Regionalsport Uckermark
Artikel vom 30.11.2009
Ricardo Küster erlöst
die Gastgeber
Parmen (os). Duell der Aufsteiger und Tabellennachbarn konnte der Parmer SV einen wichtigen Heimsieg verbuchen. Allerdings sahen die erwartungsfrohen Zuschauer eine Woche vor dem großen Heimderby gegen Tabellenführer Rot-Weiß Prenzlau einen schwachen Auftritt ihrer Elf. Trainer Klaus Krüger hatte zwar Personalsorgen (die Wever-Brüder fehlten, Marquardt und M. Küster waren gesperrt), doch das allein kann nicht der Grund für so eine desolate Leistung sein. Das Mittelfeld leistete sich zu viele Fehlpässe, kaum ein Pass kam an, die Spitzen hingen in der Luft. Es fehlte an Laufbereitschaft, die Missverständnisse häuften sich. Zum Glück konnte man das alles auch dem Gegner bescheinigen, so dass zunächst lange Zeit gar nichts passierte.
Ein Schuss des 35-jährigen Mühlenbecker Stürmers Jens Schönrock war die erste erwähnenswerte Szene, der Ball ging aber weit am Tor vorbei (22.). Auf der Gegenseite kam Marian Weber nach weitem Einwurf von Ricardo Küster einen Schritt zu spät (24.). Dann wirklich mal eine echte herausgespielte Chance, allerdings für Mühlenbeck. Der gut freigespielte Tim Schilling setzte zentral zum Solo an, sein 16m-Schuss verfehlte ganz knapp das Tor (29.).
Es wirkte weiter alles sehr zählebig, die Parmer konnten den Abwehrriegel der Gäste nicht wirklich gefährden. Dann aber schaltete sich Libero Sebastian Matznick in den Angriff ein, seinen 25-m- Schuss lenkte der 40-jährige Gästekeeper Oliver Meier mit den Fingerspitzen an den Pfosten (41.).
Nach der Pause vergaben die Gäste nach schöner Kombination über links eine dicke Chance. Torwart Peter Hasenjäger parierte den zu schwachen Schuss aus Nahdistanz hervorragend (51.). Dann aber wieder viel Leerlauf auf beiden Seiten in einem erschreckend dürftigen Spiel. Doch beide Teams gaben sich mit dem torlosen Remis nicht zufrieden, bei den Gästen sollte ein Doppelwechsel neuen Schwung bringen (60.). Zwei Minuten später der Hauch einer Chance für Parmen, doch nach einer Flanke kam Andreas Berndt frei vor dem Tor nicht mehr an den Ball (63.). Auf der Gegenseite bewahrte Hasenjäger die Gastgeber vor dem Rückstand, als er mit großartiger Parade einen 20-m-Freistoß von Schilling noch zur Ecke lenkte (66.).
Dann wechselte Trainer Krüger Martin Guhl ein und bewies damit ein glückliches Händchen. Denn der 30-jährige Parmer ist für seine weiten Einwürfe bekannt. Und in der 77. Minute köpfte Ricardo Küster nach so einem weiten Guhl-Einwurf zum 1:0 ein.
Danach wurde die Partie hektisch und verbissen, Parmen musste noch zwei gefährliche Freistoßsituationen überstehen, dann konnte man über die drei Punkte jubeln. Über das Wie und Warum wird in einigen Tagen schon niemand mehr sprechen.
Parmer SV: Hasenjäger, Matznick, Schultz, Richert, Ch. Weber (ab 70. Guhl), Berndt, Rösler, S. Weber, Press, Küster, M. Weber