@Rüdiger
Hab im I.net noch mal einen warscheinlich sehr neutralen Bericht zum Spiel G/W Pirna : Sebnitz gefunden...
Verfasser...(www.sa-ex.de)
Ich find die Berichte von da immer sehr gut und neutral!!!!!!
SA: SV Grün-Weiß Pirna vs. BSV 68 Sebnitz 0:2 (0:0)
(sa-ex) Schizophrenie einer Schiedsrichter-Ansetzung: Ein Unparteiischer vom derzeit ärgsten Konkurrenten der Sebnitzer zu einem Spiel in der dem SV Pirna-Süd doch territorial sehr nahen "Sonnenstein"-Sportanlage anzusetzen, darf schon als sehr gewagt interpretiert werden. Nun gut, flachste es vor dem Anpfiff aus den Mündern einiger Verantwortlicher, vielleicht hat er ja auch nur etwas gegen die innerstädtische "Konkurrenz", die ohnehin und völlig überraschend mit der "roten Laterne" ausstaffiert ist. Um es vorwegzunehmen: Der Sportfreund Hentschel leistete sich keinerlei "Parteilichkeiten" und war in einer eher mäßigen Partie noch einer der Besseren!
Aber die Sorgenfalten beim gastgeberlichen Trainer-Duo Guido Boden/Maik Noack dürften nach den 90 Minuten inklusive der völlig korrekten 0:2-Niederlage nicht eben kleiner geworden sein. Und niemand weiß wirklich, woran es liegt; Spieler wurden gegenüber der Vorsaison so gut wie keine abgegeben, und da agierte man zur gleichen Zeit in der Tabellen-Spitze des nahezu identischen 16er-Feldes mit. Ein Problem freilich fällt sofort ins Auge: Die Mannschaft des SV Grün-Weiß ist Hoffnungs-los überaltert; der Durchschnitts-Wert der Anfangs-Formation (die bis auf eine Ausnahme durchspielte), betrug elegante 31,3 Jahre. Damit kann gegen jüngere und willigere Teams kaum bestanden werden. Und Sebnitz ist jung und willig, trotz des Insolvenz-Desasters vom Frühjahr. Auch wenn der Aufstiegs-Gedanke verbal weit abgewiesen wurde ("wir sind froh, überhaupt in der Bezirks-Klasse auflaufen zu können") - die Praxis auf dem sehr sandigen Kunstrasen sah inklusive der Laut-starken Anweisungen des Coaches Mario Kern ganz anders aus. Und da Pirna-Süd in der parallelen Spitzen-Begegnung bei der Dresdner SG Striesen etliche Federn ließ, steht nach acht Runden die Tabellen-Führung des BSV 68 zu Buche.
Die Truppe ist auch nicht schlecht, obwohl mit Stürmer Chris Müller unseres bescheidenen Wissens ein einziger Akteur der der vormaligen Landesliga-Truppe (zumindest als Anschluss-Kader - kurze Einsätze absolvierten auch Keeper Tomás Stepán und Youngster Paul Forkel) übriggeblieben ist. Müller, der auf seiner rechten Mittelfeld-Bahn ständig attackierende Thomas Pettrich sowie der noch weitere Wege gehende André Richter - er eine Art Vorstopper - allein schon bildeten ein Trio, das dem Schlusslicht jegliche Sieges-Aussichten raubte. Gleich nach 180 Sekunden hatte Müller seinen ersten Auftritt, als er nach starkem Sprint den mitgelaufenen Mathias Münn bediente, der die Kugel aus vollem Lauf über den Querbalken hämmerte (3. min). Eine nächste Gelegenheit bot sich in der 10. Minute, als der zuletzt gesperrte G/W-Torwart Daniel Schröder - ihn vertrat übrigens der 50-jährige (!) Michael Schiller - mal eben seinen seit dem 8. Bundesliga-Spieltag "berühmten" Hertha-Kollegen Sascha Burchert imitieren wollte, dabei aber ins Leere flog (der Berliner hatte wenigstens noch den Ball geköpft, wenn auch zweimal zum HSV-Gegner) - die Grenzstädter zogen daraus kein Kapital. Und wiederum 16 Zeiger-Umdrehungen weiter hatte Müller nach Pettrich-Zuarbeit selber das 0:1 auf dem Schlappen, konnte Pirnas "Goali" indes nicht überwinden (26. min).
Von den Hausherren war bei herbstlichem, aber zum Glück Regen-freien Wetter nichts zu sehen. Ein weiter Schlag Marco Albrechts aus der eigenen Abwehr hatte in der 8. Minute für etwas Gefahr gesorgt, jedoch konnte Eric Schneider das Lauf-Duell mit Stepán nur bedingt gewinnen; statt zu einem klaren Abschluss zu kommen, kollidierte der lange Stürmer mit dem Tschechen im Sebnitzer Kasten (8. min). Dann musste der aufmerksame Chronist bis zur 43. Minute warten, bis die Grün-Weißen wieder etwas Positives fabrizierten: Da hatte Jörg Schmerler das Runde geschickt in den Lauf von Schneider geköpft, der mit entschlossener Flanken-Handlung seinen Sturm-Partner Martin Franek suchte, dessen Direkt-Abnahme freilich die nötige Schärfe fehlte. Kurz zuvor konnte der Favorit auch seine letzte Vorpausen-Gelegenheit in Person Richters nicht nutzen, der einen durch Roman Ladra ausgeführten Freistoß nicht adäquat verwertete (41. min).
Dafür scherbelte es kurz nach dem Pausen-Tee. Weil Kapitän Thomas Ludwig gegen Müller einen Freistoß fast an der linken Grundlinie verwirkte, flog die Kugel nach innen, wo sie von Schröder zwar weggefaustet wurde, doch auf Umwegen wieder zurück und zum halbrechts freien Richter kam, der Knall-hart einschoss (55. min). An der Berechtigung dieses Gäste-Vorteils bestanden nicht die leisesten Zweifel, denn die Elbestädter wirkten im Vorwärts-Gang zunehmend Rat-loser; ein "Regisseur" war weit und breit nicht zu erkennen. Ales Fiala nahm sich zu viele "Aus-Zeiten", und der mit seinen 42 älteste mitwirkende Kicker der Partie Schmerler zeigte viel Gefälliges am Ball - aber wehe, ein Kontrahent brachte seinen Körper auch nur in Kuss-Nähe des kleinen Blondschopfes, denn dann war selbiger den Ball umgehend los; eine für erfolgreiche Zweikämpfe nunmal notwendige Robustheit ist defintiv etwas Anderes. Die zeigten dann - obgleich in übertriebener Form - die beiden mehr und mehr überforderten G/W-Manndecker; sowohl Albrecht als auch René Franz lustwandelten Messer-scharf entlang der Roten Karte! Da ließ dann doch der Pirnaer Hentschel reichlich Pirnaer Gnade vor angebrachtem Pirnaer Recht walten ...
Das 0:2 die logische Folge der Blauhemden-Dominanz: Martin Simon täuschte einen Freistoß geschickt an und spielte dann in den Lauf des über rechts startenden Pettrich, dessen Muster-gültige Flanke der eingewechselte Daniel Maetze einköpfen konnte, weil er sich vor dem ins Leere faustenden Schröder gemogelt hatte (68. min). Danach plätscherte das Match seinem Feierabend entgegen; Franek ließ noch einen ordentlichen Flachschuss in Richtung 68er-Rechteck los (74. min), doch dies als einzige Chance der "Sonnensteinler" im zweiten Durchgang zu erwähnen, sagt viel über die momentan desolate Verfassung des Vorjahres-Fünften. Keine Ahnung, wie dort oben in angenehmer Pirnaer Höhe die Kurve gekriegt werden soll. Mit den Kern-Schützlingen ist hingegen auch weiterhin ganz stark zu rechnen, zumal mit Mike Bastian ein zuletzt treffsicherer Angreifer diesmal sogar fehlte.
G/W: Schröder - Smetana - Ludwig, Franz, Albrecht - Fiala, Schmerler, Leupold (ab 60. min Herzog), Eichelbaum - Franek, Schneider
BSV: Stepán - Ladra, Greif, Grohmann - Richter - Simon (ab 84. min Börngen), Münn (ab 79. min Forkel), Pettrich, Pfeiffer - Hille (ab 57. min Maetze), Müller
Schiedsrichter: Markus Hentschel (SV Pirna-Süd) - SA-EX meint: Ein guter Leiter der Auseinandersetzung. Ließ freilich Mitte der zweiten Hälfte ein paar Rustikalitäten zuviel speziell auf Pirnaer Seite ohne angebrachte Karten-Bestrafung - Albrechts übler Stoß im Lauf-Duell mit Müller (79. min) konnte eigentlich nur als Tätlichkeit angesehen werden. Wie gesagt, Hentschel beließ es bei Freistößen und Ermahnungen, und unterm Strich ging das halt auch irgendwie in Ordnung.
Zuschauer: 75 in der "Sportanlage Pirna-Sonnenstein"
Torfolge: 0:1 Richter (55. min), 0:2 Maetze (68. min)