Original von Puni
Bemerkenswert, wie unterschiedlich doch die Wahrnehmungsfähigkeiten ausgeprägt sind, wenn alles durch die Fanbrille -wenig nüchtern- betrachtet wird.
Als mit 10 minütiger Verspätung eine türkische Mannschaft, verstärkt mit einem sächsischen Schiedsrichter und zwei Assistenten, und ein in weinrot- weiß gekleidetes Team den Rasenplatz betraten, hatten es sich die 1356 Rechten und Günther bereits auf den Rängen gemütlich gemacht.
Zum Spiel:
Die überharte Gangart der Heimmannschaft gepaart mit der für diese Jahreszeit ungewöhnlich starken Sonneneinstrahlung, ließen die Spieler der Gastmannschaft zwangsläufig etwas häufiger zu Boden sinken.
Der eigentlich für höhere Aufgaben berufene Schiri unterbrach die Partie daraufhin des öfteren solange, bis der jeweilige Spieler wieder vor Ort zu Kräften gekommen war.
Als Türkiyem einen Freistoß in Strafraumnähe zugesprochen bekam, ergriff der Stadionsprecher das Mikro, um auf die allgemein geltenden Richtlinien der Gastfreundschaft hinzuweisen.
Um vor den Augen der zahlreich erschienenden Beobachter (BFV, Türkisches Konsulat, Schiedsrichterbeobachter, Vertreter von Presse, Funk & Fernsehen) einen durchweg positven Eindruck zu hinterlassen, stellten die Weinrot- Weissen nun die Arbeit ein und ließen den Freistoßschützen ohne Gegenwehr einnetzen.
Auch beim 0:2 wurde in Absprache mit Schieds- und Linienrichter auf die Anwendung der Abseitsregel verzichtet.
Die Spieler von Türkiyem bedankten sich bei den Fans des BFC`s daraufhin und liefen vor den Fanblock hinter der Gästebank, um sich feiern zu lassen.
Aufgrund der drückenden Hitze reichten daraufhin einige Anhänger den Gästespielern gerstensafthaltige Getränke und prosteten diesen zu.
Da aller guten Dinge aber drei sind, erhöhte die Heimmannschaft den Wohlfühlfaktor für die Gäste, indem sie zusätzlich fortan auf einen ihrer Spieler großzügig verzichtete.
Von soviel Liebe überhäuft, revancierten sich die türkischen Spieler und schenkten den Weinroten nun ihrerseits zwei Törchen, so dass man sich am Ende schiedlich friedlich 2:2 trennte.
Ein besonderes Dankeschön gilt dem Unparteiischen, der durch seine unkonventionelle Art der Regelauslegung dieses Freunschaftspiel erst ermöglichte. So gab er beispielsweise erst den Ball frei, wenn er gemütlichen Schrittes, den für ihn günstigsten Platz auf dem Feld erreicht hatte- auch wenn das mitunter 2-3 Minütchen in Anspruch nahm.
Ein gelungener Fussballnachmittag im Kreise der Parteifreunde mit zwei tollen Mannschaften.
Türkiyem & der BFC