Schwach gespielt, viel gelaufen und drei Punkte geholt
Einen ganz wichtigen Sieg landete Optik Rathenow bei Türkiyemspor Berlin. Vor nur 28 zahlenden Zuschauern, davon gut die Hälfte aus bzw. für Rathenow setzten sich die Westhavelländer bei ständigem Nieselregen mit 2:1 durch.
Nach einer freundlichen Begrüßung (BTW: Die Verabschiedung war es auch.) ging es zunächst zu der Gästekabine. Dort gab es die erste Überraschung. Ingo Kahlisch wollte mit drei Spitzen beginnen. Trotzdem spielte Optik am Anfang abwartend. Türkiyem wirkte anfangs etwas lustlos.
Erst nach 10 Minuten gab es die erste Gelegenheit. Nurdin Pitarevic schoss ebenso vorbei wie wenig später Cemal Can. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kreuzberger ihren besten Stürmer, Daniel Stingl, schon verloren. Mit einer Zerrung musste er bereits nach einer Viertelstunde vom Platz. Mit der ersten Chance für Optik fiel gleich das 0:1. Über Christian Kienle und Matthias Kellner kam der Ball zu Dayo Oyetuga, der Torhüter Ibrahim Bolu mit einem platzierten Schuss keine Chance ließ.
Nur drei Minuten später schien ein weiterer Treffer fällig. Matthew Hulen lief alleine aufs Türkiyemtor zu. Erol Arslan trat ihm von hinten in die Hacken, doch nach kurzem Blickkontakt mit seinem Assistenten ließ Schiedsrichter Alrik Luther aus Halle, der im übrigen mit der fairen Partie überhaupt keine Mühe Hatte, weiterspielen. Kurz vor der Pause riskierte Hüseyin Gül einen Schuss aus 25 Metern. Auf dem nassen Rasen wurde der Aufsetzer extrem gefährlich, Mario Rotter bekam das Leder gerade noch zu fassen.
Aus der Kabine kamen die Hauptstädter wesentlich agiler. Nurdin Pitarevic traf Sekunden nach Wiederanpfiff die Latte. Aber auch Optik traute sich nun öfter nach vorn. Nach Freistoß von Guido Block erwies sich Steffen Senf als zu klein, um den Ball ins Gehäuse zu köpfen. Doch nach 52 Minuten fiel das 0:2. Einen schon verlorenen Ball erkämpfte sich Dayo Oyetuga zurück. Seine Hereingabe von links stoppte Geburtstagskind Christian Kienle und schoss dann überlegt ins Netz.
Nun legten die Kreuzberger richtig los, brachten die Optik-Abwehr teilweise ins Schwimmen. Zweimal konnten Guido Block und Jacob Kayser kurz vor der Linie retten, ehe es in der 59. Minute passierte. An den Ball von Fatih Aslan kam Mario Rotter irgendwie noch heran, doch der Assistent an der Seite zeigte sofort zur Mitte. Das Leder hatte die Torlinie schon überschritten. Gleich bei der nächsten Aktion verhinderten Rotter und Kayser mit vereinten Kräften den Ausgleich.
Anschließend musste Rotter noch mehrfach alles geben, um die Führung der Gäste zu wahren. Allerdings erwies sich Türkiyem teilweise auch als zu ungenau, so wie sich Optik in den letzten Minuten als unfähig erwies. Es boten sich Räume für Konterchancen. Doch die Spitzen liefen ein ums andere mal ins Abseits oder vergaben ihre Chancen leichtfertig. Nur Michael Puhlmann hatte mit einem Lattentreffer Pech.
Irgendwann war auch dieses Spiel endlich zu Ende. Optik verschafft sich erhoffte Luft und kann Sonntag gegen Lichtenberg alles klar machen. Bleibt zu hoffen, dass dieses Spiel nicht zu viel Kraft gekostet hat, da ich mir nicht das Stadionfest zum letzten Heimspiel vermiesen lassen will.
Türkiyemspor:
Bolu – Can, Arslan (81.Öztürk), Gül, Binting, Keskin (69.Güzer), Karahan, Pitarevic, Stingl (16.Aslan), Demiray, Rafael
Optik:
Rotter – Block – Kayser, Babetzki, Gassel – Bohnet – Senf, Kienle (81.Puhlmann), Kellner – Hulen, Oyetuga