Rot Weiss Thalheim - FC Grün Weiss Piesteritz
Landespokal
K.O. in der Schlusssekunde
DIe SG Rot-Weiß Thalheim ist am Freitagabend unglücklich aus dem Landespokal ausgeschieden. Gegen den Verbandsligisten Grün-Weiß Piesteritz stand es nach einem Tor von Marcus Jahnke bis zur 93. Spielminute 1:0 für den Außenseiter, ehe sich Piesteritz mit dem Ausgleichstreffer in der Schlusssekunde in die Verlängerung rettete. Dort entschied der Verbandsligist das Spiel für sich.
Die Überschrift für diesen Text war bereits gefunden: Marcus Jahnke schießt Piesteritz zum zweiten Mal aus dem Pokal. In der 54. Spielminute überlief Jan Riediger auf links zwei Piesteritzer und legte den Ball im Strafraum quer. Der aus Wolfen gekommene Jahnke musste nur noch die Innenseite hinhalten und es stand 1:0. Bereits letzte Saison besorgte Jahnke zwei Treffer beim 3:2-Pokalerfolg der Wolfener gegen Piesteritz.
Nach Jahnkes Führungstor hielt der Landesligist den Favoriten gut in Schach und zwang ihn im Verlauf der zweiten Halbzeit dazu, die Brechstange auszupacken und mit langen Bällen sein Glück zu probieren. Die blieben lange Zeit wirkungslos. Auch, weil Thalheims Keeper Andre Gehmlich seinen Strafraum im Griff hatte - bei geschätzten 1,75m Körpergröße. Doch beim alles entscheidenden Ball auf den Scheitel von Tobias Klier fehlten im diese entscheidenden Zentimeter. Klier gewann in der letzten Spielminute das Luftduell gegen Gehmlich und verlängerte den Ball auf Michael Müller. Der war seinem Verteidiger davongelaufen und musste das Spielgerät nur noch über die Linie bugsieren.
Schon wieder ein Ausgleichstor in der Nachspielzeit! Thalheim kassierte bereits in der abgelaufenen Saison vier Treffer in der Schlussminute. "Wir müssen das aus unseren Köpfen herausbekommen", sagte Trainer Ronald Lochmann nach dem Abpfiff, der bis auf den Spielausgang zufrieden war mit dem, was er gesehen hatte. "Wir haben das erreicht, was wir wollten. Wir haben den Favoriten am Rande einer Niederlage gehabt und können jetzt erhobenen Hauptes in die Saison gehen."
Zuvor sah Lochmann jedoch noch die 30-minütige Verlängerung, in der den Thalheimern sichtlich die Körner fehlten. Piesteritz nutzte jetzt seine bessere Grundphysis und erzielte den Siegtreffer. Als sich die Thalheimer noch über den Ausgleich ärgerten, spitzelte Sascha Zacke in der 95. Spielminute einen hohen Diagonalball quer in den Strafraum. Dort lief Tobias Klier ein und beendete Thalheims Pokalträume mit dem 1:2.
Uwe Ferl, der Trainer der Piesteritzer, zeigte sich nach dem Abpfiff erleichert. Seine Mannschaft hatte das Pokalaus gerade so abgewendet. Und einen Anteil daran hatte er selbst. Mit der Einwechslung von Klier und Müller kamen die beiden Torschützen von der Bank. "Wir haben heute von draußen die richtigen Entscheidungen getroffen", so Ferl. Zwar sei das Ergebnis vom Spielverlauf her glücklich gewesen, doch in der ersten Halbzeit sah er seine Elf klar vorne. "Wir haben da drei, vier klare Chancen. Wenn wir die früh nutzen, wird es ein ganz anderes Spiel." Ronald Lochmann sah dies etwas anders: "An viele zwingenden Aktionen von Piesteritz kann ich mich nicht erinnern. Im Gegenteil, im zweiten Durchgang kam nicht mehr viel."
Spieler des Tages: Tobias Klier (Piesteritz) - Der 23-jährige Stürmer wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt und entschied das Spiel. Erst brachte sein Einsatz das späte 1:1, dann besorgte er in der Verlängerung den Siegtreffer selbst. Hatte während seiner Einsatzzeit mehr Großchancen als der Rest der Mannschaft zusammen.
Der Unglücksrabe: Andre Gehmlich (Thalheim) - Der vom HFC zurückgekehrte Schlussmann machte 119 Minuten lang ein sehr gutes Spiel. Mit seinen 1,75m beherrschte er seinen Strafraum. Ein verlorenes Luftduell in der Nachspielzeit verwehrte ihm und seiner Mannschaft den Lohn für diese Leistung.
Der Schiedsrichter: Mario Jeske - die über weite Strecken faire Partie wurde ab und zu durch rüde und zum Teil sehr harte Fouls überschattet. In diesen Szenen fehlte dem Unparteiischen das richtige Strafmaß und auch die Nähe zum Ort des Geschehens. Zudem zog er den Unmut der Thalheimer auf sich, als er nach angezeigten zwei Minuten Nachspielzeit erst nach 93 Minuten abpfiff - nach dem Ausgleichstreffer.
Kader Rot-Weiß Thalheim: Gehmlich, Jordan, Miertsch, Bauer, Herrmann, Zimmermann, Sitte (82. Wachtel), Tkalec (71. Jonitz), Möbius, Riediger, Jahnke (78. Scharf).
Quelle HP Thalheim