seine verbandsligaangehörigkeit eingeholt... die wollten ja damals ganz hoch hinaus 
KÖTHEN/MZ.
Steffen Reisbach ist Kraftsportler und Raucher. Auf die Frage, wie sich
das vertrage, sagt er nur, dass man als Kraftsportler keine Ausdauer
benötige.
Als Präsident des VfL Köthen wird er diese jedoch
aufbringen müssen, denn es stehen dem Vorstand und den Mitgliedern
schwere Zeiten bevor. Der VfL Köthen hat am Freitag beim Amtsgericht
Dessau einen Antrag auf Insolvenz eingereicht. Am Donnerstagabend
eröffnete Reisbach eine Vorstandsversammlung mit den Worten: "Dies wird
die letzte des VfL sein."
Das Thema Insolvenz kam dieser Tage plötzlich auf den
Tisch, auch wenn es unterschwellig schon bei der Jahreshauptversammlung
im Januar existierte. Damals erklärte die kaufmännische Angestellte
Monika Wengler, dass den Verein noch eine Steuerfestsetzung der Jahre
1998 bis 2000 erwarte. Über die Höhe waren sich die
VfL-Verantwortlichen nicht im Klaren, von etwa 60 000 Euro war die
Rede. Jetzt kam der Bescheid, und die Summe lag jenseits von 100 000
Euro. "Das aktuelle Präsidium ist für die Schuldenlast nicht
verantwortlich", sagte Reisbach. Er erklärte weiter, dass man dies auch
nicht mit steigenden Mitgliederbeiträgen anpacken will. "Wir sind ein
Verein ohne Einnahmen aus einem wirtschaftlichen Bereich, und mit den
Altlasten wollen wir nicht unsere Mitglieder belasten", rechtfertigte
Präsident Reisbach den jetzt gemachten Schritt. Jedes der über 600
Mitglieder sei ein "ideeller Wert", den der Verein nicht durch
steigende Beiträge verprellen könne. "Beim SV Dessau 05 haben sie
zuletzt genau das auch probiert und konnten ihre Probleme dennoch nicht
lösen", sagte Reisbach.