SV Babelsberg03 - Berliner AK 07 4:0 (1:0)

  • 2 Stürmer, 4 Tore


    Herrliches Spätsommerwetter und 22 stramme Fußballerwaden in blau-weiß lockten am 7. Spieltag offiziell 1.477 Zuschauer ins Karl - Liebknecht - Stadion. Ein Ausflug, der sich lohnen sollte...jedoch nur für Fans der Heimmannschaft.
    Im Gegensatz zur letzten Saison, als die Berliner mit 9:1 nach Hause geschickt wurden, war diesmal ein derartiges Schützenfest nicht zu erwarten, spielte doch der Fünfte gegen den Dritten.
    Zum Spiel:
    Während der ersten Minuten erkannte man die deutliche Leistungssteigerung der Weddinger zur Vorsaison, sie spielten recht munter mit, profitierten allerdings auch von Babelsberger Unsicherheiten im Spielaufbau. Erst in der 8. Minute Nulldrei mit einem ersten Vorstoß, der Freistoß von Greve war aber ungefährlich. Brenzlich wurde es vier Minuten später, ein BAK’ler wurde steil geschickt und hatte nur noch Rauch und den letzten Millimeter Zehennagel von Björn Laars vor sich, an denen er dann auch scheiterte. Durchatmen und weiter gings. In der 14. Minute die erste gut herausgespielte Szene: Eine butterweiche Flanke von Moritz nimmt Lauser 17 Meter vor dem Tor an und versucht mit einem Seitfallzieher das Leder Richtung Pavic’s Behausung zu schießen, trifft aber das falsche Runde, so dass ein Berliner Abwehrspieler mit Kopfschmerzen für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt wurde. Viel Stückwerk folgte, ohne dass es sonderlich gefährlich wurde. Erst in der 25. Minute die bis dahin beste Chance und zugleich schönste Szene. Nach Zuspiel von Laars schnappt sich Moritz den Ball und zieht trocken aus 30 Meter ab, der fulminante Schuß streift an Freund und Feind, jedoch aber auch rechts am linken Pfosten vorbei. Sofort im Gegenzug versucht es der BAK auf ähnliche Weise, der Ball landet im Netz...zum Glück aber nur im Ballfangzaun vorm Gästeblock, in dem sich heut außer 2 älteren Gästefans noch die Ultras der Nordkurve aufhielten. Kurz darauf wieder etwas zum Zungeschnalzen: Benyamina spielt durch die Beine von Akar auf Lauser, dieser flankt von links und holt eine Ecke heraus, welche eine schöne Kopfballchance von Röfte nach sich zog. Pavic stand allerdings goldrichtig und sicherte seinem Verein das Unentschieden (29.). Gleich darauf rappelte es in der Kiste (der Berichtschreiber war während dieser Zeit Hopfengetränke holen, daher an dieser Stelle ein Dank an Henner für die Schilderung): Eine kurz ausgeführte Ecke von Moritz flankt Kindt in den Strafraum und Röfte drückt den Ball ins kurze Eck (30.) - Jubel auf den Rängen, am Bierstand und an der Bratwurstbraterei. In den folgenden Minuten wurde es etwas ruppiger, mehrere gelbe Kartons verteile Schiedsrichterin Inka Müller an Spieler der Gäste. Die letzte Chance der 1. Halbzeit hatte wieder Röver, der nach einer Flanke von Greve den Ball mit Hacke Richtung Tor schiebt, dieses jedoch knapp verfehlt.


    Halbzeitfazit: Babelsberg zwar dominanter, ohne jedoch besonders zwingend zu wirken. Auf beiden Seiten findet noch nicht der gewünschte Spielfluß statt...doch zumindest für ein Team sollte es in der 2. Halbzeit besser laufen.


    Babelsberg nun mit Nippon, der für Greve gekommen war und sofort wieder am Drücker mit Chancen für Lauser (51.) und Röver (53.). In der 57. Minute dann wieder die Möglichkeit, dass Ergebnis in die Höhe zu schrauben: einem Freistoß von Moritz aus 30 Meter kann der Torwart jedoch noch zur Ecke klären. Kurz darauf das schön herausgespielte 2:0 für Babelsberg: Benyamina passt zu Moritz, dieser flankt an den langen Pfosten, wo Röver aus Nahdistanz, ohne Angst vor Verletzung hineinhechtet und den Ball in die Maschen lenkt. Schön anzusehen und zu dem Zeitpunkt auch absolut verdient, beschäftigte sich der BAK zu diesem Zeitpunkt doch mehr mit Toreverhindern statt Angriff. Babelsberg jetzt am Drücker gegen eine gefühlte 7-Mann Abwehr mit Chancen durch Bengs (Fernschuß 60.) und einem Tor von Benyamina: den Schuß aus 18 Metern auf den kurzen Pfosten kann Pavic nicht halten sondern lenkt ihn sich quasi in den Kasten.
    Babelsberg zu diesem Zeitpunkt immer einen Schritt eher am Ball, wogegen sich unsere Gäste aus Berlin mit der Niederlage abgefunden hatten.
    Das nächste Tor gibt Rätsel auf, konnten sich doch weder Berichteschreiber noch umstehende Fans auf den Flankengeber einigen. Meines Erachtens war es der „Geist von Henne“, welcher den Ball auf Benyaminas Kopf trug, von welchem er sich rechts ins Tor senkte (andere Alternativen als Flankengeber sind übrigens Bengs und Okuyama). Unbedrängt kann Karim in die Luft steigen und problemlos zum 4:0 einnicken (67.). Damit war das Spiel nun wirklich entschieden und man war für einen Tag Spitzenreiter der Oberliga Nordost. Es wurde noch etwas gewechselt und Gümüsdere auf Seiten der rot-weißen prüfte noch mit einem straffen Schuß aus 30 Metern Rauch, welcher aber dank Hechtsprung zur Ecke klären konnte (75.). Elf Minuten vor dem Ende noch mal ein Wechsel: der alte Mann von der Ostsee verließ den Rasen und der alte Mann aus Berlin kam rein - Freude zumindest für einen aus der Nordkurve. Viel passierte jedoch nicht mehr, eine schöne Ballkombination über Bengs, Okuyama, Benthin und Moritz hält Pavic sicher. Der dritte Oldie auf Heimseite zeigte noch mal kurz seine ganze Erfahrung: Schwanke mit einem wunderschönen, öffnenden Paß auf Benyamina verpasst dieser nur um Haaresbreite. Wolken zogen langsam auf, um diesen schönen Fußballsamstag zu beenden. Man möchte fast glauben, dass alle Babelsberger unter der Woche fleißig aufgegessen hatten, setzte doch direkt nach dem Spiel der Regen ein.


    Fazit: Ein sicherer Sieg durch Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Benyamina scheint nun richtig in Babelsberg angekommen zu sein und dankt dem Vertrauen von Trainer Ränke mit Toren. Die Abwehr von Babelsberg wirkt auch nach sieben bzw. sechs Spieltagen sicher und zuverlässig, hat man doch erst ein Gegentor zugelassen.
    Gästetrainer Uluc bescheinigte Nulldrei eine gute Leistung und nannte den Doppelschlag von Röver und Benyamina als Knackpunkt des Spiels. Auf Schiedsrichterin Inka Müller angesprochen, ließ er ein ironisches „ich denke, wir werden nicht heiraten“ folgen.


    Tore: 1:0 (30.) Röver, 2:0 Röver (57.), 3:0 Benyamina (61.), 4:0 Benyamina (67.)


    SV Babelsberg 03: Rauch - Bengs, Kindt, Schwanke, Moritz, Röver (ab 79. Lau), Lauser (ab 69. Benthin), Greve (ab 46. Okuyama) , Benyamina, Warnick, Laars


    Berliner AK 07 (Startaufstellung): Pavic - Sliskovic, Aydin, Parlatan, Gümüsdere, Okatan, Dinic , Weidner, Akar, Balic, Kadow


    Zuschauer: 1.477
    gelbe Karten: Greve - Parlatan, Balic, Akar, Gümüsdere
    Schiedsrichterin: Inka Müller

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabei haben,für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben." W.C. Fields
    RP03

  • Schöner Bericht Oese und vielen Dank für die Halbzeitinfos - Dadurch bekam der Grappa auf der Party, auf der ich war, gleich einen ganz besonders leckeren Geschmack. Schade nur, dass ich ausgerechnet bei der Partie, die Inka geleitet hat, nicht dabei seien konnte...

  • Zitat

    Original von Ruppi
    Schade nur, dass ich ausgerechnet bei der Partie, die Inka geleitet hat, nicht dabei seien konnte...


    Und sie sah mal wieder richtig schnucklig aus, die Kleene. Naja, egal, man(n) will ja Fußball sehen....


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    Schiedsrichter "Müllerin" Art



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    Babelsberger Welle

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    RP03