Im schlimmsten Fall ist der Kreis Merseburg-Querfurt in der Fußballsaison 2005 / 2006 fußballerisch ein verbandsligafreies Gebiet. Denn bei der gegenwärtigen Konstellation - VfB Imo Merseburg auf Platz 13, der SV Braunsbedra auf Platz 14 - kann wohl keiner ausschließen, dass beide sich am Ende in der Landesliga wiederfinden.
Natürlich geloben die Trainer Lutz Trotte (Imo) und Ulf Schwiecker (SVB) im Namen ihrer Spieler Besserung, aber da müssen die doch ganz anders auftreten, als in der Hinrunde. Ängstlicher Fußball muss der Vergangenheit angehören, die Spieler müssen wieder das Tor treffen, die Abwehrreihen geschlossen auftreten. Beide Mannschaft eint, dass sie Schwächen in allen Mannschaftsteilen hatten.
Zumindest personell werden die Trainer daran nicht viel ändern können. In Braunsbedra hat es in der Winterpause gar keinen Zuwachs gegeben. Im Gegenteil, Rosenhahn hat sich in Richtung VfB Imo verabschiedet. Spielmacher Hein fällt verletzungsbedingt ebenso aus wie Brandt und Kästner. Helbig hat aus beruflichen Gründen aufgehört, Schröder ist noch nicht wieder hundertprozentig fit. Weitere Ausfälle kann der SVB kaum verkraften. "Unsere personelle Durststrecke wird noch bis zum Sommer anhalten", sagt Schwiecker. Für die neue Saison ist man bereits auf Suche nach neuen Spielern, wobei mancher sein Engagement für Braunsbedra von der Zugehörigkeit in der Verbandsliga abhängig macht. "Dort wollen wir aber auch bleiben", bekräftigt Schwiecker.
Lutz Trotte ist beim VfB Imo zwar in keiner wirklich komfortablen Situation, aber wenigstens in einer etwas besseren. Derartige Verletzungsausfälle wie beim SVB stehen derzeit nicht zur Debatte. Aber die sportliche Situation ist nicht viel anders. Wie schwer der Kampf gegen den Abstieg werden wird, ist auch daran zu ermessen, "dass sich gerade die Mannschaften im Tabellenkeller wie Hettstedt oder Wernigerode in der Winterpause verstärken konnten", weiß Trotte.
Beide Trainer wurmt gleichermaßen, dass ihre Teams in der Hinrunde viele knappe Niederlagen oder auch Remis hinnehmen mussten. Besonders Braunsbedra muss nun aufpassen, dass es sich nicht vom fatalen Start in die Hinrunde mit fünf Niederlagen und einem Remis beeindrucken lässt. VfB Imo war zwar besser gestartet, hatte seinen totalen Hänger dann zwischen dem fünften und achten Spieltag mit vier Niederlagen und 1:13 Toren. Der Auftakt am Sonnabend wird erste Aufschlüsse geben, wo man nach der Winterpause steht. Und hoffentlich läuft die Saison so, dass nicht der direkte Vergleich am viertletzten Spieltag (21. Mai) über den Untergang des einen oder anderen entscheidet.