Meiner Meinung nach hat es schon etwas mit dem Bevölkerungsrückgang und auch dem Mitgliederschwund in der Vereinen zu tun. Ich habe sogar ein paar Zahlen als Beleg hierfür.
In Sachsen-Anhalt steht noch eine Kreisgebietsreform an, wo sich sicherlich mehrere Landkreise zu einem neuen Gebilde zusammenschließen werden. Diese neuen Landkreise werden sich nicht 2 oder 3 Kreisfachverbände mit eigenständigen Ligen halten. Bei einigen Landkreisen sieht es schon jetzt recht "bescheiden" aus bei den Mitglieder- bzw. Vereinszahlen.
Hier noch ein paar Mitgliedszahlen für Sachsen-Anhalt:
Im Jahr 2004 hat der Fußballverband des Landes 104.764 Mitglieder, die in insgesamt 885 Vereinen Spielen.
Zum Vergleich ... im Jahre 2000 waren es noch 123.145 Mitglieder in 938 Vereinen.
Die Anzahl der Vereine sagt jedoch noch nicht sehr viel über den Spielbetrieb aus. Hier muss man auch die Anzahl der Mannschaften im Spielbetrieb sehen, da viele Mannschaften eine 2. oder 3. Mannschaft im Spielbetrieb haben. Die Anzahl der sogenannten "Reserve-Mannschaften" ist jedoch in den letzten Jahren stärker zurückgegangen, als die Anzahl der Vereine.
Bei den Kreisen ist der LK Quedlinburg ein "Paradebeispiel" für den Mitgliederschwund und der Notwendigkeit einer Kreisreform und damit verbundenen Fusion einzelner Fußballkreisverbände.
Gerade einmal 24 Mannschaften befinden sich im Seniorenspielbetrieb auf Kreisebene. Gespielt wird in einer Kreisliga und Kreisklasse. In der Kreislklasse spielen 10 Mannschaften, vo denen gerade einmal 4 (!) Mannschaften aufstiegsberechtigt zur Kreisliga wären. Auf Landesebene kommen da noch die 4 Landesklasse und ein Landesligavertreter hinzu. Das sind gerade einmal 29 (!) Mannschaften im Männer-Seniorenbereich, wovon 11 Mannschaften sogenannte 2. Mannschaften sind..
Zum Vergleich: Aschersleben-Staßfurt 58, Bernburg 53, Köthen 49.
Auch in diesen Landkreisen, wo es noch etwas mehr Mannschaften im Spielbetrieb gibt, sind in den letzten Jahren einige Mannschaften auf Dauer von der Bildfläche verschwunden, insbesondere 2. oder 3. Mannschaften.
Ich könnte mir als Unterbau für eine Landesklasse in etwa folgendes vorstellen (Beispiel):
Im Gespräch ist, dass die LK Aschersleben-Staßfurt, Schönebeck und Bernburg fusionieren. Alle drei LK haben bisher eine Kreisliga und Kreisklassen. Die Kreisligen und Kreisklassen könnten bei genügend Mannschaften im Spielbetrieb bestehen bleiben, jedoch unter einem Kreisfachverband. Dann könnte man sich eine Kreisoberliga anschaffen, wo immer die Aufsteiger aus den 3 Kreisligen spielen und die auch den oder die Aufsteiger zur Landesklasse stellen. Ich denke auch, dass die Qualität des Fußballs mit solchen Modellen angehoben wird. Es nützt doch dem Fußball im Allgemeinen nichts, wenn Mitgliederschwache Kreisligen Jahr für Jahr einen Aufsteiger zur LK stellen können und in anderen LK einige spielstarke Mannschaften aufgrund der Aufstiegsregelungen auf der Strecke bleiben.