Original von celeon
Ich denke auch, dass man das was "einen guten Trainer" ausmacht nicht so einfach kategorisieren kann. Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Ein Trainer wird naturgemäß von seinen Spielern, aber auch vom Vorstand, von den Zuschauern und der Presse beurteilt. Und - richtig - selbstverständlich in Abhängigkeit vom Erfolg! Die Wahrmehmungen allein schon innerhalb der einzelnen Gruppen sind meist sehr differenziert, gruppenübergreifend mit Sicherheit noch weit unterschiedlicher.
Mit dem Punkt "einguter Trainer sollte höherklassig gespielt haben" gehe ich nicht konform. Im Gegenteil. Aus meiner Sicht hat der deutsche Fussball jahrelang daran gekrankt, dass man sich, insbesondere innerhalb des DFB, untereinander die Jobs - äh... entschuldigung... die Posten - zugespielt hat. Trainer wie Hrubesch und Stielike haben als "normale" Trainer nie etwas gerissen, sind aber DFB-Trainer. Und als Normalsterblicher die Trainer-Lehrer-Lizenz in Köln zu machen ist beinahe unmöglich. Für (ehemalige) Profis allerdings kein Problem.
Andere Beispiele: Trainer Wolf vom LFC hat nie wirklich gegen die Pille getreten und ist ein anerkannter Fachmann bzw. leistet hervorragende Arbeit. Oder ein Ralf Rangnick, der allerdings immer den Eindruck macht, als müsse er um seine Reputation kämpfen und somit etwas verbissen rüberkommt.
Was mir in der Aufstellung der Muss-Eigenschaften fehlt ist der Punkt Ehrlichkeit. Ich habe es schon als Spieler nicht leiden können, wenn ein Trainer halbseidene Aussagen gemacht hat ("du bist dran", "du wirst deine Chance bekommen" etc.). Unterm Strich halte ich es für wichtig, dass ein Trainer klar und deutlich die Dinge anspricht. Ohne Wenn und Aber. Sicherlich kommt es auch auf das WIE an, aber - unabhängig davon - wissen die Spieler dann zumindest woran sie sind. Auch, wenn`s manchmal weh tut... 