spitze aufgebotene Tietze - eigentlich als Verteidiger in der Liga von den gegnerischen Stürmern gefürchtet - bot eine herausragende Leistung. Immer in Bewegung und anspielbar sowie stark in der Ballbehauptung, gelangen ihm immer wieder Balleroberungen in der Sturmspitze. Diese Spielweise sorgte dafür, dass er oft zwei Gegenspieler band und somit Freiraum für die ihn unterstützenden hängenden Spitzen schuf. Insbesondere der agile Schmeil wusste sich desöfteren in Szene zu setzen, während der unter der Woche kränkelnde Cassebaum etwas unauffälliger agierte. So war es auch Tietze vorbehalten, den Ausgleich mit einer Flanke vom rechten Flügel einzuleiten. Der Ball fand in Globetrotter Michael Wilhelm einen dankbaren Abnehmer. Amerikanisch - wuchtig drosch dieser den Ball unhaltbar für Jäger in den Giebel (17.). In der Folgezeit setzte der Gast nun auch spielerische Glanzpunkte, während bei den Hausherren vieles Stückwerk blieb und oft Standards für Gefahr sorgten, wo mit Kreißl und Bergholz zwei gefährliche Schützen auf ihre Chancen lauerten. Katze Scheld im VfB - Tor wusste diese Prüfungen jedoch souverän zu meistern. Allerdings stand man in der Defensive fortan sicherer. Wilhelm schränkte den Spielraum von Kemter ein, Dammering und Stäbner lieferten sich auf der linken Ottersleber Seite packende Duelle und die Spitzen des FCZ erfreuten sich bester Bewachung durch die sehr präsenten Lausberger und Reichel. Der Schlüssel zur überlegenen Spielanlage lag aber - wie so oft im Fußball - im Mittelfeld verborgen, wo sich der sehr umsichtig agierende Rübner auszeichnen konnte. Lediglich in der Luft verlief der Kampf um den Ball sehr ausgeglichen, am Boden jedoch wirkten die Ottersleber entschlossener und entschieden einen Großteil der Zweikämpfe für sich. Abgesehen von einigen Distanzschüssen sowie kleineren Chancen wurde der Gast jedoch selten gefährlich, auf der Gegenseite vergab Herbst einen Hochkaräter. Pech für den Gast, als Cassebaum in der 40. Minute zur vermeintlichen Gästeführung einschiebt, doch die gehobene Fahne des Linienrichters sorgte für Ernüchterung.
Nach dem Wechsel und mit dem böigen Wind im Rücken nahm man sich für die zweite Hälfte einiges vor. Allerdings schien das Gästeteam in Gedanken noch in der Kabine zu sein, als Zukunft das zweite Mal zuschlug. Nachdem der Ball erst nicht entschlossen und weit genug geklärt werden konnte, gelangte dieser über Umwege und etwas Glück zu Hörske, der urplötzlich frei vor Scheld auftauchte und abgeklärt vollenden konnte (49.). Das Spiel des FCZ hatte nun auch etwas mehr Struktur, was unmittelbar an die Maßnahme geknüpft war, Bergholz mit Beginn der zweiten Halbzeit von der linken Außenbahn in die Zentrale zu ziehen. Dennoch gab der nach wie vor mindestens gleichwertige Gast nicht auf und erarbeitete sich in der 68. Minute den Ausgleich. Ein Freistoß ca. 20m zentral vor dem Tor diente den Gästen hierbei als Ausgangspunkt. Variante 3 (oder war es doch ein missglückter Schussversuch) beförderte den Ball zu Michael Wilhelm, der in den Strafraum zog und dort elfmeterreif gelegt wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Nitschke ohne Probleme. Danach verteiltes Spiel mit optischen Vorteilen für die Gäste jedoch ohne größere Torchancen auf beiden Seiten. Erst kurz vor Schluss die Gäste mit der Möglichkeit zum Auswärtsdreier. Nach einer starken Hereingabe von der rechten Seite stand Schmeil wenige Meter vor dem Tor völlig frei, drosch den schwer zu nehmenden Ball jedoch volley in die Wolken. So blieb es letzten Endes bei der Punkteteilung.
Schiedsrichter Winkler und seine Assistenten unterm Strich mit einer guten Leistung, auch wenn das nicht gegebene Tor zum möglichen 1 - 2 zumindest umstritten war und er nach einem Foul an Stäbner im FCZ - Strafraum durchaus auch auf den Punkt hätte zeigen können.
Fazit: Gegen die ersten Drei der Tabelle nicht verloren, dazwischen der Sieg gegen die FCM - Dritte und somit seit vier Spielen unbesiegt! Glückwunsch dazu und zu einer starken Leistung an der Bodestraße, bei der auch durch den unbedingten Willen und die richtige Einstellung geglänzt wurde. Falls man negativ etwas suchen möchte, dann die Tatsache, dass sowohl in Fermersleben als auch beim FCZ mögliche Dreier liegengelassen wurden, da ganz vorn nach wie vor der absolute Killerinstinkt fehlt. Ebenso unerklärlich ist es, dass der Gegner in einem Spiel, in dem er von uns größtenteils kontrolliert wurde, dennoch zwei Tore erzielt. Vielleicht ist es die Konzentration, die oftmals insbesondere nach der Pause fehlt und regelmäßig dafür sorgt, dass die erste Viertelstunde nach der Pause für Magenschmerzen beim Trainergespann sorgt. Allerdings hat sich das Team nach zweimaligem Rückstand nie hängen lassen und verdient einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf ergattert. Nächste Woche erwartet uns mit dem Tabellenvierten, dem HSV Medizin, die nächste schwierige Aufgabe. Aber auch hier liegen Punkte durchaus im Bereich des Möglichen und angesichts des Restprogramms und der Tatsache, das Schicksal in den eigenen Händen bzw. Füßen zu halten, ist der Klassenerhalt allemal ein realistisches Unterfangen.
VfB II: - Scheld, Reichel, Nitschke, Lausberger, Waliczek, Michael Wilhelm, Rübner, Stäbner, Schmeil, Cassebaum (85. Mathias Wilhelm), Tietze (90. Arndt)