Zitat
Original von Der Wixxer
-mit wenig Geld gut leben können
-ein Staat, der einen irrsinnig ernst nahm, was man als junger Mensch genervt und geschmeichelt zugleich zur Kenntnis nahm
-kaum arbeiten müssen
muß ich halt schmunzeln.
Stop! Ich reklamiere für mich null Ostalgie, aber Du zitierst mich. Ja, ich habe in den Jahren 1988 - 1990 einen sehr lockeren Job gehabt, in dem ich kaum was verdiente. Da ich aber sowieso Geld nicht so wichtig fand damals - was sollte ich mir denn auch kaufen, ich wollte diesen ganzen Karm nicht und was wirklich wichtig war: Wohnung, Bücher, Musik gab's für fast nichts - lebte ich ganz gut.
Und ja, ich fand es cool, als ich nächtens Handzettel in Briefkästen schmiß, die Leute sollen morgen Langwelle hören, weil ein oppositioneller Sender an den Start geht. Und klar war jeder Bulleneinritt bei Konzerten ätzend, aber - und nicht nur ich gebe das mittlerweile ganz offen zu - es schmeichelte einem auch. Die hatten Angst vor uns und waren böse auf uns. Das war wie Sport für mich, als ich so 18-20 war: wie weit kann ich gehen, ohne in den Knast zu kommen? Und das hat Spaß gemacht, ein besonderer Spaß. Ein Wohnung zu besetzen oder später mit dabei zu sein, als das in einem Haus passierte. Zu beobachten, wie ein WBA der Nationalen Front von unseren Leuten übernommen wurde und die dann gegen die geplante Plattmachung der Oderberger protestierten - öffentlich. Das war cool.
Mhm?
edit: es war auch - zumindest 5 Minuten danach - nicht unlustig, wenn man in der Keibel saß und einfach durchhielt und immer wieder Hase hieß und nichts von der Fahrraddemo wußte und immer noch nicht und wieso warum... und es gut ging. Und ich lach auch heute hin& wieder über den Stasi-Mann an meiner Beufsschule, für wie doof der uns hielt, wie plump der war. Das hat mich die Lehre gekostet, aber was sollte ich im Osten mit einem Beruf? Man kam auch ohne Arbeit ganz gut klar....