Gleich zum Auftakt Barnim-Derby der beiden Aufsteiger. Einheit ist für mich der Favorit auf diesem unsäglichen winzigen alten Kunstrasenplatz...aber den kennen wir ja schon seit Jahren. Bin gespannt wie sich die anderen Teams dort schlagen. Anbei der Bericht unserer Hauszeitung MOZ zum Spiel.
Ein Knaller zum Auftakt
Einheit Bernau ist im Barnim-Derby gegen Brandenburgliga-Mitaufstieger Union Klosterfelde leicht favorisiert
Endlich rollt der Ball wieder – und dann gleich so ein Spiel: TSG Einheit Bernau gegen Union Klosterfelde. Ein Derby zum Auftakt der Brandenburgliga. Wer am Sonnabend im Duell der beiden Aufsteiger die besseren Karten hat? Wir analysieren die Ausgangslage.
Vorbereitung: Beide Teams haben in der in den letzten Wochen ordentlich geklotzt, um rechtzeitig fit zu sein zum 1. Spieltag. Teilweise gab es Testspiele im Vier-Tages-Rhythmus.
Was Einheit fehlt, ist die Generalprobe. Die nämlich fiel letztes Wochenende flach, da Einheit Mahlsdorf II das geplante Testspiel absagte. Klosterfelde konnte hingegen testen, und das erfolgreich: 1:0 gewann man beim spielstarken Landesligisten in Hennigsdorf.
Stimmung: Ist bei beiden euphorisch. Aber doch unterschiedlich. Bei Einheit fühlt man sich bereit für den Liga-Start. „Wir haben in den letzten Wochen gut gearbeitet, die Jungs haben ordentlich Gas gegeben“, betont Nico Thomaschewski. Ziel für Samstag sei es, „gut aus den Startlöchern“ zu kommen.
Anders ist die Situation bei Klosterfelde. Trainer Christian Gehrke sagt: „Im Vergleich der letzten Jahre war das eine schlechtere Vorbereitung.“ Verletzungen, Urlaub, berufliche Verpflichtungen – immer hat irgendwer gefehlt. „Wir haben fünf, sechs Mann, die gut im Saft sind, aber eben nicht alle“, so Gehrke. Er sieht das Team erst bei gut 70 Prozent. „Es gibt noch Nachholbedarf.“
Kader: Beide Mannschaften können am Sonnabend nicht in Top-Besetzung antreten. Bei Einheit wird Mittelfeld-Dribbler Hakan Cankaya wegen einer Muskelverletzung ausfallen. Zudem ist der Einsatz von Sturm-Garant Ricky Ziegler wegen einer Zeh-Verletzung fraglich.
Bei den Klosterfeldern fehlen Martin Wenzeck (Knie), Thorben Schöffel (Studium) und Jerome Ehweiner (Rücken). Zudem wird Tobias Marz wegen Trainingsrückstand nur von der Bank kommen können.
Stärken: Einheits große Stärke der letzten Meisterschaftssaison in der Landesliga war die defensive Stabilität. Nur 15 Gegentore in 30 Spielen – weniger geht fast nicht. Ob man in der Verteidigung so stark bleibt, muss sich nach dem Abgang von Abwehrchef Patrick Toepfer zum FSV aber erst zeigen. Immerhin: Robert Lorenz und Julian Graf haben in der Vorbereitung gezeigt, dass sie als Innenverteidiger-Duo ebenfalls gut harmonieren.
Unions große Stärke ist nicht unbedingt die Defensive. Es ist eher die Gewissheit, vorn immer eine Bude mehr machen zu können als der Gegner.
Schwächen: Einheit hat im Sommer acht Spieler abgeben müssen und acht Neue dazugeholt. Was man also nicht erwarten darf, ist am 1. Spieltag ein Team, das schon zu 100 Prozent eingespielt ist. Die Folge: Wer nicht eingespielt ist, macht mehr Fehler. Hier könnte die TSG anfällig sein – vor allem, wenn man sie unter Druck setzt. Stichwort: Pressing. Der FSV hat es beim letzten Stadtderby vorgemacht.
Klosterfeldes Schwäche ist die Ordnung. Die ist nicht immer optimal und war letzte Saison der Grund, weshalb man anfällig bei Kontern des Gegners war. Im vorletzten Saisonspiel gegen Schönwalde fing man sich auf diese Weise gleich mehrere Gegentore.
Schlüsselspieler: Gibt es einige. Eine der vielen Fragen ist: Wie gut kann die Einheit-Verteidigung Klosterfeldes Top-Sturm-Duo um Paul Röwer und Neuzugang Mehmet Aydin an die Kette legen? Und wie schafft es umgekehrt Unions Defensiv-Reihe, die offensiven TSG-Wirbler um Ziegler (wenn er denn spielt), Max Walter & Co. zu bändigen?
Auch entscheidend: Wer ist kreativer im Duell der Spielmacher? Morten Jechow bei Union oder der neue „Zehner“ bei Einheit, Jörn Wemmer?
Im Fokus stehen ebenso die Torhüter beider Teams. Niklaas Seifarth (Einheit Bernau) und Dennis Tietz (Klosterfelde) können ihrer Elf an guten Tagen durch ihre Paraden die Punkte sichern. Gerade Tietz ist aber auch immer für einen Aussetzer – gerade wenn es um hohe Bälle geht – gut.
Taktik: Dass beide Teams von Beginn an mit offenem Visier spielen, ist eher nicht zu erwarten. Sowohl Einheit-Coach Thomschewski als auch Union-Trainer Gehrke legen beide viel Wert auf Ordnung. Zu erwarten ist, dass die TSG als Heimteam eher die Initiative ergreift und mehr Ballbesitz hat, während Klosterfelde sich mit seinen pfeilschnellen Offensivspielern eher aufs Kontern verlagert.
Union-Trainer Gehrke war bei der Generalprobe gegen Hennigsdorf nicht ohne Grund wichtig, „zu null zu spielen“. Oberstes Ziel der Gäste dürfte sein, dies auch gegen Bernau zu schaffen.
Prognose: Vieles spricht für das Spiel am Sonnabend (im Liveticker auf FuPa) für Einheit Bernau. Allen voran die Fitness. Und auch die Qualität des Teams, die man im Sommer trotz einiger Abgänge weiter gesteigert hat. Union Klosterfelde ist hingegen noch nicht in Top-Form und wird wohl alles dafür tun, um mindestens einen Punkt aus Bernau zu entführen. Letzte Saison waren es beim 3:2 Derby-Sieg sogar drei.