Zwei unterschiedliche Halbzeiten
Rathenow geriet beim Nachholespiel in Neustrelitz schnell ins Hintertreffen. Bereits nach nach 200 Sekunden wollte Steffen Senf einen harmlosen Ball nach Vorne wegschlagen, traf jedoch das Leder nicht. So stand Christian Urgast völlig frei vor Gökhan Aydin und schob überlegt zur Führung der Mecklenburger ein. Der frühe Rückstand verunsicherte die Rathenower sichtlich. Neustrelitz dominierte das Geschehen. Nur einmal wurde es für sie gefährlich, als Lars Leppek eine Flanke von Dejan Kljaic per Kopf nahm. Ansonsten blieb Torwart Christian Doss beschäftigungslos. Bereits nach 26 Minuten lag der Ball erneut im Netz von Gökhan Aydin. Nach einer Ecke war er nicht energisch genug herausgelaufen. Lars Karnatz, nicht gerade ein Riese, kam umringt von vier Rathenowern zum Kopfball und traf zum 2:0. Dafür bewahrte Aydin nach 39 Minuten seine Mannschaft vor Schlimmerem. Den Schuss von Martin Karwot im Anschluss an eine schöne Kombination lenkte er im großen Stil über die Latte.
In der zweiten Halbzeit änderte Ingo Kahlisch die taktische Aufstellung. Guido Block rückte vor die Abwehr. Nachdem Christian Urgast und Martin Karwot es verpassten, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben, begann sich die Umstellung auszuzahlen. Rathenow gelang es das Spiel an sich zu reißen, Neustrelitz wurde mehr und mehr in die Defensive gedrängt. Ein erstes Achtungszeichen setzte Guido Block nach 56 Minuten mit einem Freistoß aus 25 Metern. Der Ball war zwar platziert aber nicht scharf genug geschossen. Acht Minuten darauf trat Guido Block wieder zu einem Freistoß an. Diesmal war Moussa Doumbia mit dem Kopf zur Stelle und verkürzte. Optik setzte nach. Nur 120 Sekunden nach dem Anschlusstreffer nahm Lars Leppek eine zu kurz geratene Abwehr nach einer Ecke direkt. Praktisch auf der Linie konnte Lars Karnatz den Hammer am Einschlag hindern. Bei der folgenden Ecke war wieder der junge Verteidiger am Ball. Doch diesmal ging sein Kopfball knapp übers Tor. Mit jedem Angriff wurde das Zittern der Neustrelitzer größer. Ihnen gelang nur noch wenig Konstruktives. Die sich bietenden Konterchancen wurden teilweise leichtfertig verspielt. Doch letztlich behielten sie die Punkte, da dem FSV kein weiteres Tor erzielte.
„Wir haben heute ein wichtiges Spiel verloren. Es ist das eingetreten, was wir nicht wollten. Wir haben heute durch unsere eigenen Fehler verloren. Theoretisch ist noch alles möglich, aufgegeben wird sich nicht.“ konstatierte Ingo Kahlisch nach dem Spiel. Sein Gegenüber Jürgen Decker war umso erleichterter. „Von unserer ersten Halbzeit war ich positiv überrascht. Am Ende zählt nur der Sieg. Wir haben wir uns nun ein kleines Polster geschaffen.“
TSG Neustrelitz: Doss – Müller (90. Berthold), Karnatz, Rochow, Kushnir, Wydmuszek, Richter (93. Nowack), Urgast, Zelm, Dowe, Karwot (70. Flejter)
Optik Rathenow: Aydin – Block – Gassel, Senf, L. Leppek – Babetzki, Lindemann (74. Kellner), Kumovic (60. R. Leppek), Szabo – Kljaic, Kienle (60. Doumbia)
Schiedsrichter: Andreas Heinrich (Torgau)
Zuschauer: 510, 12 Rathenower