04.10.2009 7. Punktspiel: SV Süden 09 - SC Staaken II 2:2 (2:2)
Aufstellung:
Mücke - Mueller - Schiefer, Stolpmann (ab 46.
Branecki) - Siewkowski, Uzun, Babac, Schulze (ab 46. Lange) - Brauer -
C. Rödder, S. Rödder
Tore: 1:0 C. Rödder (15.); 1:1 (27.); 2:1 Brauer (34.); 2:2 (40.)
Beste Spieler: Mücke bei starker Mannschaftsleistung
Es ist erstaunlich, wie man sich in vermeintlich
aussichtslosen Lagen aus der Affäre ziehen kann. Die Ausgangssituation
war einmal mehr katastrophal: Gleich vier kurzfristige Absagen (z.T.
erst 45 Minuten vor Spielbeginn) von Stamm- und Aushilfskräften musste
Süden verkraften. Neben dem weiterhin verletzten Torhüter Röbke fehlten
somit Libero Lohse, Mittelfeldmotor Duraku und Offensivkraft Pantios
sowie einige eingeplante „Leihspieler“. So mussten kurz vor Spielbeginn
„Freiwillige“ gefunden und etliche Umstellungen gemacht werden.
Glücklicherweise stellten sich Mücke, Stolpmann und Schulze aus der 3.
Herren sowie Branecki und Lange aus der Senioren zur Verfügung, nachdem
einige von ihnen bereits 90 Minuten für ihre Mannschaften gespielt
hatten. Zudem musste S. Rödder, der aus gesundheitlichen Gründen
eigentlich pausieren wollte, über die gesamte Distanz gehen.
Süden setzte die von Interimscoach S. Rödder
(Guralas wird das Amt in Kürze wieder übernehmen) vorgegebene Taktik
hervorragend um. Indem man die noch ungeschlagene Spitzenmannschaft aus
Staaken in ihrer Hälfte spielen ließ und in der eigenen Hälfte die
Räume eng machte und aggressives Pressing spielte, konnte die junge
Staaken-Elf kein geordnetes Kombinationsspiel aufziehen. So kam der
Gast nur durch Einzelaktionen ihrer schnellen und technisch versierten
Akteure zu Chancen. Süden war vor allem durch schnell vorgetragene
Angriffe über den spritzigen und spielfreudigen Brauer gefährlich und
ging nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen durch C.
Rödder in Führung. Das Spiel war abwechslungsreich und spannend, dem
Ausgleich durch Staaken folgte die erneute Süden-Führung durch einen
wunderbaren Spielzug, den Brauer überlegt abschloss. Der Gast kam wenig
später erneut zum Ausgleich, als Süden den Ball nach einer
Standardsituation nicht richtig klären konnte. Beide Teams hatten noch
Möglichkeiten, um weitere Treffer zu erzielen, doch die guten Vorstöße
der schnellen Staakener Spitzen wurden allesamt vom bärenstarken Mücke
zunichte gemacht, während Süden ein Strafstoß verwehrt wurde, als C.
Rödder im gegnerischen Strafraum klar am Trikot festgehalten wurde -
bis auf diese und einige kleinere andere Aktionen (auf beiden Seiten)
schätzte der Schiedsrichter an diesem Tag ansonsten alles richtig ein.
Mit dem 2:2 ging es in die Pause.
Die starken Stolpmann und Schulze mussten aus Zeit-
und Kräftemangel (nach bereits 90 Minuten für die „Dritte“
verständlich) durch Branecki und Lange aus der Seniorenmannschaft
ersetzt werden. Diese fügten sich wunderbar in das Mannschaftsgefüge
ein. Der erwartete Staakener Sturmlauf blieb in der zweiten Hälfte aus.
Süden machte weiterhin die Räume eng und verschob so gut, dass Staaken
keine Lücken fand. Libero Mueller stand ein ums andere Mal richtig, die
Manndecker Schiefer und Branecki räumten einfach alles ab, die
Außenläufer Siewkowski und Lange machten ihre Seiten zu und stießen
einige Male mit gefährlichen Sololäufen vor, Babac und Uzun machten die
Räume im Zentrum nahezu undurchdringlich, Brauer narrte mit tollen
Dribblings die gegnerische Abwehr und suchte die Rödder-Brüder im
Sturm, welche den Ball behaupteten, den Abschluss suchten und Staakens
Defensive bis zum Schluss beschäftigten. Allerdings schwanden dem
Gastgeber langsam die Kräfte, weshalb man sich, wie taktisch
vorgegeben, auf die Defensivarbeit konzentrierte. Um es kurz zu machen:
Auf beiden Seiten gab es deutlich weniger Tormöglichkeiten als noch im
ersten Abschnitt. Das Spiel wurde etwas zerfahrener (wenn auch nicht
wirklich unfair), da Staaken einerseits mit der eigenen Leistung
unzufrieden war (was in einer unnötigen Ampelkarte kurz vor
Spielschluss gipfelte, als sich ein Staakener Angreifer nach einer
Schiedsrichterentscheidung gegen ihn nicht beruhigte), Süden
andererseits zumindest den einen Punkt sichern wollte. Es blieb jedoch
bis zum Schluss spannend. Die beste Chance des zweiten Durchgangs ergab
sich kurz vor Ende des Spiels für den Gastgeber, als S. Rödder einen
Freistoß in gewohnter Manier brandgefährlich aufs gegnerische Tor
zimmerte, Staakens Torhüter jedoch hervorragend reagierte und den Ball
aus dem Winkel fischte. So blieb es beim am Ende absolut gerechten
Remis.
Die unerwartete Punkteteilung geht völlig in
Ordnung. Staaken deutete zu selten sein spielerisches Potential an,
welches zweifelsohne vorhanden ist. Süden hielt angesichts der prekären
Personalsituation erstaunlich gut mit und konnte das Spiel ausgeglichen
gestalten. Herzlichen Dank an alle, die uns immer wieder aushelfen -
und auch an diejenigen, die Spiel für Spiel mit uns mitfiebern.