VfB Hohenleipisch
1912 – FV Blau Weiß 90 Briesen 3:0 (1:0)
Briesen: Bramburger
– Roeck, Pohl, Gottschalk – Gernetzke – Sabin, Bukowski, Lehmann,
Biemüller – R. Tews, Reetz
Tore: 1:0 Werner
(32./Foulelfmeter), 2:0 S. Gusche (85.), 3:0 Gängler (87.)
Gelb: - / Gernetzke
(44.),Lehmann (72.)
G/R: - / Bukowski
(45.)
Nach der Galavorstellung am vergangenen Samstag gegen den
Spitzenreiter Miersdorf/Zeuthen mussten die Briesener die weite Fahrt zum
Tabellenzweiten nach Hohenleipisch antreten. Eigentlich hätten die Briesener
mit breiter Brust die Fahrt in den Süden antreten können, wäre da nicht die
akuten Personalprobleme gewesen.
Trainer Hempel musste seine Startelf zur Vorwoche komplett
umstellen. Mit Ducklauß, Robel, Weiss-Motz, Rockmann, Zickerow, Schübler,
Brunsch fehlten einige Stammkräfte aus den unterschiedlichsten Gründen. Damit
aber nicht genug. In der Nacht verunglückte der Cousin von Sebastian Schier
tödlich, so dass dieser außer stande war Fußball zu spielen. Wer nun dachte das
war es gewesen hatte sich getäuscht. Auf der Fahrt nach Hohenleipisch wurde
auch noch Toni Lüdtke von der Autobahnpolizei angehalten und ihm die
Weiterfahrt aus Gründen, die aus Datenschutz hier nicht genannt werden,
verboten.
Somit waren die Briesener gerade mal 11 Spieler, wobei mit
Michael Pohl (Ü35), der direkt von einer Weinprobe kam, sowie Robert Tews und
Marcel Reetz (beide 2. Mannschaft) die Mannschaft erst spielfähig machten.
Dennoch gaben die Trainer die Maschroute raus, ähnlich wie gegen Miersdorf aus
einer geschlossenen defensiv ausgerichteten Mannschaftsformation heraus immer
wieder Nadelstiche zu setzen und den jeder Zeit spührbaren Respekt der
Gastgeber auszunutzen.
Fast wäre dies auch pefekt gelungen. In der 2 Minute wurde
Marcel Reetz von Thomas Sabin mit tollen Pass frei gespielt und dieser lief
allein auf Keeper Jacobasch zu. Doch vermutlich hatte er zu viel Zeit zum
überlegen, denn der Keeper bekam bei dessen verunglückten Schuss noch die
Finger dran, so dass der Ball Richtung Torlinie trudelte. Ein Abwehrspieler
klärte so den Ball noch vor der Linie. Die Gastgeber waren spielbestimmend,
jedoch fehlten die Ideen, um die gut stehende Defensive der Briesener
auszuhebeln. Im Gegenteil bei den wenigen Angriffen der Gäste wirkte die
Hohenleipischer Abwehr alles andere als sattelfest. Bis auf Freistöße, durch Daniel
Gutsche getreten, brachten die Gastgeber nicht viel zu stande. Als wären die
Gäste vor dem Spiel nicht schon genug bestraft, verletzte sich auch noch Eric
Lehmann in einem Zweikampf unglücklich und konnte eigentlich gar nicht
weiterspielen (23.). Er biss aber die restliche Spielzeit auf die Zähne und
stellte sich als alleinige Spitze ins Angriffszentrum und versuchte noch den
einen oder anderen Ball zu sichern. So waren die Briesener eigentlich nur noch
zu zehnt. Doch auch so spielten die Gäste gut mit, konnten die Räume immer
wieder geschickt zu stellen und wenn mal ein Ball durchkam war ja noch Keeper
Denis Bramburger der Fels in der Brandung. So schafften es die Gäste das Spiel
bis zur 33. Minute offen zu gestalten. Dann gab der Schiedsrichter nach einem
leichten Schubser Foulstrafstoß für die Gastgeber, den auch nicht jeder Schieri
pfeifft. Werner ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher – 1:0
(33.). Martin Bukowski beschwerte sich über die Entscheidung zu sehr und sah
den gelben Karton, folgenschwer, wie sich später herausstellte. Briesen verlor
etwas die Ordnung, auch weil man zu sehr mit der Leistung des Schieris zu tun
hatte, als sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. Bramburger musste in der
40. Minute nochmal sein ganzes Können zeigen, als er einen Freistoß von D.
Gutsche abwehrte. Kurz vor der Pause sah dann Bukowski zu Recht die Ampelkarte
nach einem völlig unnötigen Foulspiel im Mittelfeld (45.). So waren die
Briesener nur noch zu neunt.
Nach der Pause brauchten die Gäste gut 10 Minuten, um ihren
Rhythmus wiederzufinden. Erneut bewahrte Torwart Bramburger mit einem tollen
Reflex seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand (51.) und kurz darauf
hatten die Briesener das Glück des Tüchtigen, als ein Schuss an den Pfosten
klatschte (52.). Aber ansonsten war es schon erschreckend, wie einfallslos der
Tabellenzweite zu Hause gegen neun Briesener agierten. Kaum nennenswerte
Chancen, immer wieder durch die Mitte, wo die Briesener geschickt zu machten.
Als dann bei den tapfer kämpfenden Briesener die Kräfte schwanden und die
Gastgeber mit frischen Spielern für mehr Schwung sorgten, kamen sie noch zu
zwei weiteren Treffern (85./87.) durch Sascha Gutsche aus abseitsverdächtiger
Position und Gängler.
„Schade, dass uns mit Schier und Lüdtke kurzfristig zwei
Spieler fehlten. Ansonsten hätten wir hier heute etwas Zählbares mitgenommen.
Ein riesen Kompliment an meine Jungs, die das heute über 70 Minuten in
Unterzahl richtig gut gespielt haben. Besonderer Dank an die Spieler aus der
Reservemannschaft, die sich nahtlos einfügten und eine Riesenspiel machten,“,
so Trainer Hempel.