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SV 1890 nimmt Kurs auf Abstiegsränge
erstellt 24.10.10, 16:45h, aktualisiert 24.10.10, 20:18h
QUEDLINBURG/MZ/SXR/HAR/IP/KN. Eine weitere Niederlage lässt die Westerhäuser Fußballer in der Landesklasse näher in Richtung Abstiegsplätze rücken. Durch den Sieg der Wernigeröder rutschte der QSV, der im Derby in Gernrode 0:0 spielte, auf einen Abstiegsplatz. Auch die Tabellenschlusslichter Ballenstedt und Harzgerode konnten sich nach Niederlagen nicht aus dem Keller befreien.
Gernrode - Quedlinburger SV 0:0
Wer sich ein heißes Derby gegen den QSV im Hagental versprochen hatte, ging wohl nach der Partie etwas enttäuscht nach Hause. Die Hausherren dominierten den ersten Durchgang deutlich und hätten aufgrund der klaren Torchancen in Führung gehen müssen. Allein Marcel Zinke hätte einen Hattrick erzielen müssen. Doch zunächst stand er bei seinem Kopfball aus kürzester Distanz im Abseits, dann scheiterte er frei vorm Tor an QSV-Schlussmann Kevin Masur und schließlich in einer ähnlichen Situation am Pfosten. Somit blieb es vor der Pause beim torlosen 0:0.
Ietwas ausgeglichener. Zum einen, weil die Gäste jetzt ihre Defensive ein wenig mehr ordnen konnten, aber vor allem weil die SG jetzt spielerisch nachließ. Fast wäre der QSV per Freistoß sogar in Führung gegangen, doch Schiedsrichter Carsten Gacksch hatte ein Foul im Strafraum gesehen und somit zählte der Treffer nicht. Die Hausherren probierten in der letzten halben Stunde mit langen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken, dem in Abwesenheit von Thomas Kleist und Sven Fiebig die Kreativität fehlte, was aber selten zum Erfolg führte. Außerdem kam erschwerend hinzu, dass der Schiedsrichter mit seiner kleinlichen Auslegung mancher Situationen den Spielfluss beider Mannschaften bremste.
Gernrode: K. Schulze, M. Umgelder, L. Möckel, S. Piontek, S. Hartmann, B. Krull (85. Man. Franke), T. Richter, T. Umgelder, M. Zinke, T. Lindenberg, C. Stertz (76. O. Filip)
QSV: K. Masur, E. Brahmann, R. Wegert, S. Grimmer, S. Gabriel, M. Brenner, A. Puls, A, Weidner, P. Brüser, S. Gericke (60. R. Schönian), M. Kliemt
Westerhausen - Wernigerode 0:1 (0:0)
Eine erneute Niederlage lässt die Abstiegsränge für Westerhausen näher rücken. Wer hätte das vor der Saison gedacht? Spielerisch hatte die erste Hälfte kein Landesklasse-Niveau. Es gab keine Höhepunkte in den Strafräumen, nur Kampf und Krampf. Bei beiden Mannschaften spielte die Angst mit. Die Torhüter brauchten keinen einzigen Ball halten.
Die große Frage bei den Zuschauern war, ob eine andere Wolfsbergelf aus den Kabinen kommt? Noch nie hatte man gegen Wernigerode auf eigenem Platz verloren. Der SV 1890 spielte jetzt druckvoller. Die Gäste zogen sich geschickt zurück und machten die Räume eng. In der 68. Minute hatte man die erste klare Möglichkeit. Marco Michaelis scheiterte aus Nahdistanz am glänzend reagierenden Gästekeeper. Nach einer Ecke und Kopfball von Martin Gottowik war wieder der Gästekeeper zur Stelle und entschärfte diesen Ball. Der SV 1890 blieb immer im Vorwärtsgang, doch die meisten Aktionen waren zu überhastet und zu ungenau. Die Gäste überstanden diese Druckperiode mit Glück und fingen an, Konter zu setzen. In der 73. Minute fiel per Kopf die Führung für die Gäste durch Rene Längefeld mit gütiger Unterstützung der SV Abwehr. Jetzt wurde es noch schwerer, wenigstens einen Punkt zu ergattern. Der SV 1890 hatte noch Glück, denn einige Konter in die entblößte Deckung wurden vom Gegner leichtfertig verschenkt. Es stellt sich nach diesem Spiel die Frage: Gegen wen kann und will der SV Westerhausen überhaupt noch gewinnen?
Westerhausen: Elsner - Ulrich, Hartmayer, Kittke, Arbeiter, Blum (68. Fricke), Borchardt, Michaelis, Engel (86. Dobrowolski) Weber, Gottowik
Ilsenburg - Harzgerode 7:3 (3:2)
Ilsenburg zeigte eine raue Gangart. In der neunten Minute musste Johann Garbusow verletzt vom Platz. Die erste echte Chance erarbeiteten sich die Unterharzer, als nach schöner Vorarbeit von Marcel Krug Hendrik Kunert zum Schuss kam, der Torhüter aber hielt (17.). Kurz darauf verhinderte Martin Werner ganz stark die Ilsenburger Führung. Mit Axel Großmann fiel der zweite Verteidiger verletzt aus (24.). Wieder waren es Standards, die die Harzgeröder in Rückstand (32., 39.) geraten ließen. Doch die Gäste gaben sich nicht auf und Steven Krebs konnte nach einer Ecke zum Anschlusstreffer (41.) einschieben. In der 43. Minute nahm Krug einen Abschlag des Ilsenburger Torwarts dankend an und erzielte den Ausgleich. Dann stieß ein Ilsenburger Michael Barnebeck von hinten an, so dass dieser mit Werner zusammenprallte und der Harzgeröder Keeper eine starke Platzwunde am Kopf erlitt. Den auf das Tor zurollenden Ball konnte Alexander Hohn nur mit der Hand klären (44.). Es gab eine 20-minütige Unterbrechung und Werner musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Den Strafstoß verwandelten die Ilsenburger zur 3:2-Pausenführung.
Sascha Briedenhahn stand nun im Tor der Concorden. Nachdem Kapitän Christian Barnebeck mit gelb-roter Karte vom Platz musste (46.), nutzte Ilsenburg mit zwei mann Überzahl die Situation zu vier Toren (64., 76., 77., und 83.). Marek Buchmann erzielte noch das dritte Tor für die Unterharzer (88.). Der verletzungsbedingte Ausfall des Torhüters und von zwei etatmäßigen Verteidigern war nicht zu kompensieren.
Harzgerode: Werner (44. verletzt, Buchmann), M. Barnebeck, Ch. Barnebeck (46. gelb / rot), Krebs, Drahtring, Krug, Kunert, Garbusow (9. Hohn, 44. rot), Hohmann, A. Großmann (24. Briedenhahn), Ebeling
Reppichau - Ballenstedt 4:1 (2:0)
Hat beim FSV Askania gegen Köthen noch die Einstellung gestimmt, so ging man in Reppichau völlig unter. 20 Minuten spielte der FSV ordentlich mit und verengte die Räume geschickt. Dann ging diese spielerische Linie völlig verloren. Es wurden keine Zweikämpfe mehr angenommen und Reppichau konnte über die linke Seite immer wieder durchbrechen. Technische Fehler führten zu Ballverlusten. Reppichau konnte schnell kombinieren und zum 1:0 abschließen (25.). Mehrere Standards aus aussichtsreichenden Positionen wurden vom FSV leichtfertig vergeben. Fast mit dem Pausenpfiff lenkte dann auch noch Ralf Vielahn einen Eckball zum 2:0 ins eigene Tor.
Nach dem Wechsel war ein kurzes Bemühen zu erkennen. Aber es blieb bei Ansätzen, weil man unpräzise spielte. Reppichau kombinierte sich durch und erhöhte auf 3:0 (62.). Ein Glücksmoment in der 68. Minute - einen Handstrafstoß verwandelt Vielahn zum 1:3. Auf der Gegenseite foulte Julian Fesser fast an der Torauslinie und Reppichau konnte den alten Abstand per Elfmeter wieder herstellen (70.). Einen gelungenen FSV-Angriff vereitelte der Torhüter. Reppichau verlegte sich auf Konter und hatte Chancen, das Ergebnis auszubauen. Beim FSV blieb alles im Ansatz stecken, auch wenn Max Buschhorn noch ein paar gute Aktionen hatte. Die Fehlerquote war einfach zu hoch. Fazit: ein hoch verdienter Sieg für Peppichau und eine ganz schwache Ballenstedter Vorstellung. Man sollte sich Fragen, ob man noch gewillt ist um den Klassenerhalt zu kämpfen. Momentan geht es nur über Kampf.
Ballenstedt: Raffel, Ose, O. Zeißig, Riebe, Lorenz (63. Buschhorn), Fesser, Hildebrandt (60. Frohburg), Reuß, Bachmann, Dorst, Vielahn.