Hier noch ein verspäteter Spielbericht.
Lichterfelde Ähnlich wie im Hinspiel vor sechs Monaten trennten sich der SV Lichterfelde und der FSV Schorfheide Joachimsthal nach einer ansehnlichen Partie erneut unentschieden. Trotz zahlreicher Tormöglichkeiten, die sich fast ausschließlich die Gastgeber erarbeiteten, blieb beiden Teams an diesem Tag ein Treffer verwehrt. Insbesondere Torwart Fabian Schröder, selbst mehrere Jahre für den SV Lichterfelde auf dem Platz, war es zu verdanken, dass die Gäste nicht bereits nach zehn Spielminuten mit 0:2 hinten lagen. Zunächst parierte der Schlussmann nach Eckstoß durch Patrick Schröter einen satten, jedoch unplatzierten Schuss von Alexander Kohl aus lediglich fünf Metern Entfernung (3.). Nur wenige Minuten später behielt er im Duell gegen Lichterfeldes Marcus Tiede die Nerven (6.). Nach diesen frühen Schreckmomenten wäre zu erwarten gewesen, dass die Elf von Trainer Lutz Hoffmann zunächst durch lange Ballstafetten in der eigenen Defensive die Sicherheit der vergangenen Partien wiederzuerlangen versucht. Wohl auch zur Überraschung einiger der insgesamt knapp 250 Zuschauer setzten die Joachimsthaler in erster Linie jedoch auf lange Bälle. Diese landeten zumeist in der dicht gestaffelten Lichterfelder Abwehr, sodass ein Eckstoß durch David Papendorf (12.) und ein Freistoß von Enrico Jenning (13.) die einzig nennenswerten Chancen der Gäste in der Anfangsviertelstunde blieben. Die Hausherren hingegen drückten dem Barnimderby früh ihren Stempel auf und kamen durch einen Kopfball von Stephan Morgenstern (14.) und einen abgeblockten Schuss von Patrick Schröter (17.) immer wieder gefährlich vor das Gästetor.
Insbesondere durch schnelle Konter des Aufsteigers gerieten die Joachimsthaler immer wieder in Bedrängnis. Symptomatisch für die bis zu diesem Zeitpunkt des Spiels einzige Schwäche der Lichterfelder war der Angriff in der 27. Spielminute: Nach erneut schnellem Umschalten in der Defensive bediente Michael Kohl seinen Mannschaftskameraden Martin Kühn, der sich gewohnt laufstark auf der linken Flügelseite durchsetzte. Beim finalen Pass in die Mitte fehlte jedoch die letzte Präzision. Eine ähnliche Situation acht Minuten später konnte Michael Kohl ebenfalls nicht verwerten.
Als würden Trainer und Fans verzweifelt auf ein Lebenszeichen ihres Teams warten, schloss David Papendorf kurz vor der Halbzeitpause ein ansehnliches Solo mit dem zweiten Joachimsthaler Torschuss ab. Der bis dato unterbeschäftigte Lichterfelder Schlussmann Jens Vierich war jedoch zur Stelle.
Nach Wiederanpfiff bot sich ein ähnliches Bild wie in Durchgang eins: Die Gastgeber präsentierten sich agiler, zweikampfstärker und entschlossener. Nach 51 Spielminuten war es wiederum Fabian Schröder, der nach guten Schuss von Martin Sturm sein Team vor dem Rückstand bewahrte.
Mitte der zweiten Halbzeit mussten beide Mannschaften den frühlingshaften Temperaturen Tribut zollen und konnten das teils hohe Tempo der Partie nicht halten. Mit dem Kräfteschwund schlichen sich vermehrt Unsicherheiten in Ballkontrolle und Spielaufbau ein. Die größte Chance des Spiels konnte Michael Kohl jedoch nicht nutzen (68.). Nach einem Konter über Martin Kühn, der den freistehenden Lichterfelder Angreifer mustergültig bediente, verpasste es dieser, den Ball über die Linie zu drücken. Als kurz darauf Verteidiger Ole Lasner die Ampelkarte sah und Hartmut Hoffmann somit gezwungen war, mit Steven Jelonek einen Defensivakteur für Stürmer Michael Kohl einzuwechseln, witterten die Gäste ihre Chance. Ohne langes Zögern intensivierten die Joachimsthaler ihre Angriffsbemühungen. Eine missglückte Flanke landete in der 80. Minute bei Lars Hellmich, doch dessen Direktabnahme verfehlte den Lichterfelder Kasten knapp.
Die verbleibenden zehn Schlussminuten boten gewohnten Derbycharakter und es wimmelte nur so von kleinen Nicklichkeiten, Diskussionen unter Spielern, Fans und Schiedsrichter. So blieb es am Ende beim 0:0, womit beide Teams ihre Position im oberen Tabellendrittel festigen konnten.
Lichterfelde mit: Jens Vierich, Patrick Schröter, Martin Sturm, Marcus Marschke, Ole Lasner, Marcus Tiede (Romano Raband), Martin Kühn, Stephan Morgenstern, Michael Kohl (Steven Jelonek), Kay Reichelt (Florian Sturm), Alexander Kohl; Trainer: Hartmut Hoffmann.
Joachimsthal mit: Fabian Schröder, René Runge, Andreas Melchert, Sven Musolf, Robert Witteck, René Hertz, Lars Hellmich, Enrico Jenning (Kenny Seidel), Robert Gey, David Papendorf, Andy Lindt; Trainer: Lutz Hoffmann.
geschrieben von Martin Sturm