Aufstellung:
J. Van-Nooy – M. Schulze, H. Lehmann, N. Thomas, C. Unnasch - A. Drexler (50. S. Schneider), E. Juch, M. Hauptmann, S. Hinz (70. P. Baedermann) – D. Müller, V. Falkenstein
Tore:
1:0 D. Müller (11.)
1:1 Krautwald (25.)
1:2 K. Emanet (41.)
1:3 Zaimov (48.)
2:3 C. Unnasch (90.+4)
Besondere Vorkommnisse:
90. C. Unnasch verschießt einen Foulelfmeter.
Bericht:
Anlässlich des Mieterfests von „Helle Aue“ und dem Tag der offenen Tür des 1. FC Marzahn 94 sind beide Mannschaften in Begleitung der Marzahner Minis aufgelaufen...sicherlich nicht nur für die ganz Kleinen ein Erlebnis.
Die Gastgeber haben in der Anfangsphase des Spiel leichte Vorteile und können auch mit 1:0 in Führung gehen: Nach guter Vorarbeit durch V. Falkenstein, der sich auf rechts durchsetzt und den Ball flach in die Mitte auf D. Müller bringt, ist dieser zur Stelle und behält die Nerven (11.).
Das frühe Tor hätte den Marzahnern eigentlich zu mehr Sicherheit verhelfen sollen. Doch dem ist nicht so. Grunewald sieht sich durch den Rückstand genötigt, mehr zu machen und findet über die Zweikämpfe ins Spiel. Früh werden jetzt die Aktionen der Marzahner gestört, sodass die Gastgeber nicht zu ihrem gewohnt sicheren Kurzpassspiel finden und die Bälle schnell wieder hergegeben werden. Mit Engagement, Laufbereitschaft und aggressives Zweikampfverhalten macht Grunewald das Leben der Gastgeber schwer. Allerdings schießt Grunewald in Punkto Aggressivität in der einen oder anderen Situation über das Ziel hinaus und agiert nahe der Grenze zur Unfairness. Der Schiedsrichter, der bei dem hitzigen Spiel nicht immer ganz auf der Höhe zu sein scheint, unterbindet diese Szenen nicht bzw. setzt, wenn er dann auf Foulspiel entscheidet, nicht selten einen falschen Bewertungsansatz und bringt dadurch unnötig Hektik ins Spiel.
Als Grunewald in der 24. Minute einen langen Ball auf die rechte Seite spielt, scheint die Situation nicht sonderlich gefährlich. Der Marzahner N. Thomas ist als erster am Ball, versucht ihn abzuschirmen, wird von hinten gestoßen und zieht beim Hinfallen seinen Gegenspieler mit runter. Der Schiedsrichter bewertet die Szene als Foulspiel des Marzahners. Der folgende Freistoß wird auf den kurzen Pfosten gespielt und findet in Krautwald einen Abnehmer…1:1 (25.). Obwohl J. Van-Nooy (kommt zwei Schritte aus dem Tor) und M. Hauptmann (verliert das Kopfballduell) unglücklich aussehen, ist der Treffer wahrscheinlich nicht zu verhindern.
Das 1:2 für Grunewald resultiert aus einer Verkettung von Unachtsamkeiten/Schlafmützigkeiten in der Marzahner Hintermannschaft. Erstens hat E. Juch nach einem Einwurf Probleme mit der Ballannahme, sodass der Ball im Seitenaus landet. Zweitens kann Grunewald am rechten Strafraumeck praktisch bedrängnislos einen Doppelpass spielen - die Flanke kann weder von E. Juch noch von C. Unnasch verhindert werden. Drittens unterschätzt M. Schulze am zweiten Pfosten die gut getimte Flanke, macht einen Schritt nach vorne und lässt K. Emanet im Rücken frei, der den Ball per Kopf im kurzen Torwarteck platziert (41.).
Für die zweite Halbzeit hat Marzahn sich einiges vorgenommen. Mehr Aggressivität in den Zweikämpfen und weniger „Diskussionen“ mit dem Schiedsrichter, der in der Halbzeitpause gerade in Bezug auf letzteres mit beiden Spielführern das Gespräch suchte.
Als Marzahn kurz nach der Pause in der Vorwärtsbewegung den Ball verliert, setzt H. Lehmann nach und versucht den Gegner im Mittelfeld abzulaufen. Der Grunewalder fällt hin und der Schiedsrichter pfeift das…(?) was auch immer er da gesehen haben möchte. Leider scheinen die Marzahner nicht wirklich lernfähig zu sein, denn wieder konzentriert man sich eher auf den Schiedsrichter als darauf, die Schnellausführung des Freistoßes zu verhindern. Der Ball wird auf die linke Grunewalder Seite gespielt, A. Drexler reagiert wie alle Marzahner zu spät und kann Zaimov nicht mehr entscheidend stören, der auf Marzahns Schlussmann J. Van-Nooy zuläuft und den Ball links am Keeper vorbeischießt…1:3.
Von nun spielt es Grunewald clever, zieht sich zurück und überlässt das Spiel den Gastgebern, bleibt bei Kontern aber stets gefährlich (J. Van-Nooy sowie die Gäste selbst verhindern einen höheren Rückstand). Sobald Marzahn etwa sich bis auf 30-35 m dem eigenen Tor nähert, sucht Grunewald zumeist kompromisslos die Zweikämpfe und schreckt auch vor taktischen Fouls nicht zurück. Die Freistöße aus dieser Distanz, getreten durch H. Lehmann, bleiben ohne Wirkung.
Kurz vor dem Ende der Partie dringt M. Hauptmann (nach Pass von P. Baedermann) von links in den Strafraum ein umkurvt einen Spieler und wird vom zweiten gelegt. Der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt. C. Unnasch will Verantwortung übernehmen und tritt zum Strafstoß an. Er schießt den Ball halbhoch nach links. Grunewalds Torhüter ist in der richtigen Ecke und wehrt den Elfmeter ab.
Als P. Baedermann erneut einen langen Ball auf M. Hauptmann spielt, wird dieser ein zweites Mal gefoult…ein zweites Mal entscheidet der Schiedsrichter korrekt auf Strafstoß…ein zweites Mal tritt C. Unnasch an. Dieses Mal schießt er den Ball flach nach rechts und verlädt den Torwart…2:3 (90.+4). Danach ist Schluss.
Grunewald war die clevere Mannschaft und gewinnt verdient. Marzahn war in den entscheidenden Situationen nicht nur gedanklich zu langsam und hätte den einen Punkt nicht verdient, auch wenn man mit mehr Glück als Verstand fast noch zum Ausgleich gekommen wäre.